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Ien gesagt zu haben bemerkt, drüsenarti'g. 1 «) Und dieses so zusammengesetzte
Organ soll nun blofs defshalb, weil es sich nicht in
das allgemeine Grundgesetz (iS.) fugen wiU, weder ein Gefäfs, noch
eine Röhre, noch eine Zelle, also eigentlich gar nichts seyn.
Eben so wenig läfst es sich begreifen, warum die porigen Ge-
fäfse upd die falschen Spiralgefäfse, welche nach einem andern Grundsatz
(base fondamentale de la theorie, notes justifi p. 55.) eine blofs.e
Modification der Tracheen sind, ein Theil des zellichten Gewebes seyn,
die letzteren hingegen demselben nur gewisser Mafsen ankleben sollen.
Weil man die ersteren nicht abtrennen kann, sagt Herr M irb e l,
ohne einen Theil der angränzenden Zellen mit wegzunehmen, (a. a.
O. p. 65.) Ja freylich, wenn man sie aus dem umgebenden Gewebe
lxerausreissen will. Aber in welchem organischen Körper würden
wir bey diesem Verfahren und nach diesem Charakter Gefäfse finden?
Ich werde zeigen, dafs sich jene Gefafse eben so gut als die
Tracheen yom zellichten Gewebe abtrennen lassen.
Wir haben also hier ein Pilanzenorgan, welches selbst dem Widerstrebenden
keinen Zweifel übrig läfst, dafs man es als einen besonderen
für sich bestehenden Theil betrachten müsse. Wir dürfen
Wenigstens nicht mehr jede Beobachtung, welche den angenommenen
Hauptbegriff in seiner Allgemeinheit zu beschränken droht, als
den sicheren Pfad zum Irrthum fliehen.
'$ • 2 1 . '
Ich habe bereits, im achten Paragraph, bey der genaueren Bestimmung
des Baues der fibrösen Röhren, auf die mannigfaltigen
Täuschungen aufmerksam gemacht, welche gemeinschaftliche Wände
x4) Lettre ä M. le D . T r e v i r a n u s , p. 22. ■
i 5) Daselbst p. i 4.
da vermuthen lassen, wo wirklich besondere, für sich bestehende,
wenn gleich genau zusammengefügte, Röhren vorhanden sind. Aber
gerade hier läfst uns- die genauere Untersuchung am leichtesten den
wahren Bau und zugleich die Ursache des Irrthums entdecken. Wenn
man diese fibrösen Röhren in der Rinde, . wo sie oft einzelne Bündel
bilden und von Herrn M irb e l als eine eigne Art von eigenthiim-
lichen Gefäfsen betrachtet werden, l6) in etwas dickem, aber doch
gewisser Mafsen deutlichen Querschnitten beobachtet, . so stellt der
Durchschnitt des ganzen Bündels eine gleichförmige weifse Masse dar,
in der wir einzelne kleine Oeffnungen wahrnehmen, welche sich als
dunkle Punkte darstellen. Aber die Wände zwischen den Oeffnungen
erscheinen durchaus einfach, und unter keiner Vergröfserung entdeckt
man irgend einen Umstand, welcher eine Zusammenfügung
zweyer Wände verriethe. Betrachtet man aber einen dünnem Querschnitt
desselben Bündels, so bemerkt man auf den Zwischenwänden
der Röhren zirkclförmige dunkle Striche, welche den Umrissen der
Oeffnungen parallel zu seyn scheinen, die man aber doch nicht durchaus
verfolgen kann. Endlich in einem möglichst feinen Querschnitt
sieht man diese dunkeln Striche genau auf der Mitte der Scheidewände
liegen, dem Umrisse jeder Oeffnung parallel laufen und die
Wand derselben durchaus in allen Berührungspunkten von den Wänden
der benachbarten Oeffnungen absondera. Dieselben Versuche
lassen sich fast noch bequemer mit den fibrösen Röhren mehrerer
Kräuter und Gräser anstellen, wenn nur ihre Wände eine so beträchtliche
Dicke haben, dafs jene Unterscheidungen dem Auge entdeckbar
sind. Man sieht die letztere Ansicht in der zweyten Figur
der ersten Tafel durch einen Querschnitt der fibrösen Röhren der
äufseren Gefafsbündel des Mays, mid in der fünfzehnten Figur der
sechsten Tafel durch einen ähnlichen Querschnitt der innern Gefäfs-
16) Apliorismes snr l’organfs. veget. p. i46. n. 2.