sprünglich weifse Farbe der röthlichen, bis sie zuletzt, je mehr sieb
der Färbestoff ihrer Säfte absondert, eine fast eben so rothe Farbe,
erhalten, als die veralterten. Aber auffallend ist es, dafs sie bald
nach ihrer ersten Entwickelung unter stärkeren Yergröfserungen betrachtet,
an den Stellen der Verbindung der einzelnen Schläuche,
welche sie zusammengenommen ausmachen, eine gewisse Verdoppe-
lung zeigen* Ob die Schläuche hier nicht blofs an einander gefugt,
sondern in einander geschoben sind, ob das Ganze noch yon einer
besondern Haut umgeben ist, welche eben so schwer als bey einigen
Conferyen-Arten zu entdecken wäre, wenn sie sich gleich bey der
Conferva bipunctata, doch nur in gewissen Perioden, (D illw y n sy-
nops. of the britt. Conf. Fase. I. PI. 2. B.) sehr deutlich zeigt. Die
Beantwortung dieser Zweifel erfordert eine so genaue und umständliche
Zergliederung, dafs wir sie auf eine andere .Gelegenheit versparen
müssen. Indefs nimmt man diese Erscheinungen nur an den
fast saftleeren und noch nicht gerötheten wahr, weil sich gewöhnlich
der Färbestoff an jenen Stellen anhäuft und ihre deutliche Unterscheidung
verhindert. Je mehr sich nun diese Gefäfse entwickeln,
je mehr sich ihr Durchmesser erweitert, desto undeutlicher wird allmählich
ihre Zusammensetzung. q) Es scheint, als wenn die eben
erörterte Verbindung der einzelnen Schläuche durch die gröfsere F e -
9) Eben so zeigen die jiingern, verhältnifsmäfsig nicht ganz kleinen, Milchge-
fäfse der Asclepias cnrassavica, von ihren Umgebungen abgelöst, eine unverkennbare
Zusammensetzung aus einzelnen, oft sehr kurzen, leicht zu
trennenden, Schläuchen, welche bey den altern kaum oder gar nicht bemerkbar
ist. Besonders die rein ausgeleerlen, scheinen einen glänzenden
Ueberzug zu zeigen, der, bey den jiingern weniger auffallend ist, immer
solider wird und die Zusammenfügung des Ganzen immer mehr verbirgt,
bis sich die altern Gefäfse als durchaus einfache Canäle dem Auge darstellen,
und kaum nach einer langen Maceralion in Wasser ihren ursprünglichen
Bau verrathen.
stigkeit und auffallend vermehrte Undurchsichtigkeit des Gefäfses unkenntlich
wird. 10) Doch verrathen sich noch immer einige Spuren
derselben, bis sich endlich in dem absterbenden Gefäfse, eben so, wie
wir es bey denen des Bananen-Pisangs bemerkten, immer mehr Färbestoff
aus den stockenden Säften niederschlägt, die Wände desselben
bedeckt und dem Ganzen, vermöge seiner Undurchsichtigkeit, das
Ansehen einer durchaus einfachen Röhre giebt. 1 1 ) Endlich zieht
sich das Ganze unregelmäfsig zusammen, oder wenn weniger Saft
in dem absterbenden Gefäfse übrig war, so häuft er sich in den ursprünglichen
Zusammenfdgungen an, und zieht beym Eintrocknen
diese allein zusammen. Schon daraus scheint zu folgen, dafs diese
Verbindungen im Innern des Canals selbst dann beträchtliche Her-
vorragungen bilden, wenn sie sich von aufsen kaum noch bemerken
lassen.
Dieselbe Struktur und ähnliche Veränderungen lassen sich bey
den eigenthümlichen Gefäfsen der Rinde bemerken; denn auch hier
sind sie nur von kurzer Dauer und sterben fast zu gleicher Zeit mit
10) Man darf nur ältere und jüngere Exemplare der Conferva rubra ( D i l l w
y n synops. of the britt. Conf. Fase. IV . PI. 34. ) vergleichen, um sieb
zu überzeugen, wie der ursprünglich leicht bemerkbare zellichte Bau,durch
ähnliche Veränderungen verhüllt werden kann.
U ) In diesem Zustande wird die Untersuchung dieser Gefäfse noch dadurch
erschwert, dafs die zunächst angränzenden Markzellen dem Gefäfse fest
anhängen und fast eben so lange der Maceralion Trotz bieten. So betrachtet
könnte das Ganze von einer zellichten Haut gebildet und, nach dem
Urtheil neuerer Beobachter, eine» Aushöhlung im Zellgewebe zu seyn scheinen.
Aber diese scheinbare Haut läfst sich ablösen, und ich besitze ein
Präparat, wo das Gefäfs zum Tbeil aus derselben herausgezogen ist. Sie
zeigt sich dann deutlich als die das Geföfs zunächst Hingehende Zellenschicht,
welche sich auch im Durchschnitt durch einen besondern Umrifs
auszeichnet. '