1804. Tage während dieser ganzen Reise, ah denen die wahre Länge
Februar. cjes Schiffs nicht aus Beobachtungen der Himmelskörper hergeleitet
worden ist.
Bis zur Küste von Staaten-Land liefs ich jetzt das Senkbley
regelmäfsig jeden Tag 3 bis 4 mal auswerfen, die Tiefe, die wir
gewöhnlich fanden, war zwischen 60 und 70 Faden, grauer Sand
mit schwarzen und einigen blitzenden Flecken, oft auch feiner,
schwarzer und gelber Sand.
ai. Am 21 sten Februar nach einem frischen Winde; der ungefähr
sechs Stunden angehalten hatte, machte die N ew a ein Signal,
dafs die Raa ihres grofsen Marssegels beschädigt sey, und dafs
sie dieselbe mit einer andern verwechseln müfse. Ich legte also
bey, die Reparatur ihres Schadens abzuwarten; um. 6 Uhr Abends
war sie fertig, und wir setzten wieder alle Segel bey. Die Abweichung
der Magnetnadel ward heute 21.° 40' östlich gefunden.
Die Breite des Schiffs war dazumal 49-° 46 > die Länge 65| i i 3'.
In der Nacht wandte sich der Wind nach Westen. Da wir uns
ziemlich in der Mitte zwischen den Falkland Inseln und der
Küste von Patagonien befanden, die ich indefs nicht sehen
wollte, so steuerte ich jetzt StO ; die Wellen gingen jedoch so hoch
von Süden, dafs das Schiff sehr mitgenommen ward. Ich durfte
demungeachtet diesen Wind nicht ungenutzt lafsen, und segelte
mit allen Segeln. Dièse heftigen Wellen, die dem gestrigen
Winde, der nur von kürzer Dauer war, nicht allein zugeschrieben
werden konnten, und der niedrige Barometer-Stand — 29 z-
35. — liefsen uns einen starken Wind von Süden erwarten;
demungeachtet hatten wir den Wind nicht sehr frisch, und als
wir der grofsen Bay St. George gegenüber waren, eine sehr ru-
33. hige See. Am 23sten Februar war das Wetter so schön, und die
See so ruhig, dafs wir die Haiesche Maschine senken liefsen. 1804.
Die Temperatur der Luft war 12° Reaumur; auf der Oberfläche Februar.
desWafsers zeigte das Thermometer x o°, und in einer Tiefe von
55 Faden, wo die Maschine xo Minuten blieb, 8J Grad. Die
Tiefe des Meers war hier y5 Faden. An diesem nämlichen Tage
sahen wir über 20 Wallfische, die je zwey und drey zusammen
schwammen, Und von denen einige dem Schiffe so nahe kamen,
dafs sie eine andere Richtung nehmen mufsten, um nicht übersegelt
zu werden. Capitain L is ia n s k o y kam heute an Bord,
und ich benachrichtigte ihn, dafs es meine Absicht sey, im Fall
es ohne 'grofsen Zeitverlust geschehen könnte, auf der Osterinsel
einen Tag vor Anker zu gehen; ich wünschte mich, sowohl von
der Richtigkeit unserer Uhren zu überzeugen, als auch zu erfahren,
ob die wohlthätigen Absichten La Perouse’s erfüllt worden
wären, der den Einwohnern Schafe, Ziegen und Schweine
nachgelassen hatte.
Den 24sten Februar rechnete ich mich unsern Beobachtun- 34.
gen zufolge 90 Meilen von Gap San Ju an , dem östlichsten Vorgebirge
von Staaten-Land entfernt. Da es uns in SSO Hegen
mufste, so steuerte ich SO mit allen Segeln, - um noch vor Untergang
der Sonne Land zu sehen, und dann einen sichern Curs
für die Nacht zu wählen, allein der Wind wurde schwächer,
und wir verloren diese Hofnung. Abends um 7 Uhr nahmen
wir alle Segel ein, und unter doppelt gerefften Marssegeln
steuerte ich Ost. Um 5 Uhr Morgens sahen wir die ganze a5.
Küste von Staaten-Land in einer Entfernung von 35 bis 4o
Meilen; sie erstreckte sich von Süd bis Südost. Die ganze Küste
bildet eine beynahe gerade' Linie in einer Ost und West Richtung,
und besteht aus lauter einzelnen spitzen Bergen, die
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