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 Spiralgefäfs,  (wir brauchen  das Wort  hier  in  seiner  allgemeinem Bedeutung,) 
   blofs  von  andern  Spiralgefäfsen  umgeben,  so  ist  es  von  
 allen  Seiten  poröse  Rohre;  berührt  es  aber  nur  mit  einer  Seite  ein  
 solches  Spiralgefäfs,  so  ist  es  an  der  einen  Seite  eine  poröse  Röhre,  
 an  der  andern  ein  Treppengang,  und  diese  Form  behält  es  von  der  
 e'rsten  Entstehung  an,  so  lange,  als  die  Linde  vorhanden  ist.  Die  
 8te  Figur  der  dritten  Tafel  zeigt  ein  einzelnes  Glied  eines  solchen  
 Gefäfses,  welches  auf  der  einen  Seite  poröse  Röhre,  auf  der  andern  
 ein  offenbarer  Treppengang  ist.  Wenn  man  nun  diese  Gefäfse  in  
 Längeschnitten  betrachtet,  so  erhält  man  entweder  solche  Gefäfse,  
 die  mit  allen  Seiten  an  andere  derselben  Art  stofsen;  also  an  allen  
 Seiten  so  geformt  sind,  als  das  Gefäfs  Tab. III.  hg.  8.  auf  der  rechten  
 Seite;  oder  man  gewinnt  ein  Gefafs,  welches  von  allen  Seiten  
 mit  zellichter  Substanz  umgeben,  also  ganz  so  gebildet  ist,  als  das  
 Gefafs  fig. 8.  auf  der  linken  Seite.  Diefs  letztere  würde  nun  Herr  
 Dr.  T r e v ir a n u s   als  ein  reifes  falsches  Spiralgefäfs  betrachten.  Erhält  
 man  aber,  ein  Gefafs,  welches  an  der  einen  Seite  von  einem  
 andern  Spiralgefäfs,.  an  der  andern  von  zellichten  Schläuchen  gedeckt  
 war,  und  zwar  so,  dafs  es  mit  derjenigen  Seite,  welche  als  
 ein  Treppengang  gebildet  ist,  dem Beobachter  zugekehrt  ist;  so  wird  
 natürlich  das  netzförmige  Gewebe  der  abgekehrten  Seite  durch  die  
 Spalten  der  zugekehrten  durchschimmern,  man  wird  die  durch  feine  
 Fäden  abgesonderten  dunkeln  Punkte  der  untern  Seite  in  den  Spalten  
 der  obern,  zugekehrten Wand  der  Röhre,  wenn  gleich  etwas  undeutlich, 
   um  so  mehr  dunkeln Körnern  ähnlich,  wahrzunehmen glauben, 
   da  diese  Gefäfse  gewöhnlich  sehr  fein  sind,  und  die  abgekehrte  
 Wand  daher  nur  wenig  aufserhalb  des  Focus  liegt;  denn  das  vorliegende  
 Gefäfs  ist  beynahe  vierhundert Mahl  im Durchmesser  vergrö-  
 fsert.  Kurz  wir  werden  nach  Herrn  Dr.  T r e v i r a n u s   ein  junges 
 falsches  Spiralgefäfs  haben,  in  dem  die  Querspalten  sichlbarlich  aus  
 parallelen  Tiipfelreihen  entstehen,  und  wie  es  derselbe  in  dem  angezogenen  
 Werke,  Tab.  I.  fig.  19.  K ,  abgebildet  hat.  Durch  diese  
 Beobachtung  widerlegt  sich  von  selbst  die  Bildung  der  falschen  Spi-  
 ralgefäfse  durch  besondere,  anfangs  helle,, dann  dunkle  Körner,  welche  
 sich,  auf  eine  dem Beobachter  selbst  unbegreifliche  Art,  in  regel-  
 mäfsige  Reihen  ordnen,  und  eben  so  unerklärlich  in  der  Folge  die  
 Spalten  dieser  Gefäfse  veranlassen.  1 7)  Wem  es  zu  schwer  wird, 
 17)  In  den  porösen  Röhren  der  Schwarzpappel,  wo  es  Herr  Dr.  T re v iran n s   
 (Beyträge  zur  Pflanzenph.  S.  20.)  am  deutlichsten  bemerkt  haben  wollte,  
 dafs  jene  Tüpfel  weder  Poren  noch  Spalten  sind,  unterscheiden  sich  die  
 Poren  blofs  dadurch  von  denen  des  bemerkten  Gefäfses,  Tab.  III.  fig.  8-,  
 dafs  sie  gröfser  und  eben  darum  heller  sind.  Je  reiner  ich  diese  Gefäfse  
 bereitete,  desto  deutlicher  sah  ich  diese  Poren  durchaus  flach,  sah  den  
 feinen  Gränzstrich,  der  den  Poms  einschliefst,  (wie  bey  Tab. III.  fig.  ti.)   
 nicht den breiten Schatten,  den solche Erhöhungen  nothwendig zeigen miifs-  
 ten,  wenn  sie  den  Grad  der  Helle  und  der  Gröfse  haben.  Dagegen  fand  
 ich  hier,  an  einigen  Gefäßen  deutliche  runde  Kügelchen,  mit  einem  starken  
 Randsehatten  und  einer  auffallenden  Helle  in  der Mitte,  die  sich  bisweilen  
 mit  dem  täuschenden  Schein  einer  Oeffhnng  zeigte.  Sie  blieben  
 durchaus  unverändert,  wenn  ich  das Gefäfs  mehrere  Tage  in  kaltem Was-  
 •  ser  aufbewahrte.  Aber  nach  Verlauf  einer  Stunde  waren  sie  verschwunden  
 ,  wenn  ich  das  Gefäfs  in  rectificirten  Weingeist  legte.  Es  waren  also  
 .offenbar  heterogene  Theile,’  welche  sich  in  den  Zwischenräumen  der  au-  
 fsern Wand  des  Gefäfses  festgesetzt  hatten,  die  sich  nach  diesem  Verfahren  
 eben  so  darstellten,  als  die  übrigen  Poren.  Noch  deutlicher  ist  die  
 Sache  in  den  Gefäßen  des  Tulpenbaums,  welche  Herr  Dr.  T re v iran u s   
 gleichfalls  zum  Beyspiel  anführt,  dafs  jene  Tüpfel  bisweilen  Tüpfel  bleiben, 
   keine  Poren  werden,  oder  doch eine besondere Drüse  bilden.  (A. a. O.  
 S. 20. 21.)  Tüpfel  und  Querspalten  findet man  hier  in  demselben  Gefäfse.  
 In  demselben  Gefäfse  sieht  man  Spalten  von  sehr  verschiedener Länge und  
 runde  Poren,  welche  sich  eben  so  darstellen,  als  die  des  Gefäßes  Tab. III.  
 fig,  8.'  In  den  kleineren  Gefäßen  hingegen  gehen  die  Spalten  fast  durch  
 die  ganze  Breite  des  Gefäfses,  so  dafs  es  sich,  in  Ansehung  der  spiralförmigen  
 Fäden,  im  Kleinen  ungefähr  so  darstellt,  als  das  Gefäfs  Tab. HI.