V o r r e d e .
Auch dieses Werk ist eine Frucht jener Bestrebungen, und ich
wagte um so mehr die Bitte, es Ew. M a je s tä t zu Füfsen legen zu
dürfen, da die Gewährung derselben mir zugleich die Gelegenheit
darbietet, meinen heifsesten ehrfurchtsvollesten Dank für das Glück
zu bezeugen, welches ich als Ih r Unterthan und Diener geniefse,
die hohe Verehrung I h r e r Tugenden und das tiefe Gefühl der
unermeßlichen Wohlthat auszudrücken, welche die Vorsehung den
Nationen erzeigt, wenn sie in ihrem Beherrscher den Vater seines
Volks verehren können.
Ew. M a j e s t ä t
K ie l , den a4. März 1812.
aUeruntesrthänigstcr
J. J. P. M o ld en h aw e r .
D i e s e Beyträge sind der Vorläufer eines ausführlichem Versuchs
über den Bau und die Entstehung der Spiralgefäfse der Pflanzen und
über den Zusammenhang ihrer mannigfaltigen Veränderungen, besonders
in Rücksicht der Mayspflanze, dessen frühere Erscheinung
zumahl durch den Stich der mit möglichster Sorgfalt entworfenen
Zeichnungen wider meine Erwartung verzögert wird. Es versteht
sich von selbst, dafs ich in dieser vorläufigen Anzeige oft nur das
Resultat meiner Untersuchungen liefere, und in diesem Fall zu der
Bitte berechtigt bin, die Würdigung derselben so lange zu verschieben,
bis ich die Zeichnungen der Präparate vorgelegt habe, worauf
sich meine Bemerkungen gründen. Sie sind die Frucht einer achtzehnjährigen
unausgesetzten Forschung, welche durch eine sehr günstige
Lage, durch den Besitz einer ausgedehnten Pftanzschule in der
Nähe meines Wohnhauses, durch den Vortheil der Benutzung einer
in Rücksicht auf Anatomie und Physiologie der Pflanzen durchaus
vollständigen litterärischen Sammlung und durch einen auserlesenen
Apparat von Instrumenten begünstigt wurde.
Eine Hauptabsicht des ersten Abschnitts ist es, die Grundsätze
festzustellen, welche meine genauere Untersuchung der Spiralgefäfse
selbst nothwendig voraussetzt. Herr Professor L in k hat schon in