gleich eben defshalb, wenn andere Arten der Absonderung Statt finden
sollen, nicht durchaus immer, z. B. bey den äufsern kleinen Spi-
ralgefafsen der Wurzeln des Bananen-Pisangs, vorhanden ist.
§. 65.
Wenn man diese nächste zellichte Bekleidung der Spiralgefafse
, ablöst, so entdeckt man gewöhnlich einige dunkle Fäden, (Tab. I.
fig. 5.) welche in fast gleichen Zwischenräumen die ganze Lange des
jj Gefafses verfolgen. Schon G r ew bemerkte etwas ähnliches, aber
seine Hypothese, dafs alle Pflanzenmembranen aus einem Aggregat
von Fibern beständen, 2 *) verleitete ihn, diese Fäden mit den Scheidewänden
der nächsten zellichten Bekleidung der Spiralgefafse und
einem ganz verschiedenen Grundtheil der Treppengänge zu verwechseln,
da er zumahl, wie seine Zeichnungen zeigen, durch eben jene
Hypothese verleitet, die Spiralgefafse selbst dann von ihren zellichten
Umgebungen verhüllt betrachtete, wenn er ihren eigenthümlichen
Bau genauer untersuchen wollte. 2 2) Daher behauptete er, der gerade
Faden sey dem spiralförmig gewundenen eingewebt, 23) welcher
aus ähnlichen Fäden zusammengesetzt, und um so feiner sey,
men, bald durch allmähliche Abstufung sich in die benachbarte zellichte
Substanz verlieren.
2 1 ) Vergl. §. 53. Anmerk. 6. S. 201.'
22) Daselbst S. 202.
23) Anat. of Roots B. 2. C. 4. § .19 . p. 73, O f these F ib r e s (den spiraHonnigen)
I also Observe, That they are not I n o s c u l a t e d side to side, but are
K n i t together by other smaller F ib r e s , those being, as it were, the
^ V a r p , and these the W o o f , o f the A e r -V e s s e l s . Anat. of Trunks.
B. 3. C. 4. 12. p. 121. The P a r e n c h y m ous F ib r e s , like smaller
T h r e d s , are either w r a p e d r o u n d a b o u t both the L i g n o u s and
the A e r -V e s s e l s , or at least in t e r w o v e n with them, and with every
F i b e r o f every V e s s e l .
ilk.
je mehrere Fäden die spiralförmige Richtung verliefsen. Denselben
Bau glaubte R e ic h e l wahrzunehmen, *4) ob er gleich um so weniger
im Stande war, die Beobachtung zu verfolgen und weiter aufzuklären,
da er diese Gefäfse nur unter sehr schwachen Vergröfse-
rungen, vorzüglich im Holze des Weinstocks betrachtete, wo sie die
Form der falschen Tracheen annehmen. Diese Verwechselungen ver-
anlafsten es, dafs man das ganze Phänomen als eine durch die Wände
der Umgebungen hervorgebrachte Täuschung ansah, bis die ganze
Beobachtung zugleich mit G r ew ’ s besonderer Hypothese über die
Bildung der Membranen und Gefäfse überhaupt vergessen wurde.
Doch wiederholilte es Herr Professor R u d o lp h i neuerlich, dafs ein
gerader Faden dem spiralförmigen eingewebt sey, *5) wie Pie ich e l
sehr richtig bemerkt habe.
§. 64.
Es ist auffallend, dafs diese geraden Fäden sich immer da befinden,
wo die Scheidewände der Schlauchreihen jener nächsten zellichten
Umgebung der Spiralgefafse auf denselben ruhen, und in einem
gröfseren oder geringeren Grad von Festigkeit mit denselben verbunden
sind. Daher nimmt man diese Fäden nur dann deutlich wahr,
wenn man die zellichte Umgebung behutsam entfernt hat, ohne ihre
Lage zu verrücken, wie sie besonders auf den groüsen Spiralgefäfsen
Tab. I. fig- 3- c. g- vorgestellt sind; denn sie hängen gewöhnlich den
Spiralgefäfsen ungleich fester, als den Schläuchen der zellichten Umgebung
an. So betrachtet stellen sie sich genau wie die Faser des
24) Do vasia plant, spiral, p. 1 1 . Non possum, quin hie G r c w i i sententiae
subscribam. — — Itaque passim de forma et textura liorum vasorum (spi-
ralium) agens, ex duplicibus fibris rotundis componi, demonstrat, altera.
8pirae in inodum flexa, altera huic sccundum longiludinem intertexta.
25) A. a. O. §. i 34. S. 199.