Sie machten also nie eine und dieselbe Masse mit demselben ans.
An einer andern Stelle 3) sagt Herr M irb e l ausdrücklich ohne weitere
Bedenklichkeit, dafs sie bey ihrem Ursprünge dem zelb’gen Ge--
webe in allen Punkten angeklebt hätten. Einem Theile in allen
Punkten ankleben und ein und dasselbe Gewebe mit ihm ausmachen,
ist eine ganz -verschiedene Sache, obgleich nur das letztere nach dem
Grundsätze des Systems der Fall seyn sollte. Aber der scharfsinnige
Herr Verfasser bemerkte, dafs wenn jede Trachee mit der benachbarten
desselben Bündels gemeinschaftliche Wände hätte, oder gehabt
hätte, durch keine Trennung, wie man sie sich auch immer
denken mag, einzelne, für sich bestehende Röhren entstehen könnten.
Dasselbe findet in Ansehung der zellicliten Umgebungen der
Spiralgefäfse Statt. Hätten dieselben mit den Tracheen gemeinschaftliche
Wände; so würden sie nach der Trennung nie geschlossene
Schläuche darstellen können. Wir winden also dem Scharfsinn des
Verfassers zu nahe treten,, wenn wir in diesen Stellen unter dem
adhérent etwas anderes als ankleben verstehen wollten, wie es auch
in der zuerst angeführten Stelle, in der dem Original beygelugten
teutschen Uebersetzung ausgedrüekt ist; so bedenklich auch immer
diese Ausnahme von dem Hauptbegriff scheinen könnte, wenn wir
zumahl erwägen, dafs die ganze Struktur der Pflanze blofs zellig
(entièrement celluleuse) seyn soll, und Herr M irb e l es daher der
Göttingischen Gesellschaft sehr übel deutet, in seinem System ein
röhriges und zefliges Gewebe gefunden zu haben. 9 ) Zwar sucht
uns Herr M irb e l durch die Bemerkung zu beruhigen, dafs man
einen blofsen spiralförmigen Faden nicht füglich ein Geiafs nennen
könne. Die Wahrheit zu gestehen, sagt er, (a. a. O. p. 65.) „A la
8) Notes justificat. à la lettre au D. T r e v i r a n u s , p. 6. Mais dans l ’origine
elles y adhérent par tous les points.
9) a. a. O. p. 5.
Vérité les tracîiées n’y adhérent point; (au tissu cellulaire;) mais
puis—je donner le nom de y aisseau a un simple filet roule en spirale.
Aber diese Tracheen (nach andern wahre Spiralgefäfse) . waren doch
ursorünglieh vollkommen einfache und zusammenhängende Röhren,
welche sich erst mit der Zeit öffneten, 10) sie sind nur eine Modification
aller übrigen Gefäfse. 1 *) Sie sind sogar nach Herrn M irb e l
ein sehr zusammengesetztes Werkzeug, ihre Membran selbst ist nach
ihm aus unsichtbaren Gefäfsen gebildet, deren Reste wir noch in
dem callus finden, welcher die spiralförmigen Spalten umgiebt. A. a.
O. p. 44. „ L a membrane des tubes s’est entr’ouverte, ici, en découpant
les tubes en hélice, la, en les partageant par des fentes
transversales, et ailleurs, en les perçant de trous rangés circulaire-
ment; nous penserons que le s v a is s e a u x im p e r c e p t ib le s dont
e s t fo rm é e la membrane e lle -m êm e , et qui aboutissent aux
bords des ouvertures des tubes, ayant été lacérés et rompus par la
solution de continuité opérée dans la membrane, se sont tuméfiés
inégalement à leur orifice, et qu’il en est résulté une sorte de calus,
qui borde maintenant les pores et les fentes des tubes, et se montre,
sous le microscope, comme de petits bourrelets saillants.” Diese
bourrelets, welche in den Tracheen eine spiralförmige Richtung haben,
12 ) einen ungleichen knotigen Faden büden und sich in der
Substanz der Membran selbst erzeugen, welche die Röhre ausmacht,
l3) sind sogar, wie Herr M irb e l an mehr als zwanzig Stelio)
a. a. O. p. 44. Ils consistaient en des tuk es parfai tement simples et continus.
l'O a. a. O. p. 55. y .
I a) æ. a. O. p. 4a.
io ) Daselbst: Les faussés trachées et les tracîiées sont essentiellement des tubes
membraneux j. mais il existe clans la substance même cle la membrane
qui les constitue, de petits renflements ou bourrelets semblables à im fil
inégal et noueux.