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fafsen der Wurzel des Lerchenbaums Tab. VI. fig. 4. Da sie hier
oft beträchtlich breiter sind, so haben sie dann nicht eine, sondern
zwey Reihen solcher Erhabenheiten; wo sie aber an die erwähnten
Querschläuche stofs en, finden wir vier Reihen kleiner Oefinungen,
welche hier nicht gröfser sind, als diejenigen, welche man in jenen
Erhöhungen bemerkt. Man sieht also offenbar, * dafs jene Wülste
auch hier weiter nichts als Erhebungen der Wand der Gefafse sind,
welche auf ihre gegenseitigen Verbindungen und die Mittheilung ihrer
Säfte Bezug haben, so wie auch die Vergleichung der beiden Gefafse
fig. 5 und 4. über die verschiedenen Ansichten der porösen Röhren,
oder getüpfelten Gefafse, überhaupt fernere Aufklärung gibt. In der
Tannen-Fichte, (Pinus Abies Linn.) haben diese Gefafse denselben
Bau, als in der Weymouths-Kiefer, aber in der äufsern Schicht des
Jahrringes, welche sich dem unbewaffneten Auge als ein brauner,
mehr öder weniger breiter, Strich darstellt, gewinnen sie allmählich
einen geringem Durchmesser und nehmen die Form wirklicher Spi-
ralgefafse an, mit sehr feinen, mehr oder weniger getheilten spiralförmigen
Fäden. Die äufserste Feinheit dieser Gefafse, die Schwierigkeit,
sie einzeln abzulösen, und die Hindernisse, welche ihr schimmernder
Glanz der genauem Beobachtung entgegen stellt, bis man
ihre harzigen Säfte durch Weingeist ausgezogen hat, liefsen sie
hier bisher übersehen. 2 6) Im Eibenbaum finden wir blofs eigentneuen
Erzeugnissen genutzt worden sind, den Gefäfsen des Holzes einzeln
mit, und mischen sie mit ihrer roheren Flüssigkeit. Daher sind diese Gefäfs
e nicht gegen die Rinde geöffnet, da das unmittelbare Durchseigen jener
Säfte von einem Gefafse in das andere eine sehr ungleiche Vertheilung
derselben zur Folge haben würde; obgleich sich diese Gefafse durch seitwärts
angebrachte Oeffnungen ihre Feuchtigkeiten mitlheilen können.
26) Tab. V I. fig. 6. stellt ein solches Gefäfs unter derselben Vergröfserung vor,
nach welcher die übrigen Gefafse gezeichnet sind, Fig. 5. zeigt dasselbe
liehe Spiralgefäfce; - ’ ) aber ein beträchtlich breites Band, nicht feine
Fäden sind hier spiralförmig gewunden, und dieses Band ist nicht
in seiner ganzen Länge von gleicher Breite, sondern es wird allmählich
schmäler und wieder breiter. Andere wahre Spiralgefäfse (Tab. I.
fig. 5. 8.) zeigen gleichfalls ein bald mehr, bald weniger breites, doch
aus mehrem neben einander gewundenen Fäden zusammengesetztes,
Band. >•) Bey der ersten Bildung dieser Gefafse machten diese Fäden
ein Ganzes aus, und nur in der verschiedenen Mischung der
Gallerte, aus der wir beide Formen entstehen sahen, nicht in den
verschiedenen Graden des Wachsthums, können wir den Grund dieser
Trennung und jener Verbindung finden; da wir bisweilen auf
der einen Seite desselben Gefä&es (Tab.m. fig. 8.) ein beträchtlich
breites, zusammenhängendes Band, und auf der andern ein sehr fern
verästeltes antreffen. So kann es uns nicht mehr befremden, wenn
TOT diese Gallerte, aus der sich beständig die spiralförmigen Fäden
entwickelten, in den Gefäfsen der Fichten, Kiefern und Tannen,
nach ihrer verschiedenen Mischung, bald sich in spiralförmige Fäden
formen, bald ihren ursprünglichen Zusammenhang behaupten, oder
sich in solche rundliche Poren spalten sehen, welcher wir oft bey
der ersten Entwickelung (Tab. III. fig. 3.a .b . fig .4.b .c .) der spiralförmigen
Fäden bemerkten. <">) Das Wesen des Gefä&es besteht in
Gefäfs stärker vergröbert, um die Theilungen und Verbindungen der spiralförmigen
Fäden, welche hier mit denen der gewöhnlichen Spiralgefälse
völlig überein kommen, leichter bemerken zn lassen. •
27) Tab. V I . fig. 7- 8« stellen dasselbe Gefäfs des Eibenbaums eben so yergrö-
fsert vor, als fig. 6. und 5.
2g) Indem nämlich ans einem Faden zw ey entstehen, wird das Band breiter;
wenn sich zwey in einen vereinigen, wird es schmäler.
2q) 'Wir sehen also, dafs diese Gefäfso bisweilen gleichsam auf den ersten Stufen
der Entwickelung stehen bleiben und dafs der Zustand der Erhärtung
bey einigen früher, bey andern später ein tritt.