lende Licht so hell erschienen, matt und dunkel, und die spiralförmigen,
welche bey ihrem dichtem Bau das Licht mit grofser Lebhaftigkeit
zurückwerfen, ungleich glänzender.
§• 7°-
Nach diesen Versuchen glaube ich es als eine ausgemachte Sache
betrachten zu können, dafs die unter dem Namen der Treppengänge
i bekannten Gefalse wahre Spiralgefafse sind und bleiben, und sich
! blofs dadurch, dafs ihre Windungen durch einen besonderen Grund-
i theil verbunden sind, von den übrigen eigentlichen Spiralgefäfsen
unterscheiden, welche nie so genannte Treppengänge, oder falsche
; Tracheen werden können, weil ihnen dieser besondere Grundtheil
| fehlt; ob sich gleich bey ihnen an derselben Stelle die zärtere Faser
v des Zellgewebes zeigt. (\). 65. f.) Blofs die verschiedene Durchsich-
tigkeit desselben Grundtheils ist es, welche den Treppengängen unter
gewissen Umständen die besondere Form von Canälen gibt,
die mit reihenweise gestellten Erhöhungen bedeckt sind. Wird das
Gefafs etwas zu schräge erleuchtet, wird es in einer etwas trüben
Feuchtigkeit betrachtet, oder stellte die Linse den Gegenstand nicht
mit der gehörigen Bestimmtheit und etwas milchicht dar, so verlieren
sich die geraden Fäden, welche noch dazu bey einer schrägeren
Erleuchtung einen Schatten auf die Windungen werfen, 1 4) in das
Licht der Membran des Gefäfses, oder der Feuchtigkeit, welche
sich in den Zwischenräumen der Windungen befindet; und die spiralförmigen
Fäden scheinen da, wo sich jene geraden Fäden befinden,
durchschnitten und gewinnen das Ansehen getrennter Erhöhunl
4) Durch diesen Umstand, vermöge des hey einer schrägeren Erleuchtung
zurückgeworfenen. Schattens, können selbst die Theilnngen der spiralförmigen
Fäden, wenn sie sich etwas der senkrechten Richtung nähern, das
Ansehen solcher Trennungen gewinnen. Man vergl. B e r n h a r d i über
Phanzengefäfse, Tab. II. fig. 12.
gen. Man löse doch nur ein solches Gefäfs einzeln ab, beobachte
es mit bessern Linsen, in einer reinem Feuchtigkeit, oder lege es
trocken auf eine dünne, geschliffene Glasplatte, um wenigstens die
Täuschungen der Feuchtigkeit zu vermeiden, so wird man bestimmt
den Grund des Trugs entdecken, und da Verbindungen wahrnehmen,
wo man vorhin Trennungen zu sehen glaubte.
Es könnte sonderbar scheinen, dafs man bald die spiralförmigen
Fäden, bald. ihre Zwischenräume für solche einzelne Erhöhungen
angesehen hat. . Aber die Täuschung ist leichter, als man beym
ersten Anblick glauben sollte. Je weiter die spiralförmigen Windungen
von einander entfernt sind, desto heller erscheinen natürlich ihre
mehr erleuchteten Zwischenräume; je näher sie liegen, desto dunkler
zeigen sich, wegen des wenigem durchfallenden Lichtes, ihre
Zwischenräume, und desto heller werden die spiralförmigen Fäden,
indem sie gegen die benachbarten dunkeln Räume stärker abstechen.
Haben nun diese Zwischenräume der Windungen, welche sich bey
den Treppengängen, wenn mehrere senkrechte Fäden vorhanden sind,
als viereckige Räume darstellen, (Tab. VI. fig. n .) und, wie wir bemerkten,
durch eine gewöhnliche Täuschung, indem sich ein falscher
Schimmer in ihren Winkeln anhäuft, oval oder rundlich zu
seyn scheinen, einen gewissen Grad von Dunkelheit, so gewinnt
leicht die Feuchtigkeit, in der man das Gefäfs betrachtet, in den
halbdunkeln Zwischenräumen, von dem Randschatten der spiralförmigen
und senkrechten Fibern umgränzt, wenn zumahl das Instrument
etwas Farben warf, den Anschein eines festen Körpers und
einer kleinen rundlichen Erhöhung. 1 s) Von dieser Art ist offenbar
l 5) Von diesen Erhöhungen verschieden sind jene Wülste, (bourrelcls,) welche
Herr B r i s s e a u -M i r h e l auf den porösen Röhren bemerkt zu haben
glaubte, und welche er aus unsichtbaren Gefäfsen entstehen liefs. Diese
werden wir weiter unten näher untersuchen.