den Seiten, aus dem Stengel der gemeinen Balsamine, in dem alles
bis auf das sehr verästelte spiralförmige Band und einige Fasern durch
Maceration zerstört ist. Sehr auffallend zeigt sie die 2te Figur der
vierten Tafel in den Spiralgefäfsen des stumpfblättrigen Torfmooses,
und in den als Treppengänge betrachteten grofsen Spiralgefäfsen des
Kürbisstengels, wo diese von zwey Ringen begränzten Glieder oft
dieselbe Länge haben, lassen sie sich mit ungewaffneten Augen bemerken,
wenn nur das Gefäfs von allen anhängenden Theilen gereinigt
ist, so ■ wie sie sich selbst den gewaflneten entziehen, wenn das
Gefäfs noch von der umgebenden zellichten Substanz verhüllt ist.
Läfst man ein solches, in geringen Entfernungen eingeschniir-
tes, Gefäfs in so weit trocken werden, dafs es keine Feuchtigkeit
mehr in seinem Innern enthält, und bringt dann an das eine ohne
Ende einen Wassertropfen, so wird er bald von dem untersten Glie-
de eingesogen, dringt bis zur nächsten Einschnürung, wankt einige
Augenblicke zwischen den béiden Ringen, und dringt dann plötzlich
zur nächsten Einschnürung, bis er auf diese Art von Ring zu Ring
den ganzen Canal durchläuft. Etwas ähnliches bemerkt man von
Ring zu Ring bey den eigentlichen Ringgefäfsen, oder von Gang zu
Gang bey den von einem dickem und breitem Bande gebildeten
Schraubengängen, wenn zumahl die Gänge etwas entfernt liegen. Bey
solchen Schraubengängen sind auch jene Einschnürungen wenigstens
ungleich seltner, als bey den von einem sehr feinen, oder gar, in
Form der punktirten Gefäfse, mannigfaltig verästelten Bande gebildeten
Spiralgefäfsen. Ob man sie gleich leicht übersehen kann, wenn
die Einschnürungen, -wie beym Bambusrohr, oder gar bey verschiedenen
Rotang-Arten sehr weit aus einander liegen, oder wenn sich,
wie jene grofsen Spiralgefäfse im Schaft und Blattstiel des Bananen-
Pisangs, die ganze Röhre, wegen des äufserst schwachen Zusammenhangs
der Windungen, nicht leicht in beträchtlicher Länge unverletzt
absondern läfst. Oft wird die Einschnürung durch einen besonderen
Umstand' verhüllt.’ Bey den grofsen Gefäfeen der gemeinen
Balsamine bildet' das spiralförmige Band bisweilen^ jenseits der
Einschnürung einen kleinen kegelförmigen blinden Fortsatz, (prooes-
sus ) Tab VI. fig. iS. e. f., welcher an das folgende Ghed anhegt
und die Einschnürung, so unverkennbar sie auch an andern Stehen
ist, zumahl in blofsen Segmenten dem Auge entzieht. Nicht so leicht
bemerkt man diese Form bey den kleinen Spiralgefäfsen des gemeinen
Hollunders i der Nähe des Marks und den innersten Anfängen
des Holzringes:, indem die Glieder selbst eine beträchthche Lange -
und der Ring eine sehr schräge Lage hat, die Basis des Fortsatzes
eben daher beträchtlich breiter ist, und seine sehr scharfe Spitze sich
ungleich genauer dem folgenden Gliede anschliefst. Man verfehlt
diese Zusammensetzung um so leichter, da man dem Marke maher,
in jungen Trieben, wirklich eigentliche sehr kurze Spiralgefäfse an-
trifft, welche sich, ohne irgend eine bemerkbare Oeffnung, konisch
schliefsen, sich blofs, (wie die im Blatte des stümpfblättrigen Torfmooses,
Tab. IV. % 3- 4. ■ an' die benachbarten anlegen, und wenigstens
in diesem Zustande ihren Gehalt blofs durch die Seitenwan-
de mittheilen können. Aber sie sind nur ein Paar Linien lang und
scheinen zu eigenthümlichen Absonderungen bestimmt zu seyn. Bisweilen
wird diese Art der Einschnürung durch einen andern Bau ersetzt.
So findet man in den Ringgefäfsen des Mays, vorzüglich in
dem vordersten kleinen Ringgefäfse d. des Querschnitts fab. I. f ig '1'»
besonders in der Mittelrippe des Blattes, eine eigne Art von allmählicher
Verengerung und Erweiterung, indem die dann sehr nahen
Ringe, in fast gleichen Entfernungen, allmählich enger und wieder weiter
werden; und diese Gefafse ziehen die gefärbten Flüssigkeiten am
schnellsten und mit vorzüglicher Lebhaftigkeit ein..
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