Auch das zweytemal, da wir nur eine einzige Nacht, hier lagen,
ging das Aufheben des Ankers - nicht ohne Mühe von Statten.
Ist man daher nicht gesonnen, lange liier zu bleiben, welches
selten der Fall seyn kann, so ist es hinlänglich, statt eines' zwey-
ten Hauptankers, einen Werfanker auszulegen. Der unsrige lag
im Norden, in einer Tiefe von 18 Faden. Diese Rhede ist aus
folgenden Inseln gebildet. In Westen und SW hat man die ge-
birgigte Insel Iwo-sima, welche in einer beinahe Nord und Süd
Richtung Meilen lang ist. Der Bergrücken, welcher diese Insel
bildet, ist in der Mitte derselben durch ein niedriges Thal ab-
getheilt, in welchem einige Häuser sich befinden. Auf der Anhöhe
der nördlichen Hälfte der Insel, erblickt man einen einzeln stehenden
Baum, welcher schon aus der Ferne sichtbar,, vermuth-
lich den Eingang des Hafens bezeichnet, und der uns vorzüglich
gedient hat, den Plan des Hafens mit den Recognizionen aus
der See zu verbinden. Eine fast nordöstliche von dem Baum
abgehende Verlängerung des Bergrückens bildet ein Thal, welches
ein ansehnliches Dorf, von einem schönen Walde umgeben,
enthält; und in eben dieser Richtung befindet sich f Meile vom
Ufer eine Klippe, von der ich glaube, dafs sie bey hohem Wafser
bedeckt ist. In OSO von der Insel Iwo-sima liegt eine andere,
deren Name T a ka -s im a ist. Bey de Inseln sind durch einen
Canal getrennt, der kaum, eine halbe Meile breit ist; -doch sehr
rein von Klippen seyn mufs, da eine chinesische Jonke hier
durchging: Fahrzeuge, die ihres elenden Manövrirens wegen ein sehr
sicheres Fahrwafser brauchen. Im NO von Taka-sima liegt die Insel
K a ja c k - s im a , die von Taka-sima vielleicht nur durch einen
Canal voll Klippen getrennt ist, vielleicht aber auch selbst durch
eine schmale Erdzunge mit ihr verbunden wird: ein Umstand,
den wir nicht untersuchen konnten. Auf keinen Fall ist dort 160S.
eine Durchfahrt, selbst nicht für das geringste Boot. Dieses
macht es um so wahrscheinlicher! dafs beyde Inseln zusammen
hängen, und so sind sie auch auf dem Plane angedeutet. Im
Norden von Kajäck-sima liegen einige Felseninseln, die den Namen
Canda-sima führen; ferner im NO eine kleine Insel Amia-
bur, die ungefähr i j Meilen im Umfange, haben mag, und von
Kajack-sima durch einen engen Canal, kaum f Meile breit, getrennt
ist. Auf der NO Spitze der Insel Amiabur, steht eine japanische
Festung, das heist, ein mit gestreifter Leinewand um-
hangenes Gebäude, das weder eine Kanone, noch eine Flinte
enthält. Den Berichten der japanischen Dollmetscher zufolge,
sollen in der Nähe dieser Inseln, Klippen unter dem Wafser seyn,
welche den Fischern oft ihre Netze zerreifsen, daher auch der
Name Amiabur entstanden sey; es bedeutet nämlich, Amia ein
Fischernetz, und bur zerreifsen oder zerbrechen. Die Inseln
Taka-sima, Kajack-sima, Canda-sima und Amiabur, umschliefsen
die äufsere Rhede von SW bis SO. In Osten hat man in einer
Entfernung von zwey Meilen das feste Land, in NO den Papen-
berg, und in Norden die Insel K am in o -s im a , die ungefähr 2
Meilen im Umfange hat. Von dieser erstreckt sich nach Westen
noch eine Kette von Felseninseln, zwischen welchen auch für
das kleinste Boot, keine Passage zu seyn scheint. Kamino-sima
ist von mehrern Riffs umgeben, und wird sowohl vom festen
Lande, als auch vom Papenberge, durch einen engen Canal getrennt,
der aber nur für Böte fahrbar ist. Auf der Ostspitze der
Insel Kamino-sima, befindet sich auch eine, nach, japanischer Art
gebauete Festung, welche Simbo heilst. Folgendes sind die Peilungen
von unserm Ankerplatz auf der äufsern Rhede in 2 5 Faden.