tzen der übrigen Bündel, und indem nun bey diesen Verbindungen
noch immer mehrere und feinere Gefäfse entstehen, bildet sich ein
immer dichteres netzförmiges Gewebe, welches die ganze Marksubstanz
des Knotens eben so mannigfaltig durch dringt, als die lymphatischen
Gefäfse die zellichte Substanz ihrer - Drüsen, und sich,
wenigstens in seinen gröbern Theilen, leicht darstellen läfst, wenn
man den Knoten bis zur Auflösung der Marksubstanz in Wasser ma—
cerirt. Bey allen diesen netzförmigen Verbindungen sind die Gefäfse
aus sehr kurzen Gliedern zusammengesetzt, welche so auffallend eingeschnürt
sind, dafs man ihnen defshalb den Namen der wurmförmigen
Körper beylegte, und sich nicht blofs an einander legen, sondern
wirklich in einander geöffnet sind, obgleich diese Anastoinose oft
durch einen besonderen Umstand verhüllt wird.
§. 80.
Die einzelnen Glieder nämlich dieser Gefäfse, welche hier die
Form der porösen Röhren und Treppengänge zeigen, endigen sich
eben so, wie wir es bisher bemerkt haben, mit einem Ringe, der
an einen eben so breiten Ring des nächsten Gliedes gränzt. Aber
die Ringe haben nicht allein oft eine schräge Lage, sondern sie zeigen
auch oft einen mehr oder weniger langen, oder nur sehr kurzen,
konischen Fortsatz, wie man es im Grofsen bey dem eigentlichen
Spiral gefäfs aus dem Stengel der gemeinen Balsamine Tab. VI.
fig. i 5. i 4. bemerkt. Ueberhaupt verdient diese Form um so mehr
eine genauere Untersuchung, da sie oft und in mehrern andern Pflanzen
dort blofs an einander gelegte Gefäfse finden liefe, wo sie wirklich
anastomosiren. Tab. VI. fig. i 5. stellt zwey Gefäfse vor, welche
bey c. zusammengefügt sind. Beide endigen sich mit einem Ringe,
den man fig. i 4. c. von der andern Seite sieht. Diese Ringe, mit
denen sich beide Gefäfse a. b. endigen, passen wie gewöhnlich genau
auf einander, und sind durch feine zellichte Fäden verbunden. Ma-
cerirt man das Ganze etwas länger, so trennen sich die beiden Gefäfse
bey c., wie Tab. III. fig- f ° - , und man sieht mm deutlich ihre
offnen Mündungen. Beide Gefäfse a. b. sind gegen die Ringe beträchtlich
eingezogen. Schon dadurch entsteht eine gewisse Dunkelheit
an dieser Stelle, welche die eigentliche Zusammensetzung um
so leichter übersehen läfst, wenn man die Gefäfse durch ihre Umgebungen
betrachten will. Bey genauerer Untersuchung wird man
bestimmt bey c. eine dunkle Linie gewahr, welche die Gränze beider
Gefäfse und die Zusammenftigung der Ringe bezeichnet Die
untersten Fäden des Gefäfses a., von denen sich der zweyte in zwey
Zweige theilt, entstehen aus dem schrägen Ringe bey c. und kehren
auf der andern Seite fig. i 4. in den Ring zurück. Man sieht hier
fünf Fäden in den Ring zurückkehren, weil sich der zweyte der andern
Seite in zwey Zweige theilt. Der sechste Faden d., den man
fig. io. d. von der andern Seite sieht, windet sich spiralförmig um
das Gefäfs. Eben so sehen wir die obersten Fäden des Gefäfses b.
aus ihrem Ringe entstehen und in denselben Ring zuruckkehren; aber
nun bildet das Gefäfs einen konischen Fortsatz, (e.) welchen der oberste
aus dem Ringe bey f. entstehende Faden spiralförmig umgibt. Dieser
konische Fortsatz lag dicht an das abgerollte Gefäfs, fig. iS. a.,
an, und wenn man das Ganze von der Seite dieses Fortsatzes betrachtete,
so schienen die beiden Gefäfse a. b. blbfe an einander anzuliegen,
ohne dafs man etwas von diesem besonderen Bau und
ihrer Anastomose ahnen konnte. ■ ) Häufiger findet man diese bhn-
5) Diefs sind die Wülste, in denen man die spiralförmigen Faden in vicler-
ley Richtungen um und über einander laufen, unterbrochen und verdoppelt
sehen wollte. R u d o lp b i a. a. O. S. 199. Die senkrechten Fasern auf
dem konischen Fortsatz fig. l 4 e. sind die Fasern des Zellgewebes weiche
von der andern Seite fig. i3. £ abgelöst sind. Da, wo sich junge öpiralgelilse
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