Glanzes unterscheiden, und sich endlich (Tab. I. fig. 6.) fast dem Au»e
entziehen. Getrocknet ziehen sie sich zusammen, werden dunkler
(Tab. I. fig. 7.) eben defshalb auf den glänzenden Spiralfibern um so
auffallender, und gewinnen eine gröfsere Festigkeit, welche bey den
altern Gofäften wächst und dem Abwickeln der 'Windungen immer
hartnäckiger widersteht. Und wenn sie gleich an den jüngern Gefallen
ungleich zarter sind, so geben sie doch den beiden Ringen
Tab. I. fig. 4. b. einen nicht ganz leicht zu trennenden Zusammenhang.
Es ist daher natürlich, dafs besonders ihre im Alter vermehrte
Festigkeit und Zusammenhang mit den Spiralgefäfsen selbst und den
benachbarten fheilen, nebst andern vorhin bemerkten Umständen, wenigstens
im reiferen Alter da falsche Spiralgefäfse finden lieft, wo beständig
nur wahre vorhanden sind, wenn man zumahl die blofse
Unmöglichkeit des Abrollens als den unterscheidenden Charakter der
erstem ansah. (vergl. §. 53.) Aber selbst nach der ursprünglichen
Bestimmung derselben war eine Täuschung möglich, da diese Fäden
von der Seite erleuchtet, oder in einem gewissen Zustande der Mace-
ration betrachtet, leicht einen glänzenden, dem der Spiralfiber ähnelnden,
Schein erhalten.
§. 65.
Diefs sind nun die verschiedenen Formen, welche die beiden
grofsen Spiralgefäfse in den Bündeln der Mayspflanze bey .jenem grünen
Streifen über dem Knoten zeigen. Sie behalten ihren wesentlichen
Bau unverändert, 2S) nur erweitert sich, mit dem Wachsthum
38) Diese Beobachtung ist hier um so wichtiger, da sie zunächst der genauem
Untersuchung des besondcrn Baus der Treppengänge und porösen Röhren
den lange geführten Streit über die Verwandlungen der Spiralgefäfse bestimmt
entscheidet. Nicht blofs im Mays, sondern selbst im ältesten Zuckerrohr
sind die beiden grofsen Cellifjo des Bündels, welche hier dieselbe
des Gliedes überhaupt, ihr Durchmesser, ihre Windungen rücken
weiter aus einander, ihre Umgebungen werden zäher und gewinnen
einen gröfsern Grad von Festigkeit. Eben defshalb wird das Abrollen
ihrer Spiralfibern immer mehr erschwert, bis ihr Zusammenhang
den Grad erreicht, welcher sie auch an dieser Stelle als falsche
Tracheen betrachten lieft, s9) ob ihnen gleich hier beständig diejenige
Verbindung der Windungen fehlt, welche denjenigen Gefäfsen
eigenthümlich ist, die man ursprünglich als falsche Spiralgefäfse,
oder Treppengänge betrachten zu müssen glaubte. Indeft darf man
nur in jedem Alter der Pflanze ihre Umgebungen entfernen, um sie
mit eben der Leichtigkeit, als bey ihrer ersten Bildung, abzuwickeln.
30) Ueberhaupt erleichtert die gröfiere Zartheit der benach-
Dage haben, als die des Mays, (T ab . I. fig. 1. c. c .) in dem (Einleit. §. 4.
S. 7 .) bemerkten Streifen beständig wahre Spiralgefäfse und etwas über
diesem Streifen bis zu demselben Streifen des llöhern Gliedes zeigen sie,
von ihrer ersten Bildung an, einen verschiedenen Bau. Es ist hier um so
weniger eine Verwechselung denkbar, da diese Gefäfse beständig ihre bestimmte
Stelle haben, da sich ihr besonderer Bau selbst dem Ungeübten
gewisser Mafsen selbst in blofsen Querschnitten verräth, da ferner hier in
keinem Bündel mehrere grofse Gefäfse erzeugt werden, als nach seiner
ersten Bildung vorhanden waren.
29) Man vergleiche die gle Anmerkung zu §. 52. S. 198. 30) Eben so verhält es sich mit den wahren Spiralgefäfsen, welche die Mark-
röhre mehrerer Bäume und Sträuche in einzelnen Bündeln umgeben, und
sich in jungen Zweigen, z. B. der Rose, mehrerer Arten des Hartriegels
Und des gemeinen Hollunders, durch ein blofses Zerbrechen derselben so
leicht abgewickelt darstellen lassen, aber im höhern Alter einen immer festeren
Zusammenhang gewinnen. Im ältesten HolLunder-Slamm darf man
nur die nächsten Umgebungen dieser Gefäfse entfernen, um ihre Windungen,
welche nicht die mindeste Spur einer Verwachsung zeigen, mit eben
der Leichtigkeit, als vorhin, aus einander weichen zu sehen. Ich habe
schon gezeigt, dafs sie nicht späterhin gebildet sind; ich habe schon (S. ^7.)
die Gtünde angeführt, welche die Vermuthung widerlegen, dafs selbst in