diese Röhren einzeln abzutrennen, der kann sich schon dadurch überzeugen,
wenn er einen etwas schrägen Querschnitt so ablöset, dafs
man in die Spiralgefäfse von oben etwas tiefer hineinsehen kann.
Die wahren Spiralgefäfse um die Markröhre ausgenommen, wird man
in dem ganzen Stamm und allen Zweigen der Linde, in keiner Periode
ihres Alters, eine Ausnahme von dem beschriebenen Bau dieser
Gefäfse bemerken. Zugleich haben wir hier ein merkwürdiges
Beyspiel der Unveränderlichkeit der Spiralgefäfse von dem Augenblick
an, da sie eine bestimmte Bildung erhalten, und ihre Grund-
theile einen gewissen Grad der Erhärtung gewonnen haben. Das
vorliegende Gefäfs fig. 8. ist von der Rechten zur Linken gewunden.
Die spiralförmigen Windungen der linken Seite bilden ein beträchtlich
breites, doch einfaches dünnes Band. Hätte sich dieses Band
auf die gewöhnliche Art (Tab. I. fig. 5. 6. 8. Tab. II. fig. 9* Tab. III.
fig. 5. und 4.) getheilt, so würden wir ein zusammengesetztes Band
haben; aber die Gallerte, aus der sich ursprünglich das Ganze bildete,
behielt hier ihren Zusammenhang. Doch gegen die rechte Seite
theilt sich dieses Band, wie offenbar die kleinern Spalten zeigen,
welche auf die runden Oeffnungen treffen, aber nicht ganz um die
linke Seite fortlaufen. Doch sind die feinen Fäden, in welche sich
das breite Band der linken Seite auf der rechten theilt, etwas, zusammengezogen,
und daher ihre Zwischenräume grÖfser, als wäre die
Substanz, aus der sie entstanden, durch die Abscheidung der feinen
senkrechten Fäden vermindert, durch welche das Ganze die Form
der porösen Röhren gewinnt. 1 8)
fig. g. im Grofsen, oder als die linke Seile des Gefafses fig. 8* Man sieht
also, dafc jene Tüpfel, eben so, wie die Querspalten, weiter nichts, als
die Zwischenräume der spiralförmigen und mehr oder weniger senkrechten
Fäden sind, welche die äufsere Wand des Gefafses bilden,
lg ) Schon das bisher beschriebene Gefäfs (Tab. III. fig. 8.) würde zeigen, dafs
die dunkeln Querstreifen der Spiralgefäfse nicht durch eine rinnenförmige
Wir haben bereits im vorigen Paragraph bemerkt, dafs L e e u -
w enh o ek auf den porösen Röhren der Rüster besondere Erhöhun-
Biegimg des spiralförmigen Bandes entstehen. „Dunkle -Streifen, unter
dem Mikroskop ,” sagt Herr Prof. L i n k , (Nachträge S. 10.) entslpheu
„nie von einer Spalte, immer von einer Verdickung.” Die Sache scheint
mir sehr einfach. Eine sehr kleine Öeffmmg in einer nicht ganz durchsichtigen
Masse stellt sich unter dem Mikroskop, als ein dunkler Punkt
dar, wie wir es ja deutlich bey jedem Querdurchschnitt der kleineren fibrösen
Böhren sehen, Cvergl. Tab. V I . fig. i :5.) und der Punkt ist bey derselben
GrSIse um so dunkler, je fester und dicker die Masse ist, m der
er sich befindet. (Vcrgl. § . 2 1 . S. 7G.) Daher werden die Mundungen jener
ouerdurchschnittenen Röhren um so heller, je dünner der Querschnitt is ,
je mehr Licht durch die Oeffhung fällt. So zeigen sich nun auch jene
Seitenöffnungen, jene Poren der porösen Röhren, (wenn man <Tie kleinen
Räume, welche die spiralförmigen und senkrechten Faden frey lassen, mit
diesem Namen belegen w i l l , ) um so dunkler, je Hemer, um so heller,
je gröfser sie sind, (vergl. Tab. HI. fig. M O g § und ,e dünner die
Wand des Gefafses selbst ist, an denl sie sich befinden. A u f diese Art
. stellen sich die Meinen runden Oeffnungen des bemerkten Gefafses (Tab. III.
I 8.) als dunkle Punkte dar. Nun ist es Har, dafs sich sehr feine.Spalten
aus demselben Grunde als dunkle Linien, als dunkle Streifen darslel-
■ müssen, warum sich kleine rundliche Poren als dunkle Punkte zeigen,
wie wir es deutlich in dem erwähnten Geföfse sehen, wenn wir die rechte
Seite mit der linken vergleichen. Wo bey man noch erwägen urnfs dals
jene Poren so wohl, als diese Spalten keinesweges durch die ganze Wand
des Gefäfses, sondern nur bis an die innere häutige Membran desselben
gehen, dafs sie nur kleine freye Räume zwischen den spiralförmigen und
jenen feinen Fäden sind, welche die Windungen verbinden; dafs sogar,
wenn die Windungen dicht an einander Regen, die dunkeln Streifen schon
durch den gemeinschaftlichen Randschatten der benachbarten Fäden entstehen.
Auch zeigen sich jene so.genannten Querspalten um so heller, je
weiter die Windungen entfernt sind, wenn man zumahl die innere Haut
des Gefäfses entfernt. A u f dieselbe A r t sieht man die Spaltöffnungen der
Blätter (§ . 2 7 . ) um so heRer, je weiter sich ihre nächsten Umgcbnngen
Hm
a
WM
■ jfll
m