von jener unterschiede. 2) Zwar zeigt sie hier und besonders in
den Insektentracheen eine hartnäckige Neigung, die ihr gegebene
spiralförmige Windung wieder anzunehmen, und erscheint dadurch
in einem hohen Grade elastisch; aber wenn sie diese spiralförmige
Windung verloren hat, von der Haut, welche sie umgab, abgelöst
und in einen geraden Faden -ausgedehnt ist, zerreifst sie bey dem Versuch,
ihre wirkliche absolute Länge zu vermehren, ohne dafs sie eine
so bedeutende Entfernung ihrer Elemente erlaubte,* als es beym ersten
Anblick scheinen könnte. Merkwürdig und für unsern jetzigen
2 ) Man vergleiche die Spiralfaser der Tab. IV . fig. 1. dargestellten Trackee
der Larve der Bombyx potatoria mit der Spiralfaser der Gefafse, welche
den Stengel des stumpfblättrigen Torfmooses umgeben, (daselbst fig. 2 .)
und mit der jener schlauchförmigen Röhren, (daselbst fig. 4. 5. ) welche
nebst andern, mit einem grünen Saft erfüllten, netzförmig verbundenen,
Röhren (fig. 3.) das Blatt des erwähnten Mooses allein ausmachen. Beide
stellen sich, so wie die Faser des Zellgewebes, im durchfallenden Lichte betrachtet,
dunkel, von der Seite erleuchtet, glänzend dar; beide haben die
der Faser des Zellgewebes gewöhnliche Feinheit, besonders zeichnet sich
die der Insektentrachee durch ihren geringen Durchmesser aus; beide lassen
durch ihre, b e y d en Inseklentracheen bisher ganz übersehene, Zertheilung
- und Verästelung eine gewisse Zusammensetzung vermuthen, welche sich
auch durch eine schwer darzustellende Rauhigkeit bey stärkeren Vergröfse-
rungen, und eine Auflösung in kleinere Fädchen, bey fortgesetzter Mace-
ration, oft sogar bey dem gewaltsamen Zerreissen, zu bestätigen scheint.
D a der erste Anblick verleiten könnte, die Haut für ein spiralförmiges
Band und die Spiralfaser, wegen ihrer Feinheit und Dunkelheit, für eine
Spalte anzusehen, so ist, fig. 1. unten, die Spiralfaser, von der Haut abgelöst,
einzeln dargestellt; obgleich schon die aufmerksamere Verfolgung
der Verästelungen der Spiralfaser, (a. b. c .) welche keilförmige Theile der
Haut einschliefsen, vor jenem Irrthum bewahren kann. Eben diese Verästelungen
und Wiedervereinigungen der Faser sind die Ursache, dafs bald
mehrere, bald wenigere Fäden neben einander gewunden sind, und mit der
zwischen ihnen liegenden Haut ein bald breiteres, bald schmäleres Band
darstellen.
Zweck besonders -wichtig ist es ferner, dafs wir sie in den Röhrchen,
welche aufser einem andern, zwischen ihnen liegenden, mit
einem grünen Salt erfüllten, Grundtheil das Blatt des erwähnten
Mooses allein ausmachen, spiralförmig gewunden und zugleich in Gestalt
einer geraden Faser aritrelfen. 3) Jedes Röhrchen ist da, wo
es an jene andern Grundtheile anliegt, etwas abgeplattet, und beide
Ränder der Abplattung sind durch eine gerade Faser an die Ränder
der benachbarten Schläuche angeheftet. Tab. IV. fig. 4. 5.
.§. 5i .
Dieselbe Lage hat nim diese Faser auch in der zellichten Substanz
der Pflanzen überhaupt. Sie umgiebt hier nicht blofs die Ränder
der Zellenwände, sondern sie umgiebt auch den Rand des Bodens
jeder Zelle und verbindet die Zellen in zusammenhängende
Schlauchreihen. Auf diese Art bildet diese Faser ein zusammenhängendes
Gewebe durch die ganze Pflanze, welches genau den Umrifs
aller Theile ausdrückt. In den angeführten Beyspielen des stumpf-
blättrigen Torfmooses stellt diese Faser nicht einen durchaus glatten,
sondern zumahl bey stärkeren Yergröfserungen etwas rauhen Faden
dar, welcher eine Zusammensetzung aus einfacheren Theilen zu ver-
rathen scheint. Diese Rauhigkeit nimmt mit der Dicke des Fadens
zu, und wird einer Zusammensetzung aus mehrem feinem Fasern
immer ähnlicher, wie wir dieses besonders auffallend bey denen bemerken,
welche die gröfsem Schläuche der Oberhaut der Trades-
cantia discolor verbinden. (Tab. V. fig. 5.) Dagegen ist diefs Band
um so einförmiger und glätter, je feiner es wird, wie wir es zwischen
denjenigen Zellen antreffen, welche in dem angeführten Bey-
spiele die Spaltöffnungen zunächst umgeben.
■ 3) Dasselbe findet bey den Spiralgefäfisen des Stengels Statt, wo sie mit einem
andern, oder den übrigen Grundlheilcn verbunden sind. In beiden Fällen
läfst sich diese Faser durch die Maceration ablösen.
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