gen verhältnifsmafsig heller werden. Betrachtet man das Object opac,
so sieht man wiederum weder Zellenwände noch Oeffnungen, sondern
nur jene Niederschläge, als glänzende Körner.
Hier sowohl, als in dem Gegenstände der ersteren Beobachtung*
hat man die Niederschläge mit den Poren verwechselt, und es könnte
immer der Fall seyn, dafs gerade die vermuthete Nothwendigkeit
einer erhabenen Umgebung jener Poren eine Verwechselung derselben
mit den Saftkiigelchen veranlafst hat, obgleich die Zellen nicht
allemahl eine solche Gröfse und Festigkeit haben, dafs sicli jene Versuche
mit der gehörigen Bestimmtheit anstellen lassen. Zumahl bey
sehr feinen Poren würden sie gar nicht anwendbar seyn. Ein äufserst
kleiner Porus wird sich als ein dunkler Punkt darstellen, wie wir
diefs ja selbst bey den zartesten Durchschnitten dicht an einander
liegender sehr feinen Böhren sehen, und ein sehr kleines, nicht ganz
durchsichtiges, Körnchen stellt sich gleichfalls als ein dunkler Punkt
dar. Selbst in den Zellen des trocknen Zuckerrohrs bemerkt man
deutliche körniclite, oft zusammengeballte Niederschläge 5 aber man
unterscheidet auch äufserst kleine Punkte, welche immer einzeln, obgleich
ohne bestimmte Ordnung, gestellt sind. In den Zellen, welche
die grofsen Spiralgefäfse des Mays zunächst umgeben, trifft man,
wenn sie älter sind, diese dunkeln Punkte in Menge an; da wir hingegen
in den jungem und zärtern eine durchaus reine Membran erblicken,
wie sie Tab. III. fig. 13. dargestellt sind. Aehnliche Erscheinungen
findet man in den fibrösen Röhren verschiedener Pflanzen.
Man wird die Frage aufwerfen, ob nicht jene Poren vielleicht dann
erst gebildet würden, wenn die Membran der Zellen dichter und fester
und die Säfte selbst dicker werden; ob nicht gar diese Poren
eine Folge der Verdichtung und Zusammenziehung der Häute wären?
Freylich ist es auffallend, dafs man in den ersten kleinen Strünfcen
der aus einem ahgetrennten Wurzelknollen erzogenen, anfangs
leicht kränkelnden, Cycas revoluta die Markzellen oft ungleich zarter
und dann jene oben beschriebenen Poren manclunahl gar nicht,
oder doch in ungleich geringerer Anzahl antrifft. Aehnliche Phänomene
lassen vielmehr vermuthen, dafs es schwerlich diese Poren sind,
welche die verschiedenen Absonderungen des Grundtheils bestimmen,
in welchem sie sich befinden, dafs sie vielmehr, in gewissen Fällen,
den Uebergang der mehr oder weniger verarbeiteten Säfte aus einer
Zelle in die andere befördern; wenn man zumald erwägt, dafs es
Zellen giebt, in denen man nicht die mindeste Spur einer Oeflhung
entdecken kann.
Doch wir würden uns zu weit von unserm Ziele verlieren, wenn
wir die genauere Prüfung einer Beobachtung länger fortsetzen wollten,
welche bereits die Aufmerksamkeit der ersten Väter der Wissenschaft
beschäftigte und, von ihnen mit denselben Fortschritten verfolgt,
nur defshalb für neu gehalten wurde, weil sie vergessen war.
Herr M irb e l läugnet zwar, dafs L e e uw e n h o e k diese Poren wahr—
genommen habe; 2) aber man vergleiche nur die spätem Aeufserun-
gen dieses Schriftstellers, um sich zu überzeugen, dafs er sowolü
jene neu entdeckten Poren als Erhabenheiten kannte. 3 )• Be—
2) Notes juslificatives p. n . d. L e e u w e n h o e k apperqut le premier, que la
membrane de certains tubes est couverte de petites élévations, et il eu
donna une description et une figure. II vit bien, a la vérité, la disposi-
tion réguliere de ces partics saillantes; mais il ne reconnut pas, qüau ceu-
tre de chaqn’une d’elles, il existe une ouverture. 3) L e e u w e n h . Arcana naturae det. Delph. B. l 6g 5. epist. 74. fig. 5. wo er
diese Poren darslellt, und hinzufiigt: (p. 320.) Hoc videns statui, bas esse
exiguas äperturas. Und daselbst: Quotquot in hac inquisitione adhibuissem
observationes, mihi tarnen satisfacere non potui, nisi jam in ultimis
meis observationibus, quando vidi exigua hacc puncta, quae multis in Io-
cis in tubis adscendentibus detexeram, quaeque pro globulis liabueram, 10-
vera non esse puncta, sed exiguas et rotundas aperturas.