1804. 1787. Von den neuern Seefahrern ist indefs La Perouse der
J u h . ein z ;ge> welcher dieses Land wirklich gesucht hat. Weder Cook
auf seiner Fährt von Unalaschka nach den Sandwich-Inseln, noch
Clerke auL seiner Fahrt von diesen Inseln nach Kamtschatka im
Jahr 1779 haben es gesucht. Eben so wenig haben Dixorr,
Vancouver, und andere diefs gethan. Es ist mir kein Werk bekannt,
in welchem die Parallele, die Capitain Kwast beym Aufsuchen
dieses Landes verfolgte, angeführt ist; wahrscheinlich war
es aber wohl die nämliche, in der man es von Vries suchen
liefs. Vries hatte man die Parallele von 37.0 3o' vorgeschrieben,
und in dieser segelte er vom 1420 östlicher Länge von Greenwich
bis zum j7osten- La Perouse hielt sich in der nämlichen
Parallele von i 65.° 5i ' östlicher Länge von Paris bis 179^31',
eine Strecke von r3.° 4 r> *)~
Obgleich meine Hofnungen sehr geringe waren, glücklicher'
als meine Vorgänger beym Aufsuchen dieser Insel zu seyn, besonders,
da das trübe Wetter keinen ausgedehnten Horizont
verstattete: so hielt ich es doch für meine Pflicht, den Ostwind,
der ziemlich frisch wehete, zu benutzen, um etwas'zur Kennt-
nifs eines Gegenstandes hinzuzufügen, der seit so langer Zeit
die Geographen und Seefahrer vielleicht ganz unnütz beschäftigt
hat. Da man über mehrere Grade in der Breite dieser Insel
ungewifs ist, so mufs es jedem Seefahrer überlafsen werden,
irgend eine Parallele zu wählen, die er entweder nach Osten
oder nach Westen zu verfolgen sich vornimmt. Ich hatte den 36sten
Grad der' Breite bestimmt, und mufste nur bedauren, dafs uns
*) La Perouse’s Reise, die' englisclie Uebersetzung in 4-to, zweyter Band
pag. a06.
die Witterung nichts weniger als günstig bey unserm Aufsuchen 1804.
war. Um Mittag richtete ich meinen Lauf mit einem frischen ^ul]'
Ostwinde nach Westen. Gegen Abend ward der Wind stark,
und in der Nacht stürmte es so heftig, dafs wir die' Bram Raen
und Bramstengen herunternehmen, und die Marssegel ganz
einriffen mufsten. Um 6 Uhr Morgens liefs der Wind von seiner
Stärke etwas nach, ging.'aber allmählig nach Süden herum; das
Wetter blieb indefs wie vorhin ganz neblicht. Dadurch ward
ich bewogen, den West-Curs nicht länger zu verfolgenda bey
dieser Untersuchung kein nützlicher Zweck erreicht, und sie
für uns nur schädlich werden konnte. Ich richtete also um 8
Uhr Morgens meinen Lauf nach Norden, nachdem wir in 20
Stunden 31 Grad westlich in der Parallele von 36°; gesegelt
wären. Kurz vor Mittag klärte sich das Wetter auf, und schon
bedaurete ich, den Curs geändert zu haben. DieReue, die ich
hierüber empfand, dauerte aber nicht lange; denn die Veränderung
der Witterung brachte auch eine Veränderung des Windes
hervor. Um Mittag wehete er schon SW, bald darauf WSW,
und zwang uns ohnehin einen nördlichem' Curs zu nehmen.
Die beständigen Nebel, welche in diesem Meere statt haben,
werden eine solche Untersuchung immer sehr erschweren, es
sey denn, dafs man keinen andern Zweck als diesen hat, und
mehrere Monate dazu anwenden will. Von dem 3osten Grade
der Breite bis zur Küste von Kamtschatka, segelten wir, mit sehr
wenigen Ausnahmen, welche von kurzer Dauer waren, in einem
dicken Nebel. Auch ist es.sehr viel zweckmäfsiger, da die
Westwinde in diesen Breiten die herschenden sind , diese
Untersuchung vpn Westen nach Osten, als umgekehrt, anzustellen.