18o3. Man war nicht; in Nangasaky eingelaufcn, da doch dieser Ort
Jan ua r. a]iein jn dem japanischen Reiche für die Schiffe der Ausländer
offen ist, sondern in einem Hafen an der Küste von Jesso. Der
Gesandte Laxman war kein Hofman , dabey von niedrigem
Range, und von zu schlichtem Benehmen, um bey einer argwöhnischen
Nation, die nach dem Urtheil der Europäer mehr
auf äussern Pomp als innern Werth sieht, einen wirksamen Eindruck
zu machen. Zehn Jahre wären verflossen., ohne dafs man
sich die Bewilligung des japanischen Kaisers zu Nutze gemacht
hätte. Die Erweiterung des russischen Handels unter A l e x a n d
e r s I Regierung schien eine nähere Verbindung mit den östlichen
Reichen nothwendig zu machen, und es wurde beschlossen,
eine neue Gesandtschaft nach Japan zu schicken, bey welcher
die vorigen Fehler vermieden werden sollten. Auf die Bemerkung,
welche in einer über diesen Gegenstand gehaltenen Be-
rathschlagung *) gemacht würde,, dafs durch die Ambassade die
Rückkunft der Schiffe um ein volles Jahr verzögert, und dadurch
die Handels-Vortheile der Expedition geschmälert würden,
beschlofs der Kaiser, das für die Gesandtschaft bestimmte Schiff
ganz auf seine Rechnung zu nehmen, wobey er der Amerikanischen
Compagnie erlaubte, in das Schiff so viel Waare zu laden,
als man mit Bequemlichkeit einnehmen konnte: eine Vergün-
stigung, welche die Compagnie hinlänglich für jeden andern
Verlust -entschädigte. Weil nur ein Schiff nach Nangasaky
*) Dieser Versammlung, wohnten bey: der Commerz Minister Graf Ro-
manzoff; der Minister der Seemacht Admiral Tschitschagoff, welcher
seit einigen Monaten dem Admiral Mordwinoff im Ministerium gefolgt
war, der Herr von Resanoff und die Directoren der Amerikanischen
Compagnie.
kommen durfte; so sollten die Schiffe bey den Sandwich Inseln i 8o3.
sich trennen: die N a d e h s d a sollte mit der Gesandtschaft, die J a n u a r -
man in ein paar Monaten abgethan glaubte, nach Japan, und von
da zum Winter nach Kamtschatka oder nach Kodiak gehen;
die N e w a aber sich gerade nach den Colonien in Amerika begeben,
und in Kodiak überwintern. Im Sommer des folgenden
Jahres sollten dann beyde Schiffe, dem ersten Plan zufolge, nach
eingenommener Ladung nach Ganton segeln, und von dort nach
Rufsland zuTückkehren.
Zum aufserordentlichen Gesandten am japanischen Hofe wurde Februar,
nun der in der Einleitung erwähnte Herr von Resanoff ernannt,
und bald darauf vom Kaiser mit dem St. Annen Orden und
dem Titel eines Kammerherren beehrt. Prächtige Geschenke
wurden bereitet, die Gunst des Monarchen und seiner Minister
zu gewinnen, und um desto sicherer diefs zu bewirken, sollten
von dem im Jahr 1796 nach den Ajeutischen Inseln verschlagenen,
nnd seit 1797 in Irkutsk befindlichen Japanern diejenigen,
welche die christliche Religion noch nicht angenommen hatten,
und ihr Vaterland wieder zu sehen wünschten, dahin zurückgeführt
werden. _Auch wurde dem Gesandten erlaubt, zur Ver-
gröfserung seines Gefolges einige junge Leute von Stande als
Gesandtschafts Cavaliere' mitzunehmen. Das Engagement von
einer Menge junger Leute, die auf Kosten der Regierung blos
zu ihrem Vergnügen diese Reise mitmachen sollten, erweckte in
mir den Wunsch, den beengten Raum meines Schiffs lieber mit
solchen anzufüllen, welche zur Bereicherung der Wissenschaften
beytragen könnten. Der öftere Aufenthalt in der südlichen
Hemisphäre, und die Gegenstände der allgemeinen Physik, schienen
besonders einem Astronomen eine nützliche Beschäftigung