1805. Die japanische Hülfe ist zur Fahrt in dieselbe ganz unnöthig,
'— und man vermeidet hiebey das Unangenehme, beinahe zwey Tage
in, der Mitte der Einfahrt zu liegen, in der man bey dem geringsten
Sturme der gröfsten Gefahr -ausgesetzt ist. Man mufs, wenn
man diefs nicht thut, 100 Böte miethen, die das Schiff nach dem
Papenberg bogsiren, wobey man noch den Schaden und Verdrufs
hat, einige hundert Faden Tauwerk zu verlieren, welche von
den Japanern abgeschnitten werden, sobald sie die Bogsiertaue
fahren lafsen.
Von der mittlern bis zur innern Rhede, oder zur Stadt Nan-
gasaky, ist der Curs NO 4°°- Die Entfernung 2* Meile; die Tiefe
nimmt von, 18 bis 5 Faden nach und nach ab. Genau auf
dem halben Wege, wo der Canal nicht voll 400 Faden breit ist,
liegen auf beyden Seiten die Kaiserlichen Batterien, oder die Kaisers
Wache. Man sieht zwar eine Menge von Gebäuden, aber ebenfalls
keine einzige Kanone. Aehnliche Batterien sind noch an
mehrern Stellen auf beyden Seiten errichtet; und in der That, da
die Weite des Canals nicht über 5oo Faden, an einigen Stellen
v aber-nur 3oo Faden beträgt, so wäre die Stadt Nangasaky nicht zu
erobern, wenn man sie zu befestigen verstünde. In ihrem jetzigen
Zustande ist sie aber nicht viel furchtbarer, als die armseligste
Fischerstadt in Europa. Eine .Fregatte mit einigen Feuerschiffen
würde ganz Nangasaky, ungeachtet seiner grofsen Volksmenge, in
wenigen Stunden zernichten können, da die Japaner unmöglich
irgend einen Widerstand zu leisten vermögen. In der Nähe der
Kaiser Wache, am rechten Ufer,, ist eine Einbucht, die immer
mit kleinen Fahrzeugen angefüllt war,- und wo ohne Zweifel
auch hinlänglich tiefes Walser für gröfsere Schiffe ist. Solcher
Einbuchten giebt es- mehrere auf beyden Seiten des Canals von
Nangasaky. Diese war ihrer romantischen Lage wegen besonders i 8o5.
auffallend: auch war sie dem Anscheine nach die gröfste. Un-
tersuchen durften wir keine einzige.
Der Ankergrund bey Nangasaky ist nicht so gut, wie auf der
mittlern und äulsern Rhede, denn er besteht aus ganz dünnem
Thon; auch hat man hier den SW Canal nach der See ganz
offen, und befindet sich folglich weniger geschützt, als wenn man
nahe unter dem Papenberge liegt. Die N ad e sh d a lag in 5' Faden,
4° ° Faden von Dezima, welches uns in NO 4°° lag; und
260 Faden von Megasaky, dem Aufenthalte unsers Gesandten,
welcher hart an die Factorie der Chinesen stöfst, von deren
Magazinen, uns einige abgegeben waren. Megasaky lag vom Schiff
SO 8o°. 1, ' ^
Das Mittel einer grofsen Menge Beobachtungen für die Bestimmung
der Breite in Kibatsch und Megasaky, reducirt nach dem Plane
des Hafens auf die Mitte der Stadt beträgt - 32.° 44-' 5o" N.
Die Breite von Kibatsch - .- - 32.° 43-/ iS " Sr
Die Breite von Megasaky - 32.° 44^ 02"
Die Breite von Dezima (der Flaggenstock) 32.° 44- 18"
Die Breite des Eingangs in Nangasaky - 32.° 4%•' 4° ”
Die Länge ist vorzüglich nach Monds-Distanzen bestimmt,
deren-von Dr. Horner und mir in den ersten Monaten unsers
Aufenthalts über 1000 gemefsen worden sind.
Das Mittel von 287 von mir beobachteten Abständen der Sonne,
West vom Monde, giebt die Länge für Kibatsch 280.° 18.' 01".
277 Abstände der Sonne, Ost. vom Monde 23o.° 02.' 4 l "•
Im Mittel also von 664 Abständen - - 23o.° io.' 21".
Das Mittel von 204 von Dr. Horner beobachteten Abständen
der Sonne, westlich vom Monde , - - 23o.° 19.' 00".
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