sernetzes, und V au ch e r *j-) bemerkte schon, dafs dasselbe in der
letzten Periode der Reproduction eine besondere Veränderung seiner
Säfte erleidet, die er mit derjenigen vergleicht, welche der Anfang
der Schmelzung auf die Metalle äußert, und dafs erst nach dieser
Veränderung das Aggregat von Zellen entsteht, welche das neue
Wassernetz ausmachen.
Die eigenthümlichen Gefäfse verschiedener Nadelhölzer scheinen
ganz mit jenen Kügelchen angefüllt, indem man die ihre Zwischenräume
erfüllende dünnere Materie nicht bemerkt. (Tab. V. % . i5.)
Man sieht sie in derselben Gestalt, wenn man den ausfliefsenden
Saft dieser Gefäfse auf einer Glasplatte sammelt j aber bey genauerer
Untersuchung findet man, dafs sie keine Höhlung haben und
durchaus fest weiche Massen sind. Daher zeigen sich auch jene Kügelchen
im trocknen Zustande als Körner, die ihre Gestalt nicht verändert
haben. Eben das ist so oft in den zellichten Schläuchen der
Fall, welche mit diesen Kügelchen angefüllt sind. In der trocknen
Wurzel dès Sassafras— Lorbeer findet man sie in den fibrösen Röhren
des Holzes, als feste, runde, solide Körner, dicht auf einander
gehäuft. In den fibrösen Röhren des Weinstocks sieht man sie im
Herbst in Menge entstehen, im Frühjahr sich auflösen und. allmählich
verschwinden. Aber man wird hier in den fibrösen Röhren des
Holzes, nicht allein keine einzige Oefihung, durch welche ein solches
Kügelchen hindurch dringen könnte, sondern nicht einmahl unter
der stärksten Vergröfserung den kleinsten Porus finden. Und doch
müfste man, um die Bildung zellichter Grundtheile aus diesen Körnern
darzuthun, uns die Wege zeigen, auf denen jene Gefäfse sich
dieser Körner entledigen können, ohne ihren Zusammenhang zu zerstören.
Aber man müfste auch die successive Ausbildung dieser Küf
) Hist, des conferv. d’eau douce. Geneve i 8o3. p. 85.
gelcheii bis zur wirklichen Zelle dartliun; denn ein blofses Äneinan-
derreihen wird bey blofsen Kügelchen Statt finden, wenn sie sich vermehren,
oder die dünnere sie umgebende Flüssigkeit abnimmt. So lange
bleibt diese Theorie eine blofse Vermuthung; denn die Beobachtung,
worauf sie sich gründet, beweist weiter nichts, als dafs es in
den Pflanzensäften, so wie in mehrern thierischen Flüssigkeiten, Kügelchen
giebt, die sich bald vermehren, bald vermindern, bald näher,
bald entfernter sind, und in ihren Umrissen mit den Grundtheüen der
zellichten Substanz einige Aehnlichkeit haben.
Sonderbar ist es, dafs man die erwähnte Theorie so oft mit der
W o lff is e h e n x) verwechselt findet, von der sie doch durchaus verschieden
ist. Vielleicht schien sie eben defshalb keiner wiederhohlten
Erfahrungen zu bedürfen. So bemerkt Hr. Dr. Reinh. T r e v ir a n u s , 2)
der erste Anfang aller Organisation des Lebendigen sey ein Aggregat
von Bläschen, die unter einander in keiner Verbindung stehen. Unter'
den Zoophyten gebe es Körper, in deren Textur jene Bläschen
beständig sichtbar bleiben. Bey den Pflanzen und Thieren aber bildeten
sich aus ihnen schon im Keime Fibern und Gefäfse. Er citirt
dabey W o l f f Theor. gener. Ed. nova, p. 2. 3. 16 . 9 3. Aber in allen
diesen Stellen ist auch nicht ein Wort, welches darauf leitete, dafs
alle organische Elemente, alle Gefäfse aus einzelnen für sich bestehenden
Bläschen entständen, welche unter sich gar keine Verbindung
haben. Nach der Theorie des scharfsinnigen Mannes sind alle Pflan-
zentheile ursprünglich eine durchsichtige Gallerte, eine glasartige Substanz,
substantia vitrea, die sich wie ein Tropfen des reinsten Wassers
darstellt. In dieser Gallerte entstehen, so wie der Pflanzentheil
1 ) Theoria generationis, eclit. nova. Halae ad Sal. 1774.
2) Biologie Band 3. S. 233.