Blatt dringen. Fast blofs Spiralgefafse erhält das Blatt auf diesem
Wege aus dem Knoten. Von der äufsern Wand des Knotens hingegen
gehen andere Gefafsbiindel, von derselben Zusammensetzung,
als die des Stengels, yon vielen fibrösen Röhren begleitet, welche
einen grünlichen Saft enthalten, in das Blatt. Endlich entstehen aus
dem Gefafsnetze des Knotens, welches nun immer mehr verschwindet,
indem sich die feinen Gefafse desselben in immer gröfsere
Stämme vereinigen, dieselben Gefafse, und auf dieselbe Art von denselben
Grundtheilen umgeben, wie wir sie die Gefäfsbündel des Stengels
unter dem Knoten bilden sahen. Die beiden grofsen Gefafse-
Tab. I. fig. i . c. c. sind hier noch immer poröse Röhren, wie das Ge-
fafs Tab. II. fig. i 4., welches daher genommen ist. An dieser Stelle,
wo. das Gefafsnetz des Knotens, aus dem die neuen Gefäfsbündel
des folgenden Gliedes entstanden, schon völlig aufgehört hat, fast
dicht unter jenem oft erwähnten grünen Streifen, bildet sich im reiferen
Gliede auf der Innern Wand des Knotens, nach denselben
Gesetzen, welche wir bisher beobachtet haben, ein neues kleines
Gefafsnetz, welches dicht auf dieser innern Wand liegt, nur aus den
Gefäfsbündeln derselben entsteht, und sich hin und wieder mit dem
grofsen Gefafsnetz des Knotens verbindet. Mit seinen feinsten Verästelungen
durch dringt dieses Gefafsnetz die Wand des Knotens, .und
bildet auf der äufsern Oberfläche derselben, indem es sich mit andern
feinen Verästelungen der äufsersten Gefäfsbündel verbindet, einzelne,
kleine, mit einer dünnen zellichten Schicht bedeckte, Netze,
aus denen in der Folge, indem sich bey ihrer ersten Entwickelung
viel Zuckerschleim absondert, die Wurzeln entstehen, welche besonders
der Carolinische Mays selbst in einer beträchtlichen Entfernung
vom Erdboden treibt. 8) Wenn aber eine Aehre aus dem Knoten
8) In dem jiingern Knoten bemerkt man kaum die erste Anlage zu diesem
lelztern Netze. Aehnliche, mehr oder weniger verbreitete, Gefafsnetze
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entsteht, so verbinden sich beide Gefafsnetze, so wohl jenes, welches
alle Gefäfsbündel des Stengels in eine gemeinschaftliche Verbindung
setzte, als das obere kleine auf der innern Wand des Knotens,
an dieser Stelle innig mit einander; und es bildet sich aus die-r
ser Vereinigung ein neues sehr dichtes, ungefähr drey Limen breites,
Netz, welches durch die Vereinigung der kleineren Gefafse m
gröfsere Stämme die Gefäfsbündel des Stengels bildet, der die Aehre
trägt. '0
Dicht über jenem kleinern Netze, an der innern Wand des
Knotens, werden die beiden grofsen Spiralgefafse, welche bis an diesen
Punkt sich als poröse Röhren zeigten, auf einmahl, ohne irgen
einen Uebergang,, plötzlich Ringgefäüe, dann wahre Spiralgefafse,
(Tab. I. fig. 4. fig. 5. c. g.) und behalten diese Formen unverändert
bis zum Tode der Pflanze. In den jüngsten Gliedern, wenn die
Knoten fast dicht auf einander zu Hegen scheinen, gehen diese wahren
Spiralgefafse, nebst' den kleinern Ringgefäfsen fast allem zum
Knoten, da die GKeder der künftigen Treppengänge und porösen
Röhren, welche in der Folge jene wahren Spiralgefafse vom Knosehen
wir fast in allen vollkommnem Pflanzen da entstehen, wo sich
neue Theile entwickeln sollen. Die Absetzung besonderer Säfte an gewissen
Stellen bewirkt die Entstehung dieser N e tze , und die neuen A -
sonderungen dieser Netze selbst ihre weitere Ausbildung. Bio aus
sem letztem Netze entstehen Wurzeln,, wenn man die Glieder des Zn-
, ckerrohrs in die Erde legt.
95 Im Zuckerrohr, wo die Anlagen zu den Wurzeln häufiger, in zwey L i nien
geordnet und dem grofsen Netz des Knotens näher sind, ist auch
jenes kleinere Netz auf der äufsern und inneren Wand des Knotens grö-
fser und gedrungener; und verbindet sich genauer mit dem grofsen Netz
des Knotens, bis es mit demselben, an der Stelle, wo die Knospe aus dem
Knoten ihren Ursprung nimmt, in eins zusammendiefst.