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gefährdet werden. Ich gab daher diesen Versuch auf, und nahm
um 11 Uhr meinen Curs WtS auf die SO Spitze von Satzuma. In
diesem Augenblicke lag uns Cap D’Anville in NW 6°, und die
Südwest Spitze der Bay, welche ich zum Andenken des ersten ruf-
sischenHydrographen C ap N a g a e ff genannt habe, und die in 3i.°
i 5.' iä "N und 228-° 49’ W liegt, in NW 6o°. In NW 26° hatten
wir einen sehr hohen Berg, den höchsten von allen, die wir an
den Küsten Japans gesehen haben. Die (Mitte dieses Bergs, an
welchen sich noch zwey andere von nicht viel geringerer Höhe
reiheten, liegt in 3i.° 41 ' N und 228.° 48' West; ich habe ihn
durch den Namen meines Freundes, des berühmten Astronomen
S ch u b e rt bezeichnet.
Die Breite der Bay, deren eigenthümlichen Namen ich nicht
habe erfahren können, beträgt zwischen Cap Nagaeff und ihrer
NO Spitze, welche beyde Spitzen beynahe NO und SW von
einander liegen, 10 Meilen, ihre Tiefe wenigstens i 5. Obgleich
die Farbe des Wafsers sich ganz verändert hatte, so konnten
wir dennoch mit 120 Faden keinen Grund erreichen.
Kaum hatten wir unsem Curs nach der Südost Spitze von
Satzuma genommen, so sahen wir Land in SW, welches ich für
die Insel Tanao-sima hielt, die auf Arrowsmith’s Charten die
südliche Seite der Strafse Van Diemen bildet. Der eigenthüm-
liche Name dieser Insel, wie ich in Nangasaky erfahren habe, ist,
Jakono-sima. Sie wird ihres Holzes wegen sehr häufig von Nangasaky
aus besucht. Die Bretter, welche man uns dort an Bord
lieferte, waren alle, nur die von Kampfer Holz ausgenommen,
wie man mich versicherte, von dieser Insel herbeigeführt.
Fiese Insel ist sehr niedrig. Sie hatte, wie wir sie zuerst erblickten,
die Gestalt der Insel Lavensaar im finnischen Meerbusen.
Die Spitzen der Bäume ragten nur aus dem Wafser hervor, und erst
nachdem wir tief in die Strafse Van Diemen eingedrungen waren,
konnten wir sie ganz übersehen. Sie ist durchgehends flach
und ganz' mit Bäumen bewachsen, welches ihr ein angenehmes
Ansehen giebt. Ihre Richtung ist beynahe Nord und Süd, in
welcher ihre Länge 18 Meilen beträgt. Ihre gröfste Breite ist
ungefähr nur ein drittel der Länge. In der Mitte wird diese
Breite durch zwey Einbuchten auf der Ost und West Seite, welche
ihr in einiger Entfernung das Ansehen von zwey Inseln geben,
noch beinahe um die Hälfte vermindert. Die Nordspitze
dieser Insel liegt in 3o.° \ <x.' 3o" der Breite und 229.° 00' der
Länge. Die Südspitze in 3o.° 24.' 00" N.
Um Mittag lag uns die Südostspitze von Satzuma genau in
Westen in einer Entfernung von 20 Meilen. Die Breite, welche
in diesem Augenblicke mit der gröfsten Schärfe beobachtet wurde,
war 3i.° 4.' 4° " N, die Länge zu eben dieser Zeit 228.0 4° '•
Bald nach Mittag zeigte sich - hinter der Insel Jakono-sima in
einer grofsen Entfernung in SW sehr hohes gebirgigtes Land,
welches auch im Umfange gröfser schien, als Jakono-sima. Diese
Insel mufs Capitain Colnett gesehen haben, indem er zwischen
den Inseln Usa-sima und K ik ia y segelte *)- Die japanischen
Dollmetscher berichteten mir, dafs der Name der gebirgigten
Insel, die in SW von Jakono-sima liegt, Tenega-siina sey, und unter
diesen Namen habe ich sie auf unserer Charte aufgenommen.
Die Mitte dieser Insel liegt in 3o.° 23' nördlicher Breite und
229.0 3o.' 00" westlicher Länge.
*) Auch die Inseln Usa-simä und Kikiay, und die wahrscheinlich von
Colnett genannten .P in n a c le - I s la n d s , hat Arrowsmith von seiner
neuen Charte weggelafsen.