neren Gefäfsen, lo) und gleichfalls bey mehreren' gröfsern Statt; 1 4)
ob sich gleich bey andern, durch die Niederschläge der in ihnen bewegten
Flüssigkeiten, wie bey den Pflanzen, eine neue Wand bildet,
welche nach der Resorption der ursprünglichen allein übrig bleibt. 1 B)
Alle diese Veränderungen werden durch eine besondere Kraft, welche
W o l f f -vis essentialis nennt, und nächst ihr durch den Einflufs der
Wärme heryorgebracht. 13 14 15 1 6)
Ich sah mich genöthigt, diese Theorie in so weit näher zu bestimmen,
da sie in ihren wichtigsten Folgerungen auffallend mit einer
andern übereinstimmt, welche gleichfalls den ganzen Pflanzenkörper
als ein und das nämliche fortlaufende Gewebe darstellt, und neuer-fl
dings eine besondere Aufmerksamkeit erregt hat Aber ich kann mich
hier nicht weiter über einen Gegenstand verbreiten, der so mannigfaltige
Ansichten nothwendig macht und sich in die dunkelsten Gegenden
jener transcendentellen organischen Oeconomie verliert, welche
der Beobachtung verborgen und nur der tiefem Forschung Zugang-
lieh sind.
Alles was uns die fortgesetzte Beobachtung zarter, noch nicht
gebildeter Pflanzentheile, und besonders der noch nicht entwickelten
Anlagen zwischen Holz und Rinde, entdecken läfst, ist eine durchsichtige
Gallerte, in der wir gleichsam die Umrisse der Bläschen und
Röhren mit zarten Linien bezeichnet sehen, aber die Durchsichtigkeit
1 3) p. 166. „ S c d eliam in animalibus vasa minima meros meatus esse, abs-
„que tunica, a substantia, cui meatus inseuiptus est, diversa, docedt te
„ microscopium.”
1 4) Daselbst. „S e d eliam majora vasa dantur plura, quae tali modo consi-
„stunt.”
1 5) p. i i 6. § . 197.
*6 ) „Praeter calorem vero et vim essentialem, nullam aliam, negotium genera-
„tionis ingredientern, novimus.”
und Zartlieit der Theile entzieht sie der genauem Untersuchung. Wir
kennen nicht die Grundkraft, welche nach Verschiedenheit der Stoffe,
in denen sie wirkt, verschiedene organische Bildungen hervorbringt,
und alle Versuche, das tiefe Dunkel durch die Wirkung mechanischer
Kräfte zu erhellen i sind nichts weniger als belohnend ausgefallen.
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Die W o lf f is c h e Theorie war eine Zeit lang ohne bedeutenden
Einflufs auf die Pflanzenanatomie, bis endlich Herr B r is s e a u -M i r b e l
ihren wichtigsten Folgerungen eine vorzügliche Aufmerksamkeit widmete.
Wir sahen im vorigen Paragraph W o l f f von der Beobachtung
ausgehen, dafs alle organische Pflanzenelemente, alle Zellen und
Gefäfse ursprünglich Punkte in einer durchsichtigen, glasartigen Substanz
wären, welche sich allmählich vermehrten, erweiterten, durch
fortgehende Ausdehnung näher rückten, bis sie endlich, indem sich
die zwischen ihnen hegende, sie trennende, glasartige Substanz, welche
einer allmählichen Verhärtung fähig ist, durch weitere Ausdehnung
in Häute verwandelt, als Zellen und Gefäfse erscheinen. Wir
sahen ihn hieraus den directen Schlufs ziehen, dafs alle Zellen und
Gefäfse weiter nichts als Oeffnungen und Erweiterungen in einer und
derselben zusammenhängenden Substanz seyn könnten, dafs alle Zellen
und Gefäfse gemeinschaftliche Wände hätten, und also die ganze
Organisation der Gewächse endlich in einem einzigen und immer dem
nämlichen, nur auf verschiedene Art modificirten häutigen Gewebe
bestehe. Eben diesen Satz hat nun Herr M ir hei wiederhohlt als den
Hauptbegriff der Pflanzenanatomie, als eine Thatsache aufgestellt,
welche die Grundlage aller übrigen, und deren Gegentheil eine Quelle
von lauter Irrthiimern sey. 1) Nun konnte freylich einem so guten
1 ) Lettre à M. le D. Trevir. p. i 4. L a première idée, l ’idée fondamentale
est, que toute l ’organisation vegetale est formée par un seul et meme tissu