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fse mit einander Statt findet, Ueberhaupt hat diese Verbindung der
grofsen Gefäfse mit den kleinern, welche wir so oft und in den Gräsern
fast beständig finden, etwas auffallendes. In den Wurzeln des
Mays bemerkt man gleichfalls in der innern, festem, ringförmigen
Schicht, welche von einer grofszelligen, zärtern, der Rinde analogen
Substanz umgeben ist, und eine wirkliche Markröhre einschliefst, 5)
ganz nach aufsen einzelne, oder zwey bis drey, selten mehr, neben
einander gestellte, sehr kleine Spiralgefäfse, welche leicht jede Flüssigkeit
aufhehmen, da hingegen dem innern Marke näher in derselben
festem Schicht, (gerade umgekehrt, als im ersten Jahrwuchs
junger Zweige mit geschlossenem Holzring,) einzelne, sehr grofse Spiralgefäfse
liegen, welche sich bisweilen im Marke selbst einzeln finden.
Merkwürdig ist es, dafs diese grofsen Gefäfse bey der ersten
Entstehung der Wurzeln aus den Knoten allein vorhanden sind, und
die kleinen sich erst in der Folge bilden, wenn die Wurzel sich verlängert
und in die Erde dringt. Vielleicht liefern diese grofsen Gefäße
einen beträchtlichen Bey trag zu der Flüssigkeit, welche verschiedene
Beobachter, besonders in der Nacht, aus den äufsersten Enden
der Würzelchen tröpfeln sahen. 6) So machte Smith neuerlich
die Bemerkung, dafs die Spiralgefäfse des Blattnerven, an dem
der mit Wasser erfüllte Schlauch der Nepenthes destillatoria hängt,'
eine ungewöhnliche Weite haben. Alles, was die beiden großen
Spiralgefäfse des Mays (Tab. I. fig. 1. c. c.) auf die bemerkte Art aufnehmen,
führen sie, wenn keine aufsteigende Bewegung ihrer Flüssigkeiten
Statt findet, zum untern Knoten, wo wir wiederum, wie
5) In der Aehre des Mays fanden wir gleichfalls eine besondere Markröhre,
die wir auch in dem jungen Stengel, zwischen der Stelle, wo er ans dem
Samen tritt, und dem ersten Knoten bemerken. So fängt die Mayspflanze,
in der wir gleich mit dem ersten' Knoten zerstreute Gefäfsbiindel .finden,
mit einer Markröhre an und endigt mit einer Markröhre. ■
6) H u m b o ld t ’ s Aphorismen, übersetzt mit Zusätzen von I f e d w i g , S. n 6,
in allen Knoten des Maysstengels überhaupt, dieselbe Verbindung aller
Gefäfse miteinander, und dieselbe Leitung der Säfte bemerken.
Alle diese Gefäfse des Maysstengels machen also, wie die Saugadern
des thierischen Körpers, ein zusammenhängendes System aus, indem
sie sich im Knoten, oder wenn wir uns der Sache angemessener
ausdrücken wollen, in der allgemeinen lymphatischen Drüse aller dieser
Gefäfse, vereinigen, zerthèilen, verbreiten, und wieder aus derselben
entstehen, bis sich in der weiblichen Aehre, welche wir gleichfalls
aus einet solchen Drüse entstehen sahen, unter jeder Bluthe
eine besondere Drüse bildet.
Je einfacher die Organismen werden, je geringer die Zahl der
Grade: ist, welche die eingesogenen Säfte durchgehen müssen, um den
zur Assimilation erforderlichen Grad der Lebensfähigkeit zu erreichen,
desto herrschender wird das Saugadersystem, es greift immer
mehr in die Rechte der Arterien und Venen ein, bis es endlich m
den Pflanzen ganz allein vorhanden ist; ob wir gleich bey vielen
Pflanzen noch besondere Gänge, (ductus,) finden, die so, wie die
Canäle, welche hey den Insekten die Samenfeuchtigkeiten führen und
bereiten, einzeln in der zellichten Substanz entstehen, zu besonderen
Zwecken bestimmt und bey den Pflanzen unter dem Namén der eigen-
thiimlichen Gefäfse bekannt sind.
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