fi. 66. 67.) Hier, sagte man, zeigen sich offenbar die deutlichen Spuren
der Verschiebung. Nach dieser Definition wären also die Formen
Tab. III. fig. g. Tab. V. fig. 18. Tab. VI. fig. 11. weder Treppengänge.
noch poröse Röhren, dagegen wären es Tab. III. fig. 10.
Tab. I. fig. 8. Tab. II. fig. 9. 10. Tab. III. fig. 1. 4.1 1 . 12. und Tab. I.
fig. 5. finge an ein Treppengang zu werden. Man sieht jetzt leicht,
dafs diese gebogenen, unregelmäßigen Querstreifen blofs eine Folge
der Theilungen der spiralförmigen Fäden sind, welche sich eben so
wohl bey den wahren als den falschen Spiralgefäfsen finden, ob sie
gleich bey den letztem häufiger sind, indem sie gewöhnlich mit der
Festigkeit der Umgebungen zunehmen. Man betrachte diese Gefäfse
selbst da, wo sich die spiralförmigen Fäden noch so sehr theilen und
verästeln, wo also die unterbrochenen, gebogenen, unregelmäßigen
Querstreifen im höchsten Grade gehäuft sind; nie wird man eine
Spur der Verschiebung bemerken, welche eine Windung über die
andere legen, aber nie jene mannigfaltigen Theilungen und Verbindungen
der spiralförmigen Fäden veranlassen könnte, welche sich
überhaupt nach ihrer Erhärtung, die schnell auf ihre erste Entstehung
folgt, nicht mehr theilen lassen. Auch finden wir diese Theilungen
und gebogenen, unregelmäßigen Querspalten gleich bey der
ersten Büdung des Gefäßes; olme daß sich die Anzahl derselben im
Alter vermehrte; und eben so wenig zeigen ihre nächsten Umgebungen,
welche bey ihrer großem Zartheit doch eher nachgeben müßten,
irgend etwas, das einen Druck oder Zug der benachbarten
Theile verrathen könnte. Selbst die spiralförmigen Fäden der Insektentracheen
, welche wir nach diesen Grundsätzen eben so wohl in
wahre und falsche Spiralgefäße ordnen müßten, zeigen in den Hauptstämmen
(Tab. VI. fig. g.) oft dieselben Theüungen, dieselben unregelmäßigen,
gebogenen, unterbrochenen Querspalten, und lassen sich
eben so wenig, als die der Pflanzen abrollen, wenn nicht bloß die
neben einander gewundenen, sondern alle Fäden des Gefäßes sich
durch gegenseitige Theilungen verbinden.
Auch jene von zwey neben einander liegenden Ringen bewirkte
Einschnürung und Verengerung, welche wir bisher bey den Gefäßen
des Mays und verschiedenen andern bemerkten, wollte man als eine
Wirkung solcher Verschiebungen betrachten. Ich habe bereits (jj. 5i.)
die Gründe angeführt, welche diese Vermuthung widerlegen. Vielmehr
ist diese Einschnürung, welche mit einer allmählichen Verengerung
der einzelnen Glieder verbunden ist, eine nothwendige Folge
der ursprünglichen Bildung. Wir haben (§. 71.) gesehen, daß diese
Gefäße sich bey ihrer ersten Entstehung als gewöhnliche Schlauchreihen
zeigen, welche bald mit einem gallertartigen Schleim überzogen
werden, aus dem sich die spiralförmigen Fäden bilden. Jeder
dieser Schläuche bildet sich besonders aus, er stellt ein Ganzes vor,
welches mit einem Ringe anfängt und endigt, der sich in die spiralförmigen
Fäden spaltet, welche ursprünglich mit ihm eine zusammenhängende
gallertartige Masse büdeten. Daher die verjüngte schlauchförmige
Gestalt der einzelnen Glieder und die beiden neben einander
liegenden Ringe, welche diese Einschnürungen bezeichnen. Daher
trennen sich die. beiden Ringe, wenn das Zellgewebe, welches die
ursprünglichen Schläuche verband, durch Maceration zerstört wird.
Daher die größere Entfernung dieser Einschnürungen bey schnell
wachsenden Pflanzen und einzelnen Theilen, wo man sie. gerade am
häufigsten finden müßte, wenn sie die Folge einer Verschiebung wären.
Bisweilen scheinen sie zu' fehlen, wenn das eine Glied jenseiß
der Einschnürung (Tab. VI. fig. 1.6. i 4.) einen kleinen blinden Fortsatz
hat, oder andere schon (§. 5o.) erwähnte Umstände eintreten;
oder sie sind wirklich nicht vorhanden, wenn das Gefäß aus einer
langem häutigen Röhre gebildet wurde.,