der Schläuche, wegen ihrer Durchsichtigkeit, dem Auge entziehen.
Von der Seite erleuchtet, oder da betrachtet, wo die .Schläuche kleiner,
und ihre Scheidewände schmäler .sind, gewinnen sie leicht ein
gewisses glänzendes Ansehen, da zumahl ein festerer Grundtheil,
den wir gleich näher untersuchen wollen, und der oft mit ihnen
verwechselt zu seyn scheint, genau unter diesen Scheidewänden liegt.
In Ansehung der spiralförmigen Fäden zeigt das erstere Gefäfs
Tab. II. fig. 9- , weiter .keine Verschiedenheit, als dafs diese Fäden sich
hier mannigfaltiger theilen und wieder verbinden, zugleich beträchtlich
feiner sind,, als in den. vorhin, betrachteten Gefäfsen. Da hier
indefs nur diejenigen Fäden durch solche Verästelungen verbunden
sind, welche sich neben einander um den Canal winden1 und ein
gemeinschaftliches Band ausmachen, so läfst sich dasselbe in einem
gewissen Zeitpunkte der Maceration eben so abwinden, als das der
wahren Spiralgefäfse überhaupt, (Tab. I. fig. 5.) obgleich in beiden
Fällen das Abrollen unmöglich scheinen kann, wenn man einzelne
Fäden, nicht das aus mehrern mit einander verbundenen / Fäden
zusammengesetzte Band abwiekeln will. In dem andern Gefäfse,
(Tab.I. fig. 10.) welches dem Knoten ungleich näher lag, gewinnen
die spiralförmigen Fäden zugleich mit den Ringen, . aus denen.sie
entstehen, einen ungleich höhern Grad von Feinheit. Die Theilun-
gen und Verbindungen derselben werden so häufig,,: und die Windungen
liegen so gedrängt und so nahe an einander, dafs schon
dadurch das Gefäfs beym ersten Anblick den Schein einer, porösen
Röhre gewinnt; obgleich bey genauerer. Ansicht die spiralförmigen
Fäden mit den Scheidewänden der Schläuche, welche sich auf dem
dunkeln Grunde glänzender darstellen, (oder, wenn das Gefäfs ent-
blöfst ist, mit einem anderen Grundtheil, der unter diesen Scheidewänden
liegt,) viereckige Räume von fast gleichem Durchmesser,
die nur lim und wieder, • mittelst jener Theilungen, etwas gewölbt
erscheinen, nicht solche runde Punkte einschliefsen, welche den
porösen Röhren auch die Benennung der punktirten oder getüpfelten
Gefäfse bewirkten. Wenn aber das Mikroskop keine genau begränzte
Darstellung lieferte, oder wenn die angewandte Feuchtigkeit nur
etwas trübe war, so häuft sich leicht in den Winkeln jener kleinen
viereckigen Räume ein falscher Schimmer an, welcher ihnen um so
leichter den Anschein rundücher Poren oder kleiner Erhabenheiten#|
gibt, da sie wirklich durch jene ■ Theilungen hin und wieder eine
gewisse Wölbung erhalten. Aber noch gröfser wird die Täuschung,
wenn die Schläuche, welche das Gefäfs umgeben, von der Feuchtigkeit,,
in der man es betrachtet, nicht völlig durchdrungen sind,
oder gar die äufsere Wand derselben bey der Bereitung des Gefä-
fses eingedrückt und gebogen war, und an die innere sich anlegte.
Dann verlieren sich die feinen, bey dieser Ansicht ohnediefs matten,
spiralförmigen Fäden so täuschend in den Glanz der doppelten
Wände jener Schläuche, dafs sie weit breiter und dicht an einander
zu liegen scheinen: selbst die senkrechten Scheidewände der Schläuche
entziehen sich dem Auge und das Ganze stellt sich in der gewöhnlich
angenommenen Form der Treppengänge, als eine Röhre dar,
welche, (nach Mafsgabe der gehäuften oder seltneren Theilungen,)
von geradem oder schrägeren Querspalten durchschnitten ist. Daher
die Verschiedenheit der Beobachtungen, welche uns diese Gefäfse
bald als Treppengänge, bald als poröse Röhren darstellen und zeichnen,
oder die Existenz der letztem entweder bezweifeln oder unbedingt
verwerfen. Daher stellte es ein neuerer Beobachter als den
2 ) Da eine sehr kleine Oeifhung und ein kleines, nickt ganz durchsichtiges
Körnchen, in durchfallendem Lichte unter, dem Mikroskop betrachtet,
■ beide sich als ein dunkler Punkt darstellen, so blieb es bey dieser Ansicht
unentschieden, ob jene dunkeln Punkte Poren oder Erhabenheiten wären.