wenn der Druck nachliefs; bey stärkeren Druck erhebe sich ein besonderer
Theil unter dem Stigma und verschliefse die Spalte. 1 3)
Doch wagte es R e a um u r nicht, diesen Theil näher zu bestimmen.
W enn man nun aber die Stigmate yerschiedener Raupenarten genauer
untersucht, so bemerkt man, besonders deutlich bey der Larve der
Noctua exoleta, auf der innern Seite des Stigma eine dünne Membran,
welche die ganze Wand desselben deckt, doch so schlaff gespannt
ist, dafs sie sich gewölbt in die Trachee erheben kann. Wenn
man diese Haut entfernt, so stellt sich der Bau des Stigma selbst,
auf dem man vorhin nur undeutliche helle und dunkle Stellen gewahr
ward, bestimmter dar. Auf beiden Lefzen des Stigma unterscheidet
man nun deutlich helle, durch feine senkrechte Faden netzförmig
verbundene, Fasern, welche von einem Rande der Lefze zum
andern gehen, und kleine, mit einer dünnen, halbdurchsichtigen Haut
erfüllte, Zwischenräume freylassen. Beide Lefzen des Stigma sind
durch feine Fäden verbunden, welche nur bis auf einen gewissen
Grad eine spaltfbrmige Entfernung der Lefzen verstatten. In diesem
Fall findet also hinter dem Stigma eine Höhlung Statt, welche gegen
die Mündung der Trachee durch eine gewölbte Haut verschlossen ist.
Hierdurch erklärt sich das kleine Luftbläschen, welches sich bey verschiedenen
Versuchen am Stigma zeigte, und der Tropfen, den
R e aum u r bey den in Weingeist auf bewahrten Raupen aus und ein-
treten sah. Bey andern Raupenlarven, z. B. der P. Bombyx pota-
toria, ist die Spalte des Stigma durch ein dichtes Zellgewebe auf der
äufsern Seite verschlossen, und die Flüssigkeit, welche die Trachee
enthält, von welcher Art sie auch immer seyn mag, ist nur durch
die dünnhäutigen Zwischenräume, welche jene oben erwähnten Quer-
faserä des Stigma frey lassen, mit der Atmosphäre in Verbindung.
Uebrigens sind diese Querfasern keine Muskelfasern, sie bestehen blofs
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aus einem gedrängten Zellgewebe, welches sich, wegen seiner Dichtigkeit,
von oben erleuchtet, weifslich glänzend darstellt.
Aber bey dem Egerling, der Larve des Maykäfers, (Scarabaeus
Melolontha,) ist das Stigma durch eine zusammenhängende sphärisch
sewölbte, nicht ganz zarte Haut von aufsen dicht verschlossen,
fst gar keine Spalte vorhanden und überhaupt kein freyer Ausweg
der Tracheen sichtbar. Hier wenigstens ist es, gleich beym ers en
Anblick, unverkennbar, dafs nur durch diese Haut, welche den m-
„ern Raum der festem bogenförmigen Basis ausfüllt, aus der die
Trachee entsteht, *♦ ) die Flüssigkeit, welche das G e fa& enthalt, auf
eine ähnliche Art mit der Atmosphäre in Verbindung tret“ kann’
als das Blut der Thiere auf den zarten Wänden zeUichter Schlauche
der Luft ausgesetzt wird. Doch kann dieses wenigstens nicht_ der
einzige Zweck des Stigma seyn, da auch die Häutung er rac e
durch diese Oeffnung befördert wird, in der sich die aufsere Hau
zurückschlägt, um die Membranen der Trachee zu bilden.
§. Sy.
Alle diese Beobachtungen und Versuche zeigen nur, dafc die
Tracheen nicht wirklich respireren können, ob sie gleich - '
stimmte Winke über die Natur der Flüssigkeit geben, welche dies
Gefäfse enthalten. In der Voraussetzung, dafs die Insekten weder
ein Herz, noch überhaupt Geföfse hätten, sah man sich zu der Vermutung
gezwungen, dafs die nährende Feuchtigkeit gleich einem
T l l aus dem Speisecanal trete, und beständig alle Theile benetze,
Aus dieser harten Basis entsteht deutlich die Bufsere Haut der Trachee,
5 cW n fa n z s eine grofse Festigkeit hat. Bey dem jimgern Egerling bil-
l e f t s : Basis einen°rnndcn k M mit einer kleinen Kerbe, welche von