obern Gliede hier sehr deutlich sieht, 6) indem sie in den Winkeln
ihrer Zweige gleichsam zugespitzte Theile ( a. c.) von der Membran
6) Vermöge dieser Zertlieilungen und Verästelungen des spiralförmigen Fadens,
welcher in jedem Gliede dieser Gefäfse, also von Ring zu Ring, ein
zusammenhängendes Ganze bildet, laufen hier in demselben Gliede bald
eine, bald zwey bis drey Windungen neben einander, bis sich wieder zwey
Fäden in einen verbinden, welches man hier um so. bestimmter wahrnimmt,
da die Durchsichtigkeit der Membran die untern entfernteren Windungen
der hintern abgekehrten Seite deutlich genug bemerken läfst, obgleich sic
ungleich schwächer und dünner erscheinen,, indem sie aufserhalb des Focus
liegcii, der bey einer stärkern Vergröfserung genau auf die obern Windungen
gestellt ist. Vielleicht übersah man auch defshalb diese Spiralgefäfse
und sprach sie den Moosen überhaupt ab. Bey einer schwachem Vergröfserung,
welche eine weniger 'genaue Stellung der Linse erfordert, oder gar
in einem etwas gedrückten Gefäfse verwechselt man leicht die obern W in dungen
mit den untern der abgekehrten Seite, und glaubt nun ein unrege]
rnäfsiges Gellechte von Fasern zu sehen. Selbst geübte Beobachter scheint
diese Täuschung -verleitet zu haben, wenn zumahl, wie bey den innern
- eigentlichen Spiralgefafsen der gemeinen Balsamine und einigen Arten von
Aron, die Windungen gleichfalls sehr weilläuftig, und mithin sehr schräge
liegen. Daher allein können wir es uns erklären, wenn Herr Professor
R u d o lp h i a. a. O. S. i g 4. bemerkt: dafs die Wände der Spiralgefäfse bisweilen
„durch sich an einander legende, oder i n ’ s K r e u z g e g e n u n d
„ um e in a n d e r w in d e n d e Spiralfibern entstehe»}” dafs (S. 199.) „diese
„ Fibern in vielerley Richtungen um und über einander laufen u n d W ü l -
„ s t e b i ld e n ; ” dafs (S . 182.) „sich oft zwey Fibern gegen einander spira
lfö rm ig (kreuzweise) winden, besonders wenn die Gefäfse weiter sind;”
dafs (S . 200.) „s ie sieh sehr durchkreuzen.” Es ist offenbar, dafs Herr
Professor Rudolphi die untern durchscheinenden Windungen der abgekehrten
Seite mit denen der obern, dem Beobachter zugekehrten, verwechselte,
wie selbst seine S. 199. angezogene Zeichnung Tab. V . fig. 1. deutlich zeigt.
Denn in der ganzen Balsamine, aus der jene Zeichnung genommen ist,
siebt es kein einziges Gefäfs, wo ein solches Durchkreuzen der Spiralfibern
Statt fände, und überhaupt laufen sie nie über einander weg, wovon man
sich leicht überzeugen kann, wenn man ein solches Gefäfs abrollt, so wie
des Gefäfses einschliefsen, wie man es bey den Thellungen des spiralförmigen
Bandes überhaupt bemerkt, ’ ) und auch bey den bisher
übersehenen der Insektentraeheen (Tab. IV. fig. i.) gewahr wird.
Schon hierdurch zeigt es sich, dafs diese dunkeln Linien, welche
sich, auf dieselbe Art erleuchtet, eben so darstellen, als jene feinen
Fäden der Insektentrachee, (Tab. IV. fig. l.) spiralförmige Fäden und
keine Spalten sind, indem sonst die in den Winkeln ihrer Verästelungen
(a. c.) und Verbindungen, (b.) auf dieselbe Art, wie bey jener
Trachee, (fig. i. a. b. c.) eingeschlossenen Theile der Haut aus dem
Gefäfse herausfallen müfsten, welches durchaus nie und bey keiner
Maceration der Fall ist; da sich hingegen diese Fäden, wie bey der
Insektentrachee, durch eine längere Maceration abtrennen lassen.
Dafs übrigens hier keine Scheidewände sind, zeigt sich schon dann
sehr deutlich, wenn man die aufwärts gekrümmte Basis des abgetrennten
Blattes unter die Linse bringt und so bequem tief in das
Innere der Röhren sieht. Indessen ist das Daseyn beider Grund-
theile dieser Gefäfse an sich deutlich genug, und wir haben nur blofs
man sich von den Zertlieilungen und Verbindungen der Spiralfiber und der
dadurch vcranlafsten Abweichung von der genau spiralförmigen parallelen
Richtung einen sehr deutlichen Begriff machen kann, wenn man in dem
ohern Gliede des beschriebenen Gefäfse,? Tab. IV . fig. 2. den aus dem untern
Ringe' einfach entstehenden Faden weiter verfolgt, üeber jene W ü lste
der Spiralgefäfse erinnere man sich, was wir (§. 5o. S. ig3.) über die
kleinen blinden Fortsätze der Spiralgefäfse gesagt haben,
7) Mau vergleiche Tab. I. fig. 5. Tab. II. fig. g. u. io. Tab. Ilf. fig. i. u. io.
In dem Hauplstengel des erwähnten Mooses zeigen die Fäden oft eben die
mannigfaltigen Theilungen und Verbindungen, welche wir bey den äufsern
Gcfäfsen der gemeinen Balsamine Tab. III. fig. 12. bemerken; eben so wie
dort, laufen auch hier bisweilen die Fäden schräge von einem Ring zum
andern, indem die Glieder selbst eine sehr geringe Länge haben.