mittelst eines feinen Pinsels entfernen und abspülen, bis auf der ganzen
Wand des Gefafses nichts mehr vorhanden ist, was den Verdacht
einer rückständigen zellichten Umgebung erregen könnte. Fig.
5 und 8. der ersten Tafel stellen diesen Zustand dar, und bey fig. 5.
unterscheidet man deutlich die Stellen, wo die Membran durch das
Auseinanderziehen der Windungen zerstört und wo sie'noch vorhanden
ist. J) Weniger auffallend ist sie bey den Gefäfsen Tab.I. fig. 5.,
weil sie in den jüngern Gefäfsen zarter, und diese selbst etwas stär-'
ker befeuchtet und in einem heilem Lichte betrachtet sind. Sehr
dunkel zeigt sie sich in der trocknen Windung eines altern wahren
Spiralgefäfses des Mays Tab. II. fig. 12., welche so wie jene Tab. I.
fig. 7. auf die in der ersten Anmerkung angegebene Art aufbewahrt
war und trocken gezeichnet wurde. *) Unverkennbar ist sie in dem
Gefäfs einer Wurzel des Bananen-Pisangs Tab. III. fig. 10. , welches
ich an der Stelle seiner Zusammensetzung auseinander gebogen , und
mit mehrern andern der Art trocken aüfbewahrt habe. 3) In eini-
1 ) Ich mufs es hier wiederhohlen, dafs diese einzeln dargestellten Gefäfse
welche wir hier zum Beweise einer besöndern häutigen Membran der Spi-
ralgefäfse anfiihreri, nicht in Längeschnitten betrachtet, sondern, wie es
die Natur der Sache erfordert, einzeln abgelöst und von allen anliängen-
den Tlieüen gesäubert waren. Nach der Zeichnung sind sie zwischen dünnen
etwas concav geschliffenen Glasplatten aufbewahrt, um die vollkommenste
Genauigkeit der Darstellung desto genauer zeigen zu können. Fi«-. 6.
ist feucht, fig. 7. trocken betrachtet*
2) A u f eben die. A r t entziehen sich oft, wie wir §. 23. S. 85. bemerkten, in
Querschnitten die horizontalen Wände der Zellen dem Auge des Bcobach-
ters um so mehr, je stärker man ihre Durchsichtigkeit durch eine reichli-
. chere Befeuchtung vennehrt, und verrathen sich unverkennbar, wenn sie
trocken und eben dadurch weniger durchsichtig werden.
*0 Man sage nicht, dafs in diesen Fallen die innerste Zellen wand gelauscht
haben könne. VHr haben nicht nur bey jedem dieser Gefäfse, (w ie bey
Tab. III. fig. 1 ., wo sich nur in den beym Ablösen weniger zusammengegen
der letztem, wo die Membran durcli die Maceration angegriffen,
oder bey der ersten Trennung des Gefäfses beschädigt ist, bemerkt,
man sehr bestimmt die Ränder der Einschnitte oder Zerreissunge^,
wie bey der auf verschiedene Art betrachteten Windung Tab. VI.
fig. 11. 12. Durch längere Maceration zerstört ist die Membran in
dem ähnlichen, von beiden Seiten vorgestellten, Gliede eines Gefäfses
aus dem Stengel der gemeinen Balsamine, Tab. III. fig. 1 1 .12 ., welches
schon die Form der porösen Röhren annimmt. Sehr dunkel
sieht man sie, wegen des wenigen Lichtes, welches durch die nähern
Windungen durchfällt, und ihrer gröfsern Festigkeit in einem so genannten
Treppengange aus einem baumartigen Filix. Tab. III. fig. 9»
Sehr zart und durchsichtig ist sie in dem jungen Treppengange des
Maysstengels, Tab. III. fig. 1., wo sie durch die Maceration (man vergleiche
die letzte Anmerkung,) welche erfordert wurde,4 die hier fester
anhängende zellichte Bedeckung abzulösen, schon angegriffen und
in vieler Feuchtigkeit betrachtet ist*
$. 55.
Noch mehr wird das Daseyn dieser eigenthiimlichen häutigen
Membran durch die bisher übersehenen Spiralgefäfse des stumpfblätterigen
Torfmooses (Sphagnum obtusifolium Ehrh.) erwiesen.. Im
rollten und klarem Zellen, hin und wieder, einige kaum bemerkbare Querwände
zeigen, obgleich die senkrechten noch immer sehr kennbar sind,)
die nächste zellichte Umgebung bqstimmt entfernt; sondern diese Zellen
verrathen sich auch um so mehr durch ihre Wände und Ränder, je trock-
ner das Gefäfs ist, wie einem jeden die eigne Beobachtung zeigen- wird,
und sind in dem völlig trocknen unverkennbar. Daher sieht man selbst
die feine Faser des Zellgewebes mit ungleich gröfserer Bestimmtheit auf
der trocknen Windung Tab. I. fig. 7. als auf der ähnlichen, nur anders
gewundenen, aber feucht betrachteten, daselbst fig. 6,
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