unverkennbare Haut, >*) und wir können dieser Haut in beiderley
Gefäfsem, nachdem wir sie feucht oder trocken betrachten, mehr oder
weniger erleuchten, verschiedene Grade der Durchsichtigkeit geben,
und es daraus erklären, warum sie bisweilen verschwunden scheint,
wenn sie bey einem andern Verfahren bestimmt vorhanden ist, ohne
dafs sich in dem rein bereiteten Gefäfse irgend eine Spur der äufsern
zemchten Umgebung zeigt, die sich durch die dunkeln Gränzen und
die Zwischenwände jener Zellen (Tab. II. fig. 9 und 10.) gleich ver-
rathen würde. Trennt man aber die neben einander laufenden Fäden,
oder waren überhaupt nicht mehrere Fäden bandförmig nebén
einander, (Tab. I. fig. 5. Tab. IV. fig. 1.) sondern nur ein einzelner
Faden um das Gefafs gewickelt, wie bey Tab. I. fig. 5. b., so zieht
sich beym Abrollen desselben die zarte, nun nicht mehr gespannte
Membran, welche wir doch im erstem Falle so bestimmt wahrnahmen,
zusammen, und verschwindet, da ihre Durchsichtigkeit sie auf
dem Faden selbst nicht bemerken läfst, 1 1 2) ob man gleich bisweilen
ihre Reste um so leichter wahrnimmt, je mehr man durch Entfernung
des Wassers ihre Durchsichtigkeit vermindert, oder je genauer
man auf die ersten Anfänge der Trennung achtet. (Tab. VI. fig. 13. a.)
Eben so wenig können wir dén Einwurf billigen, dafs bey inji-
cirten Pflanzengefäfsen keine gefärbte Röhre mehr übrig bleibe, wenn
1 1 ) Man vergleiche die Insekt entrachee Tab. IV . fig. 1. und die abgerolllen
Spiralgefafse Tab. I. fig. 5 und 8* Tab. II. fig. 12. besonders Tab. VI. fig. 11
und 12. aus einem gröfseren Gefäfse der Wurzel des Bananen-Pisangs, wo
die Reste der d urch Maceratinn zum Tlici-1 zerstörten Haut sich neben den
cntblöfsten hellen Stellen deutlicher verralhen, und das Ganze trocken auf
verschiedene A r t betrachtet ist.
12) Man sehe die Gefäfse Tab. I. fig. 5. oben, Tab. V I. f ig .i3. a d. und Tab. IV.
fig. 1. unten, den einzelnen Faden der lnseklentrachee, und vergleiche L y o -
n e t a. a. O. Tab. V . fig. 2.
man die Spiralgefafse abwickelt, sondern die Flüssigkeit verläuft, indem
die Fibern sich trennen. Es ist offenbar, dafs dieser Einwurf
etwas voraussetzt, wovon gerade das Gegentheil Statt findet, dafs
nämlich die spiralförmigen Fäden schwach genug mit der innern zarten
Membran verbunden sind, um sie abtrennen zu können, ohne
jene Membran zu zerreissen. Als die H e dw ig is ch e Theorie, welche
die innere häutige Röhre zu einem Luftbehälter, die Fibern hingegen
zu Gefäfsen im engern Sinne machte, fast allgemein herrschend
war, wollte man allmählich, dieser Theorie zu Gefallen, in
iniieirten Spiralgefäfsen die häutige Röhre ungefärbt gesehen haben,
und in der Folge nutzte man diefs einmal angenommene Unge-
färbtseyn als einen Beweis gegen das Daseyn einer solchen Röhre.
Aber man sehe doch nur H e dw ig ’ s eigne Beobachtung nach, und
man wird finden, dafs er die Röhre allerdings gefärbt sah. 13) Er
sah den Faden stark gefärbt, weil er ein fast undurchsichtiger Körper
ist; und die Haut sehr schwach gefärbt, weil sie sehr zart und
durchsichtig ist. Man färbe nur mit demselben Decoct einen einzeln
abgelösten Spiralfaden, besonders von der Dicke, wie er sich in den
eigentlichen Spiralgefäfsen des Kürbisstengels zeigt, und irgend eine
einfache zarte Pflanzenmembran. Beständig wird man, wenn zumahl
beide in reinem Wasser und in durchfallendem Lichte betrachtet werden
den Faden stark, und die Membran im Verhältnisse ihrer Zartheit
sehr schwach, oder kaum merklich gefärbt sehen.
§. 6 3 .
Allerdings wird nun die gröfsere oder geringere Festigkeit dieser
innern Membran der Spiralgefafse auf, den Zusammenhang der
Windungen und der einzelnen Ringe einigen Einflufs haben, wenn
i 3) Fundam. liist. nat. musc. frondos. Para I. p. 56. p a r um vel nihil rnhicandi
incrat.