vordere nach der Oberhaut gerichtete Theil der Innern Gefafsbüudel ’ )
sich durch eine grüne ins Gelbe fallende Farbe auszeichnet, welche
bey jeder noch nicht völlig ausgewachsenen Pflanze in den untern, der
Wurzel nähern, Gliedern grüner und dunkler, in den jungem Gliedern
allmählich blässer wird, bis sie sich endlich in ein trübes Weifs
verliert. Die innersten, dem Mittelpunkt des' quer durchschnittenen
Gliedes nahem Gefäfsbundel, haben weniger von dieser Masse, bey
den äufsern nimmt sie allmählich zu , so wie sich dieselben von dem
Mittelpunkt des querdurchschnittenen Gliedes entfernen; sie findet’
sich liier nicht nur vor, sondern auch hinter den Bündeln, und die
äufsersten Gefäfsbundel umschliefst diese grüne Masse gänzlich, so
dafs sie im Querdurchschnitt einen ununterbrochenen Kreis um alle
übrigen Grundtheile derselben bildet’ ). Sie ist also hier eigentlich
in einen hohlen Cylinder geordnet, der alle übrigen Theile des Bündels
einschliefst Im Bambusrohr, wo diese Masse gleichfalls eine
gelbgriine Farbe hat und in altera trocknen Röhren braun wird, ob
sie gleich in sehr dünnen Querdurchschnitten auch dann noch gelb
erscheint, unterscheidet man dieselbe schon mit blofsen Augen oder
mit einer mäfsigen einfachen Loupe *). Sie findet sich in den inneren
Gefäfsbiindeln, eben so wie beym Mays, vorne (Tab. VI. fig. i5.
16. a.) gegen die Oberhaut; aber aufserdem liegen zwey grofse Bündel
(Tab. VI. fig. x5. 16. b. c.) an den äufseren Seiten der beiden grofsen
Spiralgefafse und sind nur durch eine einfache Schicht der zellichten
Substanz von ihnen abgesondert Ein äufserst kleines, nur bey einer
stärkeren Vergröfserung bemerkbares, Bündel liegt auf dieselbe Art
hinter dem kleinen eigentlichen Spiralgefäfs gegen die Mitte des Ges
) Tab. I. fig. i . a,
3) Tab. I. fig. 2.
* ) Tab. VI. fig. 16. a. b. c. die dunkelbraune Masse is t hier schwarz vo r -
gestellt.
fäfsbündels. Aber ein äufserst grofses Bündel jener Masse, welches
man leicht mit blofsen Augen sieht, und welches im Querdurchschnitt
einen halben Zirkel bildet, (Tab. VI. fig. 17. d.) Hegt hinter dem Ge-
fäfsbündel. Dieses grofse Bündel fehlt beständig den innersten Gefäfsbiindeln.
Dagegen sieht man in der Nähe der Oberhaut einzelne Bündel
dieser Masse, ' welche nur durch etwas zellichte Substanz von einander
abges’ondert" sind' und keine Gefäfsbiindel oder Gefäfse neben
sich haben. Ich führe dieses Beyspiel an, weil man hier mit blofsen
Augen einen, dem beschriebenen unserer Maj'spflanze ähnlichen, Bau
wahrnehmen und den Unterschied der innern und äufsern Bündel sehr
auffallend bemerken kann. Beym gemeinen Schöllkraut (Cliefidonium
majus), um ein Beyspiel der Dikotyledonen anzufiihren, Hegt jene
gelbgrüne Masse beständig nur vor den Gefäfsbiindeln, nie hinter denselben,
und es ist nur eine Schicht von Gefäfsbiindeln vorhanden.
§■ 9-
Wenn man nun diese Masse in einem dünnen Längeschnitt betrachtet,
so erkennt man sehr deutlich durch die Seitenwände denselben
grünen Saft, welcher diese Masse im Querdurchschnitt auszeich—
net. Macerirt man dieselbe in kaltem Wasser, so verliert sich allmählich
die grüne Farbe, die ganze Masse zeigt sich weifs und durchsichtig
\ sie scheint beym ersteh Anblick, wenn sie zumahl bey der Bemühung
sie zu zerlegen und zu reinigen etwas niedergedruckt wurde, aus
schmalen längen Membranen zu bestehen,' welche durch äufserst zarte,
der Länge nach fortlaufende Gefäfse verbunden sind. Wenn man aber
eine einfache Schicht dieser Masse mit gehöriger Behutsamkeit ablöst,
sie dann in reinem Wasser auf einer Glasplatte ausbreitet5 so findet
man bey einer hinlänglichen Vergröfserung, dafs die ganze Substanz
aus einfachen, durch deutliche Fasern verbundenen, Röhren besteht 4).
J O Tab. II. fig. 19.