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ein wahres Spiralgefäfs, ist ’gleichfalls aus einzelnen Gliedern zusammengesetzt,
die mit einem Ringe anfangen und endigen. Aber diese
Glieder haben eine ungleich gröfsere Länge; dagegen erweitern und
verengern sie sich oft in weit gröfsern Verhältnissen,' so dafs das
Gefäfs an einigen Stellen oft um ^ breiter ist. Endlich wird es näher
am Knoten Treppengang, poröse Röhre, bis es an denselben
Stellen des folgenden Gliedes dieselben Formen in derselben Folge
annimmt, welche es, wie alle übrigen Gefafse, in jedem Alter der
Pflanze behauptet. Doch in den gröfsern Bündeln des mittleren Nerven
der Blätter wird es wieder, von zärteren Umgebungen eingeschlossen,
ein Ring - oder Spiralgefäfs, und zeigt oft mit dem nächsten
Ringgefafse den besonderen Bau, dafs der Durchmesser der einzelnen
Ringe in fast gleichen Verhältnissen allmählich ab und wieder
zunimmt, und das Ganze dadurch ein unverkennbares bauchiges
Ansehen gewinnt. Da diese Formen unveränderlich sind, so können
sie nur auf verschiedene Verhältnisse der Saftbewegung Bezug haben.
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Merkwürdig ist es, dafs mit diesem Gefafse zuerst die Bildung
des Knotens beginnt. 3) Schon.in einiger Entfernung vom Knoten
5) In den Gefäfsbiindeln der Blattstiele des Bananen-Pisangs bemerkt man nur
ein grofses Spiralgefäfs, (sehr selten z w e y , ) von einem weit grölsern
Durchmesser, als die der MayspfLanze. V or diesem Spiralgeföfse liegen
2 — 4 , selten mehrere, äufserst kleine Spiralgefäfse. Blofs diese kleinen,
nie das grofce, bewirken die Anastomosen dér benachbarten Gefäfsbiindel,
indem sich eben so kleine, oder noch kleinere Gefafse an sie anlegen, und
eine wagerechte Richtung gewinnen, bis sie sich mit den kleinen Gefäfsen
der benachbarten Bündel vereinigt haben, mit denen sie auf dieselbe A r t
durch eine ringförmige Oeffiiung anastomosiren. Beständig sind diese wagerechten
Zweige aus kurzen stark eingeschnürten Gliedern zusammengese
tz t, und oft entstehen aus diesen Zweigen andere, welche sich mit andern
Bündeln verbinden.
sieht man in der zelliehten Substanz, welche diefs kleine Gefäfs umgibt,
noch ungleich kleinere entstehen, welche sich an dasselbe anlegen,
indem es seinen Durchmesser immer mehr vermindert, bis
sich zuletzt an derselben Stelle lauter ungleich kleinere Spiralgefäise
zeigen, welche man leicht, wegen der Zartheit ihres spiralförmigen
Bandes, mit den benachbarten Schläuchen verwechselt, da sie oft,
besonders beym Zuckerrohr, in einer sehr gehäuften Anzahl vorhanden
sind. Diese kleinen Gefafse trennen und verbinden sich nicht
allein mannigfaltig mit einander, und zeigen sich daher in Querschnitten
der Bündel bald näher, bald entfernter, schräger oder gerader
gerichtet, sondern sie legen sich auch an die grofsen Spiralgefäise
an, welche ihnen eine gröfsere Fläche darbieten, indem aus
einem Gefafse anfangs zwey, bald mehrere entstehen. Kaum hat
nun im Knoten seihst diese Theilung der grofien Spiralgefafse begonnen,
so sieht man immer mehrere kleine Gefafse, aus denen noch
ungleich mehrere kleinere entstehen, sich an die immer mehr vermehrten
Theilungen der grofsen Gefafse anlegen, und indem mm
auch die Ringgefafse poröse Röhren oder Treppengänge werden, 4)
legen sich an sie gleichfalls kleinere Gefafse an, welche sich mit
der, auf die angeführte Art entstandenen, netzförmigen Verbindung
einer ungeheuren Menge kleiner Gefafse verbinden. Je mehr dieses
Gefäfsnetz wächst, desto mehr verbreitet es sich aufserhalb des Bündels,
dringt in die Marksubstanz, verbindet sich mit den Gefäfsne—
4) Besonders ist diefs in den änfsern Bündeln der Fall. In den innersten gehen
nicht allemahl alle Ringgefafse in poröse Röhren über, und es läfst
sich nicht allgemein behaupten, dafs kein einziges Ringgefäfs als ein. solches
durch den Knoten gehe. Ueberhaupt nehmen die Gefäfsbiindel um
so mehr an dem netzförmigen Gewebe des Knotens T heil, je mehr sie
nach anfsen liegen, obgleich sich die gedrängten äufsersten auf eine andere
Art verbinden, als die innern.