gleich mitten in diesen Körnern eine OefFnung. 1 ) Indefs mufs ich
gestehen, dafs diese Bemerkung mir keinesweges geeignet scheint,
die eigentliche Schwierigkeit zu heben. Jedes etwas gröfsere Saft-
kiigelchen stellt sich, unter dem Mikroskop betrachtet, hell mit einem
dunkeln Umrisse dar, und es ist nicht allein augenfällig, wie leicht
man verleitet werden kann, die Helle in der Mitte für eine Oeff-
nung, und den dunkeln Umrifs für einen besondern Ränd, einen
Wulst, bourrelet, zu halten, oder gar, wenn das Instrument, oder die
Art der Beleuchtung Farben wirft, in diesem bourrelet einen clrii-
sichten Bau zu sehen: sondern Herr M ir b ei hat uns auch an bestimmten
Stellen solche OefFnungen beschrieben und gezeichnet, wo
sie offenbar nichts anders als Saftkügelchen sind. Herr M irb e l bemerkt
nämlich, 2) die gröfsern Poren (les grands pores) der Oberhaut,
die Spaltöffnungen, wären von einem ovalen Raum (aire ovale)
umgeben. 3 ) In diesem ovalen Raume befänden sich die kleinern
Poren der Oberhaut, welche man seltner anträfe als die gröfsern, 4)
und diese glichen denjenigen, welche man auf dem übrigen häutigen
Gewebe wahrnimmt. 5) Nun hat uns Herr M irb e l von diesen klei1
) Lettre à M. le D . T r e v i r . p. 20. On prouve jusqu’ à l ’évidence, que les
Membranes sont couvertes de petits g r a in s s a i l la n s ; mais on a, certes,
grand tort d’en conclure, que je me trompe quand j ’âfîirnie, que j ’ai vu
des pores au centre des ces petits grains.
2) Aphorismes sur l ’organ. veget. p. i 3o. A i r e o v a l e wird in der beyge-
fügten teutschen Uebersetzung (S . i 3i . ) o v a l e r R a um genannt.
3) Herr M i r b e l betrachtet nämlich, wie wir bereits im Anfänge des vorigen
Paragraphs bemerkten, die beiden oben beschriebenen nächsten Umgebungen
der Spaltöffnung nach G r ew , dem ersten Entdecker, als einen'einfachen
zusammenhängenden Ring.
4) a. a. O. p. i 3o. Les petits pores se rencontrent plus rarement que les
grands ; ils sont d’ordinaire renfermés dans l ’aire ovale des premiers.
5) a. a. O.. Ils sont d’ailleurs, semblables à ceux que l ’on observe sur le reste
du tissu membraneux.
neren Poren, m jener ovalen Umgebung der Spaltöffnung eine bestimmte
Zeichnung- gegeben. In dieser Zeichnung 6) sind diese kleinern
Poren nicht allein genau so abgebildet, wie sich die m den
nächsten Umgebungen der Spaltöffnung befindlichen Saftkiigelchen dar-
stelleh, und wie sie H e dw ig bereits gezeichnet hat; ’ ) sondern es
finden sich auch in diesen nächsten Umgebungen der Spaltöffnung
durchaus keine andere Theile, oder irgend etwas, was man fur Poren
ansehen könnte,^ als diese-Körner. .W ir haben also hier einen
bestimmten Gegenstand, in dem wir die erwähnte Beobachtung prüfen
können;- und sollte es sich unwidersprechlich darthun lassen,
dafs diese Körner nichts anders sind, als gewöhnliche Saftkiigelchen,
■ wie wir sie in mehrem thierischen und vegetabilischen Flüssigkeiten
finden, und dafs sie mit den Membranen jener Schläuche in gar keiner
Verbindung stehen; so ist es offenbar, dafs auch die Poren, w e l- ,
che Herr M irb e l auf dem übrigen häutigen Gewebe zu bemerken
glaubte, verdächtig werden müssen, da sie sich nach Herrn Mir
b e is eignem Urtheile (vergl. Anmerk. 5.) eben so darstellen als die
ersteren. Hierauf würde nun schon die allmähliche Bildung dieser
Körperchen führen. In der 5.ten Figur der fünften Tafel sieht man
diese Körperchen in ihrem ersten Gerinnen, (in jüngern Blattern-
waren sie gar nicht vorhanden,-) und in der ?ten Figur sieht .man
sie als runde Kügelchen eben so dicht an einander liegen, wie in den
eigenthümliehen Gefäfsen der Weymouthskiefer, ( la b . V. fig, i 5.).
Zwar könnte hier, (fig. 7.) schon ihre grüne Farbe auf ihre eigentliche
Beschaffenheit- leiten. Aber besonders in andern Umgebungen
der Spaltöffnung, wo sie ungefärbt sind, und in verschiedenen Zeiten,
bald eben so gedrängt, bald einzeln erscheinen, stellen sie sich
im letztem Fall genau, so dar, wie uns Herr M irb e l jene kleinen.
6) Anat. et pliys. r eg . V o l . I . fig. 21.
7) SammL s. zerstr. Abliandl. Tli. 1. Tab. V . fig. 3. 4.