fig. i 4.) blofs durch ihre Festigkeit und das Verhältnis ihrer Durchmesser
unterscheiden; doch nehmen sie gleich über dem Knoten, wo
die Glieder der Spiralgefafse selbst ungleich kürzer werden, dieselbe
Form an, sind oft noch kürzer, und verrathen sich auf dem Gefäfse
selbst durch ihre deutlichen Verengerungen. Schon dort also kann
man, im Fall jene genauere Zerlegung zu mühsam scheinen sollte,
den zellichten Bau dieser Bekleidung entdecken, da sich zuiiiahl in
den altern Gefafsen die nun festem und weniger durchsichtigen Querwände
der Zellen zu deutlich auszeichnen, als dafs man über die
Natur derselben länger ungewifs seyn könnte.
Wenn man erwägt, dafs nur eine einfache Schicht dieser festem
Schläuche in den bemerkten Beyspielen die Spiralgefafse umgibt,
dafs sie auch in den äufsern Gefäfsbündeln des Mays, (Tab. I. fig. 2.)
wo die fibrösen Röhren das ganze Bündel umgeben, durch eine einfache
Schicht dieser Grundtheile von den fibrösen Röhren abgesondert
sind, welche sich neben diesen grünlich gefärbten Röliren durch
ihren wässerigen Saft auszeichnen, und auf zwey andern Seiten, gegen
die sehr zarten benachbarten Zellen, denselben Bau und dieselbe
so auffallend ausgezeichnete Consistenz und Festigkeit zeigen; wenn
man wahrnimmt, dafs in den Gefäfsbündeln des Bambusrohrs, wo
noch zwey grofse halbmondförmige Bündel fibröser Röhren zu beiden
Seiten der grofsen Spiralgefafse hegen, die letztem gleichfalls
von einer einfachen Schicht besonderer Zellen umgeben sind, welche
sowohl gegen die fibrösen Röhren, als gegen die innern zärtern Zellen
des Bündels überhaupt dieselben Verhältnisse zeigen; l6) wenn
16) Diese einfache zellichte Umgebung erkennt man schon in einem möglichst
dünnen Querschnitte, Tab. VI. fig. 15. (freylich leichter bey stärkern Stämmen,
als in den dünnen Trieben unserer Treibhäuser,) da die einzelnen
Zellen gegen die grofsen Spiralgefafse flach gedrückt sind, sich eben defsman
endlich die grofsen Spiralgefafse' des Weinstocks und vieler andern
Hölzer gleichfalls von einer solchen einfachen zellichten Umgebung
eingeschlossen und von den fibrösen Röliren abgesondert-sieht,
so könnte man verleitet werden, sie vielleicht mit eben dem Recht,
wie jene braune Haut, 17 ) welche das ganze Gefäfsbiindel verhalb
«enauer an sie anschliefsen, und einen sehr verschiedenen Durchmesser
der Breite und Tiefe haben, nnd die fibrösen Röhren selbst ungleich
dünner, ihre Wände hingegen ungleich dicker und die Durchmesser ihrer
runden Mündungen von gleicher Länge sind. Eben so unterscheiden sich
in Längeschnitten die, zumahl in altern Stämmen, gelbgrun gefärbten,- dichten
fibrösen Röhren von der durchsichtigen, oft blofs durch ihre Querwände
bemerkbaren, zellichten Umgebung der Spiralgefafse.
1 7 ) Wenn man diese so genannte braune Haut im goldnen Engelsnfs, (Polypodium
aureum,) nnd verschiedenen andern Farrnkräulern einzeln untersucht,
so sieht man, dafs sie aus einfachen Schlauchreihen zusammengesetzt ist,
welche ungefähr dieselben Verhältnisse der Durchmesser haben, als jene
Tab. III. fig. i 3 oder i 4. und deutliche horizontale oder schräge Querwände
zeigen, die Gränzen der einzelnen Schläuche, in welche diese so genannte
Haut bey fortgesetzter Maceiation zerfällt. A u f der innern, dem
Bündel zugekehrlen Seite, sind diese Schläuche der Länge nach mit zarten
Linien bezogen, welche die Anfügungen der ungleich fernem Zellen bezeichnen,
von denen die Spiralgeßfse zunächst umgeben sind. Daher liegen
diese zarten Linien auf der der Oberhaut zugekehrlen Wand jener braunen
Scheide entfernter, auf der dem Mittelpunkt des Strunkes zugekehrlen
W'and hingegen näher an einander, weil die eigentliche, nächste zellichte
Umgebung der Spiralgefafse, nach aufsen, hier aus kleinern, dort aus grö-
fsern Schläuchen besieht. Anfangs, im noch wenig entwickelten Strunk,
enthalten die Schläuche, welche zusammengenommen jene braune Umgebung
ausmachen, einen grünen Saft, sie werden allmählich gelblich und
endlich dunkelbraun. Aber es bleibt immer merkwürdig, dafs gewöhnlich
nur die innere, dem Bündel zugekehrte, Seite dieser Schläuche braun wird,
die äußere hingegen farbenlos bleibt. Es scheint daher, dafs die Zellen
jener braunen Hülle besondere Säfte abaondeniy welche dem Qefäfsbiindel
milgetheilt, und indem sie durch die innere Wand jener Zeilen durchge-
aeigt werden, den braunen Färbestoff zurnckiassen; wenn wir zumahl er