merkten, da befinden, wo jene kleinern Zellen den Markzellen fester
anhängen. Es verdient noch erwähnt zu werden, dafs die der
Länge nach fortlaufenden Fasern anfangs geradere Linien darstellen,
dafs sie aber, so wie der Theil, an dem sie sich befinden, austrocknet
und die Querfasern anfangen sich zusammenzuziehen, an diesen
bestimmten Stellen der Querfasern stärker eingezogen erscheinen, und
eben dadurch jene scheinbare Bläschen-Verbindung hervorbringen.
Schwer erkennt man sie im jiingern Zweige, wo noch alles saftvoll
ist, schon defshalb, weil die Wände der aufgetriebenen, auf einander
drückenden Zellen eine weniger schräge Richtung haben. 5)
Wir machten im zweyten Kapitel (S. i 3.) die Bemerkung, dafs
die Schläuche der zellichten Substanz sich oft nicht in allen Punkten
berühren, sondern kleine Zwischenräume, nach der respektiven Lage
der Schläuche von verschiedener Form, aber immer mit einwärts gebogenen
Seiten freylassen, indem die Schläuche hier ihre gewöhnliche
Riindung annehmen. Es ist auffallend, dafs man gerade an denjenigen
Stellen, wo sich jenes in seinen Umrissen bläschenförmige Zellgewebe
findet, diese kleinen Zwischenräume nicht bemerkt, da sie
doch hier besonders deutlich vorhanden seyn müfsten, wenn jene
5) Wen n man die Oberhaut des Blatts der Virginischen Tradescantie, mit
Wasser befeuchtet, auf die A r t betrachtet, wie ich sie oben beschrieben
und in der 4ten Figur der 5ten Tafel dargestellt habe; so bemerkt man
zwischen den Zellen zwey dunkle Linien, welche den obern und untern
Band der Zwischenwand begränzen, und diese Wand sieht man schmäler,-
weil man sie senkrecht, also in der Verkürzung sieht. _ Läfst man aber
die Oberhaut trocken werden, so nehmen die Zwischenwände eine schräge
Richtung an, man sieht sie nun breiter und bemerkt an dem obern und
untern Rande zwey dunkle Linien, welche durchaus parallel laufen und
gerade eb^n so weit von einander entfernt sind, als die geraden Fasern
jener bläschenförmigen Verbindung, ob ihnen gleich die Querfasern fehlen.
kleinen Bogen des bläschenförmigen Zellgewebes die Umrisse besonderer
kleinen Schläuche wären. Auffallend bemerkt man diefs in dünnen
Querschnitten bey den Schläuchen, welche die grofsen Spiral-
gefäfse des Sassafras-Lorbeer zunächst umgeben, sich in allen Punkten
berühren und auch defshalb gewöhnlich sein- unregelmäfsige Umrisse
zeigen; da hingegen die etwas entfernteren Schläuche, welchen
jenes bläschenförmige Zellgewebe fehlt, die erwähnten Zwischenräume
freylassen und einen gewöhnlich genau sechseckigen Umrifs haben.
Die, genauere Befestigung der Theile an einander scheint also einer
der Zwecke jenes bläschenförmigen Zellgewebes zu seyn. , Weniger
leicht, nur unter sehr starken Vergröfserungen und in sehr zarten
Segmenten, erkennt man es da, wo-die der Länge nach fortlaufenden
Fasern -näher liegen und daher die Querverbindungen kürzer
sind, z. B. an den Schläuchen, welche die Spiralgefäfse der Linde
zunächst umgeben.
§. 33.
Durch diese Untersuchungen glaube ich das beschriebene Zellgewebe
der Pflanzen, als einen besonderen Theil, erwiesen zu haben
; denn mit eben dem Rechte könnte man die Existenz der, durch
so viele Beobachtungen erwiesenen, Spiralfaser der Insektentracheen
bezweifeln. Herr M irb e l und Herr B ild e rd y k haben allerdings
Recht, wenn sie es nicht billigten, dafs man von der thierischen Faser
auf die vegetabilische schlie&en, oder das Daseyn der letztem
aus der Nothwendigkeit eines die verschiedenen Organe verbindenden
Grundtheils ableiten wollte; sie haben Recht, wenn sie bemerkten,
dafs man eines solchen verbindenden Grundtheils nicht bedürfe,
wenn die ganze Organisation der Gewächse in einem einzigen und
immer dem nämlichen häutigen Gewebe bestehe. Aber wir nehmen
diese Faser nicht an, weil wir sie nöthig haben, sondern weil wir