schiedener Farrnkräuter umgibt, als eine eigenthünliche Hülle, (in-
volucrum proprium,) der Spiralgefafse zu betrachten. Man könnte
selbst darinn- einige Aehnlichkeit finden, dafs wenn im Mays, statt
eines einzigen, zwey grofse Spiralgefafse diclit neben einander liegen,
jene zellichte Umgebung beide einschliefst, ohne sie von einander zu
trennen, und dafs sie sich gleichfalls in Gestalt einer zusammenhängenden
Hülle abtrennen läfst. 1 8) Aber nicht immer bildet diese
zellichte Umgebung eine einfache Schicht um die Spiralgefafse. Schon
wägen, dafs in andern Farrnkräulern, besonders in dem Stock der baumartigen,
nicht immer einfache, sondern mehrere Schichten solcher braunen
Zellen die Gefäfsbündel umgeben, oder auf eine besondere A r t neben ihnen
geordnet sind. Daher findet man in kränkelnden Pflanzen oft die ganzen
Zellen jener einfachen braunen Umgebung mit einer gelben, oder mehr
oder weniger braunen Flüssigkeit angefüllt, wenn sich in den SpiralgefU-
fsen selbst und der sie zunächst einschlicisenden zarten zellichten Substanz
keine Spur von Färbung zeigt, oder man bemerkt ähnliche gelbe oder
braune Anhäufungen in zerstreuten Zellen der Marksubstanz des Strunkes
überhaupt. Uebrigens zeigt meine genauere Untersuchung des Bastes und
der fibrösen Röhren überhaupt, im ersten Kapitel, dafs diese braune Umgebung
nichts mit dem Baste gemein hat. ( L i n k ’ s Nachträge S. 7.) Sje
besteht aus mehr oder weniger länglichen, oft sehr kurzen, ovalen, Zellen,
welche, z. B. im gohlnen Engelsiifs, gröfstenLheils dasselbe Verhältnifs der
Durchmesser haben, als die des Mays Tab. III. fig. i 3. oder i 4., (ob' sie
gleich daselbst oft weit kürzer, und bisweilen, sogar in derselben Schlauchreihe,
beträchtlich breiter als lang s in d ,) und mit ihren genau wagerechten,
oder mehr oder weniger schiefen, doch immer flachen Grundflächen
auf einander ruhen. Nur mufs man sich nicht durch jene, oben erwähnten,
feinen Linien täuschen lassen, welche sich, blofs auf der dem Gefäfsbündel
zugekehrten Wand dieser Zellen befinden und die Anfügungen der
Seitenwände der äufsern Grundlheile des Bündels bezeichnen.
18) Man vergleiche Tab. III. fig. 1., wo diese Hülle zur Hälfte abgelöst ist, ob
man gleich nur an denjenigen Stellen, wo die Schläuche bey der Operation
weniger zusammengedrückt lind deutlicher sind, ihre Querwände (b.)
wahrnimmt.
die drey hintern Gefafse des Bündels Tab. I. fig. i. i <*• d- lieSen
in einer gleichförmigen zellichten Substanz. Eben so finden wir in
der Eiche und mehrern andern Laubhölzern die großen Spiralgefatse
in jener zelliehten Substanz geordnet, welche die Jahrringe so deutlich
und bestimmt auszeiclmet, indem sie die fibrösen Rohren des
altern Von denen des jüngern trennt; >’ ) obgleich auch hier die kleinern
Spiralgefafse, zwischen den fibrösen Röhren, von einer beson-
dern zelliehten Substanz eingeschlossen sind. Auffallend ist es, das
im rothen Santelholze, (Pterocarpus Santalinus L.) dem Campeche-
holze und mehrern Cäsalpinien, wo keine bestimmte Jahrringe entdeckbar
sind, weil die Vegetation ununterbrochen fortgeht, und die
zellichte Substanz eine zerstreute Lage hat, die Spiralgefafse sich beständig
nur in dieser zellichten Substanz befinden, und dafs wir sie
in andern Hölzern, z. B. dem Sassafras-Lorbeer, bald durch meh
rere, bald, wie im Weinstock, durch eine einfache Schicht zellichter
Substanz von den fibrösen Röhren abgesondert finden. Nach diesen
Beobachtungen könnten .wir jene Umgebung als eine gewöhnliche,
wenn gleich angenommene, nicht als ein besonderer Grundtheil zu
betrachtende, zellichte Hülle der Spiralgefafse ansehen, welche aut
ihre Absonderungen einen beträchtlichen Einfluß, hat Ob sie
,(31
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19) Vergleiche Abschn. I. Kap. l . §. 12. S. 23. §. l 3. S. 26 f.
SO) Auch in den Tracheen der Weidenraupe wollte L y o n e t (a . a. O. p. 102.
Fl V fig 2 ) eine besondere zellichte Haut bemerkt haben, die ihm mit
einer’ «reisen Anzahl Fibern oder Gefafse versehen schien, welche unregel-
mäfsige Zirkel beschreiben und sich durch Häufige Theilungen | B
Bey genauerer Untersuchung zeigt es sich, dafs diese Fibern und Gefkfse
die Fasern und Umrisse der zellichten Schläuche smd, (man vergleiche daselbst
fig 10.) welche eine besondere zellichte'Umgebung der Tracheen bil-
den. In * andern Insekten ist diese Hülle weniger ausgezeichnet, so wie die
zellichten Umgebungen der thierischen Gefäfse überhaupt bald durch io
besondere Form ihrer Grundtheile den Schein einer eignen Hant anneh-
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