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der Wind frisch aus SO wehete, allen auf. Die Wahrscheinlichkeit,
in SO Land zu findén, konnte nicht ganz verworfen
werden. An diesem Tage sahen wir zum erstenmale wieder fliegende
Fische, und eine grofse Menge Meerschweine, auch sogar
Tropik-Vögel, dié sich selten so nördlich, fes sey denn, dafs Land
nicht weit entfernt ist, zeigen. Die Abweichung der Magnetnadel
änderte sich fast gar nicht. Die Beobachtungen an diesem Tage
sowohl, wie die am i8ten und ig ten wichen höchstens um einen
Grad von einander ab. Sie zeigten zwar eine allmählige Abnahme,
doch waren die Aenderungen zu geringe, als dafs man sie bey
der unruhigen See nicht mehr dem Zufall, als einer regelmäfsi-
gen Verminderung zuschreiben sollte.
Es war meine Absicht, die von den Holländern im Jahre i 643
entdeckte Insel, die auf den Charten unter den Namen t ’ Zu yd en
E y la n d , oder Süden-Eyland verzeichnet ist, und genau im Süden
von der Insel Fatsisiö liegt, aufzusuchen; es stürmte aber,
als wir uns in ihrer Parallele befanden, so heftig aus ONO mit
dickem regnigt.en Wetter, dafs ich diesen Entschlufs aufgab. Da
der Curs von Capitain Colnett ihn in der Nähe dieser Insel vor-
beyführen mufste, so ist es nicht unwahrscheinlich, dafs er sie
gesehen, und dafs sie folglich- schon genau bestimmt ist. Es ist
ein wahrer Verlust für. die Geographie, dafs dieser geschickte
Offizier, ein Zögling des grofsen Cook, seine Reise in diesem
Meere in den Jahren 1789 und 1791 nicht durch den Druck
bekannt gemacht hat. Alles, was man bis jetzt.von seinen Fahrten
weifs, ist die Curslinie seines Schiffs, die sich auf Arowsmith’s
Charte im South Sea P ilo t befindet. Obgleich er in der Vorrede
zur Beschreibung seiner in den Jahren 1793 und 1794 gemachten
Reise verspricht, auch seine frühem Reisen bekannt zu
machen: so ist man doch bis jetzt in diesen Erwartungen getäuscht
worden. Das Manuscript seiner Reise im Japanischen
Meere im Jahre 1791 besafs Sir Erasmus Gower, wie er den
Lord Macartney nach China führte, und die Navigation des gelben
Meers unternehmen mufste. Fast möchte man glauben, dafs
die englische Regierung vorsätzlich einen geheimen Schleyer über
die Reisen von Colnett und Broughton an der Küste von Japan
geworfen habe, wenn nicht die Liberalität, welche sie in der Bekanntmachung
aller Seereisen bewiesen hat, die seit einem halben
Jahrhunderte veranstaltet sind, und welche eine glänzende
Periode in der Geschichte der Entdeckungen ausmachen, diesem
Argwohne widerspräche. Noch ist die' Reise von Capitain
Broughton, welche ganz eigentlich eine Entdeckungs-Reise war,
nach sieben Jahren nicht im Druck erschienen. Der Gefährte Van-
couvers konnte nicht anders, als ein sehr interefsantes, für Geographie
und Navigation gleich wichtiges Werk liefern, und es ist
nicht zu vermuthen, dafs mit dem Verluste seines Schiffes auch
sein Journal und seine Charten verloren gegangen seyn sollten. Die
Klippe, auf welcher Capitain Broughton scheiterte, liegt Arrow-
smiths Charte zufolge, in 26° nördlicher Breite, und i a 5.° 4°'
östlicher Länge von Greenwich *).
Das stürmische dunkle Wetter hielt die ganze Nacht an. Ich
konnte mich aber nicht entschliefsen, da der Wind günstig war,
ihn ungenützt zu lafsen, doch nahm ich mit grofser Vorsicht
meinen Curs etwas südlicher. Auf den ältern Charten von Japan,
*) Capitain Broughton’s Reise erschien während unserer Abwesenheit
am Ende des Jahrs 1804, also in der nämlichen Periode, wo ich befürchtete,
dafs sie nie durch den Druck bekannt werden würde..
1804.
Sept.