barten Theile' die Untersuchung dieser' Gefäfse sehr. Aber weiter I
hinauf nach dem Knoten, wo sie allmählich die Form der Treppen-?
altern Zweigen an der innern Seile des Holzrings um das Mark neue' Erzeugnisse
Statt finden. Nur mufs ich in RucksichL verschiedener Beobachtungen,
durch welche Herr Professor L in k neuerlich (Nachträge S. 46 f.)
dieser Vermuthung ein gröfseres Gewicht zu geben suchte, einige Bemerkungen
beyfugen. Herr Professor L i n k behauptet, (S. 47.) dals das Mark
immer mehr und mehr abnehme, und der Anwuchs im Innern des Holzes
nur dann aufhöre, wenn alles Mark verzehrt sey. In einem zehnjährigen
Hollunder-Ast, fünf Zoll im Durchmesser, finde ich die Markröhre genau
so grofs, (nur trocken, sonst in demselben Verhältnisse aller ihrer Theile,)
wie ich sie in demselben Aste fand, da ich ihn vor zehntehalb Jahren, als
einen jungen Zweig, verstutzte. Eben so grofs finde ich die Markröhre in
andern Aesten, welche.zu derselben Zeit, da ich den ersteren verstutzte,
dieselbe Dicke hatten, und ungestört fortwuchsen. Um das trockne Mark
zeigt der innerste Jahrring seine gröfste Festigkeit, und diese nimmt nicht
nach innen ab, wie es der Fall seyn niüfste, wenn hier neue Bildungen
entstanden wären, vielmehr ist die dem Marke zugekehrle Fläche hier am
festesten. Aber noch mehr, in der äu-fsern Peripherie des trocknen Marks,
dicht am Holzringe, finde ich dieselben, Bündel jener wirklichen Spiralge-
fäise, welche sich im jungen Zweige zeigten, mit ihrer zelJichten Substanz
umgeben, (S . 47. vergl. L in k a. a. O. S. 46. ) in derselben Lage, wie ich
sie im jungen Triebe fand,, nur sind sie selbst und ihre Umgebungen trocken,
die letztem eben so weifs, als die Zellen der Markröhre selbst. Und
hier gerade zeigt sich der Umstand, welcher Herrn L i n k verleitete.. In
dem jungen Triebe zeigt der Holzring gegen das Mark deutliche rundliche
Fortsätze, welche aus den bemerkten Spiralgefäfsen und zellickler Substanz
bestehen, „von einander getrennte Bündel von Spiialgefäfsen im Kreise,”
wie Herr L i n k sich ausdrückt: in ältern Zweigen stellt der Holzring einen
. genauen Zirkel dar und alle jene rundlichen Hervorragungen sind verschwunden.
Diefs führte offenbar Herrn Professor L i n k auf die Vermuthung,
dafs (a . a. O. S. 46. ) jene rundlichen Hervorragungen, „jene Bündel
am Mark,” sich erweitert,, das Parenchyma zusammen gedrückt und den
Holzring nach innen vergröfsert hätten, der defshalb nun einen genauen
Zirkel bilde. Aber man darf nur eine schwache Loupe, oder blofs ein
gutes Auge anwenden, um alle jene Bündel, die sich selbst im zehn Jahre
gange und endlich die der porosen Rohren annehmen , wird ihre
genauere Beobachtung durch die gröfsere Festigkeit ihrer Umgebun- ;
gen, den immer geringeren Durchmesser ihrer Spiralfibern, welche
sich in ihren feinsten Verästelungen leicht dem Auge entziehen, und
die Nothwendigkeit sehr starker Vergröfserungen, welche eine vorzüglich
reine Präparatur erfordern, immer mehr erschwert: doch
vermindert im Mays, im Zuckerrohr und ähnlichen Gräsern die allmähliche
Veränderung im Bau der Gefäfse, in Verbindung mit dem
wichtigen Umstande, dafs in jedem Bündel nur zwey solche grofse
Gefäfse vorhanden sind, und die kleinern da noch den Bau der
wahren .Spiralgefafse haben, wo die grofsen sich als falsche zeigen,
mehr als irgendwo die Gefahren der Täuschung.
alten Aste in derselben Lage finden, welche sie im jungen Triebe hatten,
unverändert, doch weifs und trocken, wahrzunehmen; man darf nur junge
Triebe den Sommer durch bis in den Herbst betrachten, um das allmähliche
Abslerben jener Bündel zu bemerken; mau darf nur in verschiedenen
Trieben ihren Bau verfolgen, um sich zu überzeugen, wie standhaft
er sich hier von dem des Holzes unterscheidet.
Indefs ist noch ein anderer Umstand hier nicht weniger entscheidend.
Schon im jüngsten Triebe zeigen sich, besonders in der Nähe jener getrennten
Bündel, selbst häufig zwischen denselben, eigenthümliche Gefäfse, (§. 4i.
S. 1Ö2.) welche im Herbst allmählich absterben und sich dann durch, eine
sehr auffallende rothe Farbe verrathen, doch selbst im jüngsten Zweige
leicht zu finden sind. Nun ist es einleuchtend, dafs wenn die neuen Bildungen
auf die angenommene A r t hier vor sich gingen, diese Gefäfse
allmählich in die Holzmasse eingeschlossen werden müfsten. Davon ist
keine Spur, wir finden sie beständig an derselben Stelle. Eben so wenig
können sie mit ihren Umgebungeil zurückgedrängt werden, da selbst im.
alten Aste keine Zelle eine Spur des Drucks verräth, und man wird doch
nicht annehmen wollen, dafs sich in dem trockenen Mark neue Theile
bilden.