i 8o5. verdiente Capitain M' Intosch in Canton mitgetheilt hat, liegt
die Stadt Nangasaky in 32.° 45' der Breite, und 229.° 45' der
Länge westlich von Greenwich. Diese Bestimmung ist indefs
nie öffentlich bekannt gemacht worden, obgleich sie von allen
von mir angeführten Autoritäten die einzige ist, welche als die
wahre angenommen werden könnte; da sie die späteste, und von
einem Engländer gemacht ist, welche in den ostindischen Ge-
wäfsern nie Reisen ohne Chronometer unternehmen, und mit der
Methode der Mondsabstände ebenfalls sehr gut bekannt sind.
Da sich Capitain Torey nur 24 Stunden in der Bay von Nangasaky
aufgehalten hat, so darf man es ihm nicht als einen Vorwurf
anrechnen, dafs seine Länge von der unsrigen beinahe uni
einen halben Grad abweicht; dahingegen ist die Abweichung der
Breite ganz unbeträchtlich.
Obgleich Nangasaky noch lange für die Europäer verschlossen
bleiben möchte, so wäre es dennoch zu sehr im Geiste der
holländischen Kaufleute gehandelt, wenn ich die nautischen Bemerkungen
und Beobachtungen, die wir während unsere Aufenthalts'
dort gemacht haben, verschweigen wollte. Ich halte es daher
für Pflicht, alles das, was nützlich seyn kann, sollte dieser
Nutzen auch noch so entfernt scheinen, bekannt zu machen.
Die Absicht unsere ,aufgeklärten Monarchen, der diese Reise veranstaltete,
möchte auch schlecht erfüllt werden, wenn nicht alles,
was auf dieser Expedition in wissenschaftlicher Hinsicht erbeutet
worden ist, mit der gröstmöglichen Vollständigkeit bekannt gemacht
würde.
Den Plan des Hafens von Nangasaky verbürge ich als correct,
wenn er gleich nicht unter sehr günstigen Umständen gemacht'
ist, indem es uns verboten war, in der Bay herumzufahren,
oder irgendwo zu landen. Der Fleifs unsere Astronomen, 1805.
Dr. Ho rn er, und des Lieutenants L öw en s te rn , welche die-
sen Plan verfertigt, haben, ersetzten dieses reichlich. Mehr als
1000 Winkel sind von ihnen zur Verbindung dieses Plans, sowohl
von den verschiedenen Standpunkten des Schiffs, als auch
von Kibatsch und Megasaky gemefsen worden, und der Breiten- -
Unterschied dieser beyden, durch genaue Beobachtungen bestimmten
Punkte, gab den Mafstab des ganzen Plans, da man nirgends
eine Standlinie hatte mefsen können. Obgleich man keinen
Punkt, | der uns sichtbar war, vermifsen wird, so mufsten doch
mehrere Parthien, der angeführten Ursache wegen, unerforscht
bleiben: wie zum Beyspiel, die kleinern Einbuchten auf beyden
Seiten der Einfahrt, die Kanäle zwischen den Inseln, welche die
Bay von Nangasaky bilden, so wie auch der nördliche Theil
des Hafens jenseits der Stadt. Am meisten ist aber zu bedauern,
dafs die Einfahrt im SW von Nangasaky nicht untersucht, werden
konnte. Obgleich in diesem Canale mehrere Klippen zu
. seheu sind, und die Japaner ihn nur mit kleinern Schiffen befahren,
so ist es doch nicht unmöglich, dafs er bey einer genauen
Untersuchung, auch für gröfsere Schiffe schiffbar gefunden
werden möchte. Dieser ohnehin vortrefliche Hafen würde alsdann
noch den Vorlheil einer doppelten Ein- und Ausfahrt haben.
Aus dieser nämlichen Ursache vermifst man auch überall die
Tiefen, ausgenommen in der Linie des Schiffs Curses; denn ich
liefs während der Fahrt beständig sondiren, obgleich die Japaner
es nicht gerne zu sehen schienen. Wiewohl dieser Plan
hinreichend ist, den Seefahrer mit Sicherheit zum Ankerplätze
zu führen: so halte ich es dennoch nicht für überflüfsig, einige
Worte beyzufügen, die dieses noch vollständiger lehren können,