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eine gröfsere Undurchsichtigkeit, als das spiralförmige hat. Nicht immer,
zumahl gegen den obern Knoten, ist das ringförmige Band
breiter, als das spiralförmige. Der Ring selbst hat liier einen geringeren
Durchmesser, als die spiralförmigen Windungen und verengert
das Gefäfs auffallend. Indem zugleich die spiralförmigen Windungen
gegen den Ring zu etwas enger werden, einen geringem Durchmesser
einschliefsen, so erhalten beide neben einander liegende Ringe eine
mehr oder weniger schräge Lage, und erscheinen daher, und wegen
der in dem Winkel beider Ringe entstehenden Dunkelheit, hier in
ihrer Verbindung betrachtet, ungleich schmäler, als sie wirklich sind.
Dabey sind beide Ringe, zumahl in den reiferen Gefäfsen, durch ein
feines, kaum zu unterscheidendes faseriges Gewebe so fest verbunden
und überzogen, dafs man nur einen einzelnen Ring, 1 2) oder gar
nur eine dunkle faserige Einschnürung zü entdecken glaubt, und die
eigentliche Zusammensetzung nicht eher wahrnimmt, bis man das Gefäfs
einer längeren Maceration aussetzt, da es denn beständig, sobald
nur seine Umgebungen zerstört sind, an den Stellen u. u. des Gefä-
fses g. und m. m. des Gefafses c. aus einander fällt, mit der unveränderlichen
Eigenthümlichkeit, dafs das spiralförmige Band bey diesen
Trennungen in ein ringförmiges endigt. Man vergleiche fig. 5.
dasselbe Gefäfs weiter nach dem obern Knoten.13)
12) So scheint es bey den. Verengerungen des Gefafses c. in m. m., wo m. n.
einen einzelnen abgetrennten Ring in seiner eigentlichen Form zeigt. Ich
niufs indefs bemerken, dafs durch ein Versehen des Kupferstechers bey aller
übrigen Genauigkeit die Ringe in den Verengerungen m. m. beträchtlich
schmäler dargestellt sind, als sie es in der Zeichnung waren. Der
leicht zu merkende Fehler liefs sich nicht ohne Radirung der ganzen F igur,
oder Veranlassung gröfserer Unrichtigkeiten ändern.
1 3) Man sieht also, dafs diese Einschnürungen und so genannten Querstriche
keinesweges blofse Symphysen der verdickten Ränder des häutigen Tubulus
der Holzfasern sind,' aus denen das Gefäfs zusammengesetzt se y , wie
Herr Dr. T r e v i r a n u s (Beytr. z« Pflanzenpb. S. 23.) neuerlich behauptete.
Die rote Figur der dritten Tafel stellt diese Zusammensetzung
in den grofsen Gefäfsen der Wnrzeln des Bananen-Pisangs sehr
deutlich dar. Die beiden Hinge, aus denen die spiralförmigen Windungen
entstehen, sind an der einen Seite durch Maceration gelost
und etwas von einander gebogen, an der andern zeigen sie noch
ihren natürlichen Zusammenhang, und sind nur durch eine zarte Linie
getrennt. In dem frisch abgelösten Gefäfse ist dieseL.me kaum
bemerkbar und die beiden Ringe, welche sich schon deshalb schmaler
darstellen, weil sie dunkler und weniger hell gesehen werden,
scheinen ein Ganzes auszumachen, bis die Maceration das sie verleidende
Gewebe zerstört. Dieselben Einschnürungen bemerkt man bey
den grofsen Spiralgefäfsen des Mays (Tab. I. c. g.) zwischen den von
zwey Ringen begränzten Gliedern derselben, (m. m., g ■ ™d diese
Glieder selbst laufen gegen jene Einschnürungen verjüngt zu. Je
mehr sich diese Gefäfse von der Stehe, wo sie eigentliche Rmgge-
fäfce sind, entfernen, je schmäler und feiner das spiralförmige Band
wird, desto unverkennbarer werden auch jene allmählichen Verengerungen
und Einschnürungen, bis sie endlich weiter nach dem obern
Knoten, Wo diese Gefäfse durch eine stärkere Verästelung und fe
stere Verbindung des spiralförmigen Bandes allmählich die Form der
Treppengänge und getüpfelten Gefäfse annehmen, immer auffallender
werden. 1 4) Eben so wenig lassen sie sich bey den grofsen Spira
gefäfsen der Eiche, der Kastanie, der Rüster, des Sassafras-Lorbeer
(Tab. VI. fig- i ) und so vieler anderen Bäume und Krauter verkennen,
wo sie in sehr geringen Entfernungen Statt finden und mit deren
Namen wir viele Seiten anfüllen könnten. Die achte Figur der
dritten Tafel stellt sie aus den Spiralgefäfsen der Linde dar, wo e
beiden Hinge, welche das Glied begränzen, eine schräge Lage haben.
Die u te und late Figur daselbst zeigt ein einzelnes Glied von beii
4) Man vergleiche Tab. I. fig* 8* Tab. II. fig* 9* 10.