eigenthümlichen Charakter der Treppengänge auf, dafs sie mit gebogenen,
unterbrochenen, unregelmäfsigen Querstreifen bezeichnet wären,
und verband mit denselben die porösen Röhren oder getüpfelten Gefäfse;
3) da uns Herr B r is s e a u -M i r b e l und Herr Prof. S p r e n g
e l, welche diese Gefäfse zuerst genauer betrachteten, die Treppengänge
beständig mit geraden Querspalten beschrieben und abgebildet,
und der letztere das Daseyn der porösen Röhren überhaupt
geleugnet hatte. Diefs sind die verschiedenen Ansichten, welche
unter andern die äufsere zellichte Umgebung dieser Gefäfse um so
mehr veranlassen mufste, da sie, zumahl bey den altern, schwerer
abzulösen ist, und bey blofsen Längeschnitten die über oder unter
dem Gefäfse liegenden benachbarten Theile, oder die Verletzungen
desselben leicht ähnliche Täuschungen erregen.
§. 67.
Löst man aber die nächste zellichte Umgebung, zuerst von
einem jüngeren Gefafse, wo diese Operation überhaupt leichter von
Statten geht, behutsam ab, so stellt sich dasselbe (Tab. III. fig. 1.)
in einer Form dar, welche nicht allein über die Bildung der Treppengänge
und porösen Röhren und ihre Verhältnisse zu den wahren
Spiralgefäfsen unerwartete Aufschlüsse ertheilt, sondern auch, in
Vergleichung mit den Täuschungen, welche die äufsere zellichte
Umgebung verursacht, die verschiedenen Gestalten begreiflich macht,
unter denen sich diese Gefäfse den bisherigen Beobachtern zeigten.
In Ansehung der Windungen unterscheidet sich das vorliegende Ge-
fafs 4) von den wahren Spiralgefäfsen des Mays (Tab. I. fig. o. c.
3) Link a. a. O. Kapit. 2. §. 4. S. 55.
4) Die Querwände der abgelösten zellichten Umgebung sind jetzt nur da
bemerklich, wo die Schläuche bey der Operation weniger zusammengefig.
5. 6. Tab. II. fig. 12.) nur durch eine häufigere Theilung der
spiralförmigen Fäden, welche sich zugleich sehr bald wieder verbinden.
Und indem diese Fäden, (welche sonst, wenn sie sich sehr
„„Ti» hegen, eine fast horizontale Richtung haben,) den Theilungen
ausweichen, biegen sie sich mannigfaltig, um Trotz jener Theilungen
eine gleichmäfsige Entfernung zu behaupten. 5) Auch lassen
sie sich jetzt noch leicht abrollen, und zwar, da mehrere sich neben
einander winden, in Gestalt eines mehr oder weniger zusammengesetzten
Bandes, wie das Gefäfs Tab. II. fig. 9. und Tab. 1. fig- 5.
Bis dahin also unterscheidet sich dieses Gefäfs von dem wahren
Spiralgefäfse Tab. I. fig. 5. nur durch eine häufigere Theilung und
Wiedervereinigung der einzelnen Fäden; ob es gleich schon auf diesem
Wege, (durch eine immer mehr und mehr vermehrte Theilung
und schnellere Wiedervereinigung der getheilten Fäden in einen eben
solchen Faden, als derjenige, aus dem sie entstanden waren,) den
Treppengängen, oder unter schwachem Vergröfserungen selbst den
porösen Röhren etwas ähnlich wird. 6)
drückt und deutlicher sind. Einzeln und in ihrer Ausdehnung stellen sie
sich eben so, als fig. l 3. derselben Tafel, nur etwas schmäler dar.
5) Daher die gebogenen, unterbrochenen, unregelmäfsigen Querstreifen, welche,
wie wir bemerkten, Herr Profi L i n k als den Hauptcharakter der T rep -
pengänge aufstellte.
6) Bey allen diesen Theilungen und Verbindungen der spiralförmigen Fäden
mufs man es beständig vor Augen haben, dafs diese Theilungen und
Verbindungen sich mit dem Alter des gebildeten Gefäfses weder vermehren
noch vermindern. Von dem Augenblick a n , da die spiralförmigen
Fäden sich als solche zeigen und eine bestimmte Bildung angenommen
haben, zeigt sich nicht die mindeste Veränderung an denselben, wie man
es sehr leicht bey der Mayspflanze und dem Zuckerrohr in den verschiedenen,
sich successiv entwickelnden, Gliedern wahrnehmen kann. Nur
rücken die Windungen während des Wachsthums etwas weiter aus einan