oft in einer Zelle, alle Seiten derselben zusammen genommen, nicht
über achtzehn bis zwanzig solche Stellen vorhanden sind, und man
sehr leicht Zellen findet, in denen jene Stellen fast durchaus regel-
mäfsig geordnet sind. Zugleich macht die Festigkeit- dieser Zellen
einen Versuch möglich, welcher über diese hellen Stellen eine bestimmte
Auskunft giebt. Wenn man nämlich, nach der Maceration
in w asser, eine einzelne Zelle ablöst, sie auf eine Glasplatte bringt
und trocken werden läfst; so behält sie, wegen der Festigkeit und
Steifheit ihrer. Häute, eine cylindrische Form; zugleich erscheint die
trockne Haut nun dunkler, und man sieht durch jene, jetzt weit auffallender
sich unterscheidenden, hellen Stellen unter einer schwächere
Vergröfserung, welche eine weniger genaue Stellung im Focus
nothwendig macht, wie durch ein offenes Loch, die hintere Wand
der Zelle; und noch deutlicher sieht man dieselbe unter einer stärkeren
Vergröfserung, wenn man das Object der Linse naher bringt.
Ueberhaupt zeigen sie sich in demselben Lichte, in dem wir die
Spaltöffnungen der Oberhaut sehen. Nun ist wenigstens so viel ge-
wifs, dafs sich wirkliche Poren nicht anders darstellen können; und
zugleich läfst es sich auf keine Weise denken, dafs durch irgend
einen Niederschlag, ein Saftkügelchen, oder was man auch immer
annehmen will, die trockne, dunkle Membran jener Zellen, an bestimmten
Stellen, in dem Mafse durchsichtig werden könnte, dafs
man auch nicht den Schein eines Häutchens wahmimmt.
Eine ähnliche, wenn gleich nicht in dem Grade deutliche, Erscheinung
bemerkt man in den Markzellen des gemeinen Hollunders.
Wenn dieselben in ältere Triehen schon saftleer sind, so zeigen sich
noch mehrere Niederschläge von verschiedener Form und Gröfse in
denselben. Aber man wird auch nicht ganz kleine, ovale Räume an
denselben gewahr, welche, fast ohne Ausnahme, mit ihrem längsten
Durchmesser dem Boden l ) der Zelle parallel sind. Beobachtet man
diese Zellen auf die gewöhnliche Art,'; mit Wasser befeuchtet, und
giebt ihnen eine lebhafte Erleuchtung, so zeigen sie eine aufseror-
dentliche Durchsichtigkeit und Helle, und man erkennt nicht einen
einzigen jener ovalen Räume. Die Wände der Zellen haben nämlich
nun mit jenen Räumen denselben Grad der Helligkeit, und die
letzteren können sich von den erstem picht unterscheiden. Dagegen
sieht man mit der gröfsten Bestimmtheit alle Niederschläge in den
Zellen. Giebt man dem Object eine etwas schräge Erleuchtung,
welche doch noch immer die Zellenwände deutlich unterscheiden läfst,
so zeigen sich jene ovalen Räume, durah welche nun weniger Licht
fällt, matt und wässerig, ohne allen Glanz. Nimmt man den Spiegel
des Mikroskops ganz weg, so sieht man weder Zellenwände noch
ovale Räume; dagegen erscheinen die erwähnten Niederschläge als
glänzende Körperchen, indem sie das von oben auffallende Licht lebhaft
zurückwerfen. , Da nun zumahl diese Niederschläge hier in so
geringer Anzahl vorhanden sind, dafs man sie leicht zählen und sich
gegen allen Irrthum völlig sicher stellen kann, so folgt schon aus
diesen Versuchen, dafs jene Räume etwas ganz anders seyn müssen,
als die erwähnten Niederschläge. Wenn man nun aber dieselben
Zellen trocken werden läfst und ihnen, wie in dem zilerst angeführten
Versuche, eine möglichst vollständige Erleuchtung giebt, so stellen
sich die trocknen Zellenwände dunkler dar; dagegen erkennt man
jene ovalen Räume als deutliche helle Oeffhungen, in demselben Lichte,
in dem man die Spaltöffnungen der Oberhaut sieht. Noch auffallender
zeichnen sie. sich aus, wenn man den Zellen eine schräge
Stellung geben kann, wodurch die Wände dunkler und die Oeffnunr
) Ich sage, dem Boden der Zelle, nicht allemahl dem Boden der Markröhre;
da die Zellen nach innen oft ihre senkrechte Richtung verändern und eine
mehr oder weniger schiefe annehmen.. ■
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