dunkeln Strich ausdriickt. Durch diesen Druck legen sich zugleich die
innern, jene viereckige Oeffnung umgebenden, in den übrigen Zellen
senkrechten, Scheidewände an die äufseren Wände so fest an,
dafs diese Stelle beständig rein und saftleer bleibt, und sich etwas
glänzend darstellt. Daher die helle Umgebung der viereckigen Oeff—
nung in der angeführten Zeichnung des Herrn K ro ck e r . Aber zwischen
dieser Stelle und jener beschriebenen Falte häuft sich gewöhnlich
eine trübe Absonderung, wahrscheinlich der darunter liegenden
eigentlichen Umgebungen der Spaltöffnung an, welche zugleich mit
der schrägen Stellung jener Stelle eine gewisse Dunkelheit verursacht,
die sich mit dem täuschenden Schein eines besonderen Körpers darstellt.
Daher der viereckige, dunkle Ring, den Herr K r o c k e r hier
zu sehen glaubte; l6) aber diese Dunkelheit vermindert sich, je mehr
man die Oberhaut ausspült, wie es unsere Zeichnung bemerklich
macht Wir sehen also, wie leicht man verleitet werden kann, hier
viereckige Spaltöffnungen von einem ganz besonderen Bau zu sehen.
Aber man darf nur die Stelle des Blattes, von der man die Oberhaut
abgetrennt hat, mit blofsen Augen, oder mit der schwächsten Loupe
betrachten; so wird man auf dieser Stelle dieselben drüsenförmigen
Körperehen finden, welche man vor der Ablösung der Oberhaut auf
derselben bemerkte. Wenn man nun diese Körperchen mittelst eines
sehr scharfen Messers abtrennt, so erkennt man in ihnen (Tab. V.
fig. 7.) dieselben Umgebungen der Spaltöffnung, welche wir in den
obigen Beyspielen der beiden Tradescantien beschrieben haben. Sie
unterscheiden sich hier wiederum durch ihre festere Consistenz von
den benachbarten Zellen. Sie enthalten einen dickeren, gelbgriinen
Saft, der sie gewöhnlich in Gestalt runder, dicht an einander liegender
Kügelchen erfüllt; da wir hingegen in den benachbarten Zellen eine
16) a. a. O. untlp. 4i . Tarn rimae quam annuli quadranguläres, angulos obtu-
sos referunt.
sehr dünne Flüssigkeit bemerken. Sie bestehen gleichfalls aus beson-
dem Schläuchen, welche oben und unten zusammengefügt, in der
Mitte aber fi-ey sind, und daselbst von einander entfernt werden können.
Sie ragen hier (fig. 7.) besonders hoch über die angrenzenden
Zellen hervor, und die Wände derselben bedecken nur einen kleinen
Theil ihrer Fläche. Zieht man die Oberhaut, (fig. 6.) nachdem man sie
vorher etwas eingeschnitten hat, nicht ab, sondern trennt man ein zartes
.Segment des inneren Parenchyma zugleich mit der Oberhaut mit dem
Messer ab; so sieht man jene Umgebungen der Spaltöffnung (fig. 7.) in
der viereckigen Oelfnung (fig. 6. a.) liegen, und die Ränder der diese
Oeffnung umgebenden Zellen bedecken sie zum Theil, eben so wie die
Zellen zwischen a. und b. fig. 4. und 5. die Umgebungen der Spaltöffnung
zum Theil bedecken; und wir haben nun über die Linien,
welche wir dort auf den grünen Umgebungen der Spaltöffnung entdeckten,
die bestimmteste Auskunft.
Hieraus erhellt nun, warum Herr K r o c k e r 17) jenen viereckigen
Ring sehr undeutlich sah, wenn der Schnitt etwas dicker war;
warum er bey dünnem Schnitten die viereckige Oeffnung von einer
Membran verschlossen sehen konnte, indem die eigentlichen Umgebungen'der1
Spaltöffnung durchschnitten waren; wie er bey noch dünnem
Schnitten eine viereckige Spaltöffnung sehen konnte, indem jene
eigentlichen Umgebungen dem Messer auswichen und sich von der
Oberhaut abtrennten. So sehr, auch die Ansicht, in der wir diese
Organe dargestellt habend den Beschreibungen der vorzüglichsten
neueren Beobachter widerspricht; so glaube ich doch nicht, dafs irgend
jemanden, der an die nöthigen Handgriffe gewöhnt ist, das zur
genauem Untersuchung dieser Theile erforderliche Verfahren mifs-
gliicken sollte. Sonst bin ich bereit, einem jeden so bereitete Theile
17 ) a. a. O. p. 4i.