liches Geschäft zum Theil verloren, doch alle ihre übrigen Attribute,
bis auf ihre Verwandtschaft mit den Markgefäfsen unverändert behaupteten.
X2)
5- 48.
Schliefslich müssen wir noch einige Bemerkungen über die vasa
nutrientia liinzufügen, welche oft mit den Markgefäfsen verwechselt,
oft als ein besonderes Organ betrachtet worden sind. Wenn man
die ersten Spuren dieser Gefafse aufsucht, so findet man allerdings,
dafs M o ld en ha w e r in seiner angeführten Dissertation wiederum
die unschuldige Veranlassung derselben war, ob er sich glpich nichts
weniger einfallen liefs, als besondere ernährende Gefafse eigner Art
in den Pflanzen anzunehmen, wie sie spätere Schriftsteller, durch ein
blofses Mifsverständnifs, in seiner Abhandlung zu finden und bald
darauf wirklich entdeckt zu haben glaubten. Im sechsten Paragraph
dieser Abhandlung, der vasa nutrientia überschrieben ist, und das
ganze Unwesen jener Nahrungsgefafse gestiftet hat, wirft M o ld e n -
„ Z e l l e n ) überall unter einander in Verbindung stehen und unzählige im-
„mer in sich zurückkehrende Kanäle bilden, welche ich am liebsten Inter-
„ cellulargänge ( meatus intercellulares) nenne.. In denselben befindet sich
„de r Saft. — Darf zum Ueberflusse noch ein Grund angeführt werdcji, so
„ se y es dieser, dafs cs keine andere Wege für die Bewegung der Fliissig-
„keiten im reinen Zellgewebe giebt, als diese kanalartigen Zwischenräume.”
12) „So lange das Mark noch jung und saftreich ist,” (sagt Herr Dr. T r e v
i r a n u s a. a. O. S. i 63 f.) „w ird es, wie das Parenchyma überhaupt,
„ v o n den Intercellulargängen in allen Punkten und Richtungen durchlau-
„ fen. Die Spuren derselben siehet man aufs deutlichste, wenn das Mark
„schon saftleer geworden ist. Weitere Gefafse trifft man in demselben
„nich t an.”
1 Daselbst S. 77. „ Ich wiederhole hier, dafs es sichtlich die Zwischen-
„ raume der Zellen waren, in denen sich der gelbe Saft (des Chelidonium
„majus) befand.” .
liaw e r die Frage auf: wodurch, -werden nun die bisher beschriebenen
yasa fibrosa ernährt? Die Antwort ist: theils durch die Mark—
gefafse, (die vasa propria Malp.) welche sich allerdings oft an die
Bündel der fibrösen Röhren anlegen, theils durch sich selbst: kleinere
Bündel, oder selbst einzelne Röhren verlassen ihr Bündel, legen
sich an ein anderes, und kehren wiederum zu jenem zurück. Auf
diese Art findet eine allgemeine Mittheilung der Säfte des Einzelnen
in das Ganze, des Ganzen in das Einzelne Statt. 1 ') Wenn man
daher, fährt er fort, diese gegenseitige Verbindung der Bündel, welche
durch das Abweichen und Zurückkehren kleinerer Bündel und
selbst einzelner Röhren gebildet wird, in unverletzter Lage und zarten
Segmenten auf der cellulosa ruhend betrachte,, so stelle sie gleichsam
ein feines Netz dar; aber es werde ein sehr gutes helles Instrument
erfordert, um sie so in Verticalsègmenten auf der darunter hegenden
zellichten Substanz deutlich zu erkennen. „Retia subtilissima
„in tenui pellucida vesicularum membrana nectunt, nec nisi optimis
„microscopiis conspici possunt.” 14) Die Zweige (rami) sind hier,
wie sich von selbst versteht, nach dem gewöhnlichen Ausdruck des
Verfassers, dié Zweige der Bündel, nicht der Gefafse. Bey dem Ansehen,
welches diese Abhandlung sehr bald erhielt, bemühte man sich,
die Beobachtungen des Verfassers zu verfolgen, und da nun nichts
leichter ist, als auf den Wänden der Zellen Runzeln zu entdecken,
die sich oft in directem Verhältnifs der Unfähigkeit des Mikroskops
mit dem Schein verästelter Gefäfse darstellen, so nahm man die tennis
pellucida vesicularum membrana, womit hier die cellulosa im
Ganzen angedeutet werden sollte, für die Wand der einzelnen Zel-
1 3) Herr Prof. R u d o l p h i a. a. O. §. 4o. S. 46. bemerkt daher in gewisser
Rücksicht sehr richtig, dafs M o ld e n h a w e r ’ s vasa nutrientia die langge-
streckten Zellen sind.
14) § . VI. p. 16.