sich so lange es wachst, nicht immer gleichförmig in allen Punkten
seiner Ausdehnung, wenigstens nicht gleich auffallend. Die Knoten
sind anfangs, wenn sie schon eine beträchtliche Ausbildung erreicht
haben, kaum eine Linie von einander entfernt; und sobald das Glied
etwas herangewachsen ist: so findet nur in der Nähe und in einiger
Entfernung von derjenigen Stelle ein besonderer Wachsthum Statt,
welche bey einem schon ziemlich ausgewachsenen Güede ungefähr um
yier Linien von der Mitte des untern Knotens, oder von den Oeffnun—
gen entfernt ist, durch welche die Gefäfse des Knotens in das Blatt
übergehen. Auswendig ist diese Stelle mit einem grünem wagerechten
Streifen bezeichnet, der beständig genau über der Stelle liegt, wo die
Wurzeln hervortreten, welche besonders die untern und auch die
obern Glieder treiben, ohne von der Erde berührt zu werden 7). Unter
dieser Stelle erreicht das Glied frühe eine grofse Festigkeit, aber
über derselben nimmt die Verhärtung des Gliedes mit der geringeren
Entfernung vom obern Knoten ab. Beym Zuckerrohr hat jener Streifen
dieselbe Lage, dicht über den Wurzelansätzen des Stengels; nur
liegt er hier dem Knoten näher und ist ungefähr zwey Linien von der
Mitte desselben entfernt, da die Wurzelansätze, ob sie gleich in zwey
Ordnungen über einander liegen, doch bey weitem kleiner als beym
7 ) Die jungem Glieder sind von der Entstehung der Blattscheide aus dem
Knoten bis an diese Stelle fast ganz weifs und nehmen hier plötzlich eine
grüne Farbe an. Doch zeigt schon dann jener schmale strichförmige Streifen
, auf der Gränzc der obern grünlichem und der untern weifslich.cn
Flache des Gliedes, bey genauerer Ansicht ein tieferes Grün. Aber in den
ällcrn, doch noch von den Blattsclieidcn eingeschlossenen blafsgriinen Gliedern,
ist er unverkennbar; und selbst dann, wenn die altern vollendeten
Glieder der blühenden Pflanze eine grünere Farbe annehmen, ist dieser
schmale slricliförmige Streifen durch sein tieferes Grün und eine noch immer
bemerkbare Einschnürung auffallend. Es kam für jetzt nur darauf
an, diese Stelle genau zu bezeichnen.
Mays und der Raum zwischen der untersten Ordnung und der Mitte
des Knotens schmäler ist. Aufserdem liegt dieser Streifen hier etwas
schräge und ist da am weitesten Ton dem Knoten entfernt, wo die
Knospe aus dem letzteren entsteht. Selbst beym trocknen Zuckerrohr
zeichnet sich dieser Streifen oft durch eine kleine Vertiefung oder eine
dunklere Farbe aus. Ist er gleich in jungem, oder kränkelnden
Röhren weniger deutlich , so läfst doch im frischen Rohre die weifse
Farbe, welche das Glied dicht unter ihm, bis zur Entstehung der Blatt-,
scheide hat, seine Stelle nicht verfehlen.
§ . 5. .
Wenn bey einer munter'wachsenden Mayspflanze das zwischen
zwey Knoten eingeschlossene Glied- schon die Länge von drey Zollen
und einen' hohen Grad von Festigkeit erreicht hat, so ist in der Gegend
des. angegebenen Streifens noch alles zart. Mittelst einer wenige
Wochen hindurch fortgesetzten Maceration lösen sich nicht .allein die
Gefäfsbündel von der Marksubstanz; sondern jeder Gefäfsbündel zerfällt
auch in seine einzelnen Grundtheile: da hingegen in einiger Entfernung
von diesem Streifen bis an den nächsten obern Knoten,- und
jenseits desselben, bis zu demselben Streifen des hohem an diesen Knoten
gränzenden Gliedes sich die Marksubstanz schwerer von den Ge-
fäfsbündeln trennt und zumahl die Gefäfsbündel selbst oft einer Jahre
lang fortgesetzten Maceration in kaltem Wasser Trotz bieten, ohne in
ihre einzelnen Grundtheile zu zerfallen. Diese Festigkeit der Gefäfs-
hündol nimmt genau in eben dem Grade zu, wie sie sich von dem
erwähnten Streifen entfernen; bis sie bey dem Streifen des nächsten
obern Knotens plötzlich abbricht.
Wenn man eine noch nicht völlig vollendete Mayspflanze ab—
schneidet und trocken werden läfst: so lassen sich die jungen, vorher
von ihren Blatt'scheiden entblöfsten, Glieder gerade in der Mitte des