Rinde bezeichnen könnten. Die einzelnen Schläuche dieser äußeren
Rinde sind in senkrechte Reihen geordnet, kurz und in jeder Dimension
fast von gleichem Durchmesser.5) In.dieser äufseren Rinde finden
sich in der Nähe der Oberhaut, vorzüglich da, wo die Rinde hervorstehende
Streifen bildet, in Bündel geordnete, ausgezeichnete Zel-
len, 6) welche sich besonders durch ihre Festigkeit, ihren weniger
eckigen, fast ovalen Durchschnitt, ihre Länge,' welche die Breite
zwey bis vier Mahl über trifft, und durch die Farbe ihrer Säfte; aber
keinesweges durch die Art der Zusammensetzung von dem übrigen
Parenchyma unterscheiden. Auf diese äufsere Rinde, in der sich also
gar keine fibröse Röhren finden, folgt nun eine Schicht kleinerer,
gedrungener, im Durchschnitt ovaler, doch unregelmäfsig eckiger,
zarter Zellen, welche sich bis an den Holzkörper fortpflanzt und einen
dunkelgrünen Saft enthält In dieser innern Rinde liegen einzelne,
genau in eine kreisförmige Linie geordnete, im Durchschnitt unre-
gel n^fsig ovale Bastbündel, welche durch breite Portionen des Pa—
renchyma abgesondert sind und deren einzelne Röhren mit denen des
Mäys (Tab. II. fig. 17.) in ihrem Bau Übereinkommen, gewöhnlich
ungleich länger sind und einen lie f grünen Saft enthalten. Neben diesen
Bastbündeln liegen zwey bis drey eigentümliche Gefäfse, welche
einen dünnen, milchartigen, im Herbst röthliehen Saft fuhren.
Wenn wir nun die Rinde desselben Zweiges,' oder eines andern
ungefähr im Junius des nächsten Jahres untersuchen, so finden wir
alle Grundtheile desselben unverändert. Nur in der äüfsern Rinde
5) Die i 5te Figur der fünften Tafel stellt diese Schläuche aus einem Längeschnitt
in ihrer Verbindung dar. Sie sind am deutlichsten im Herbst,
wenn sich ihre Säfte in kleine rundliche Massen zusammenziehen. Die
i 4te Figur zeigt eine einzelne, durch Maceration abgelöste Schlauchreihe,
stärker vergröfsert.
6) Tab. V . fig. 16.
zeigen sich die Spuren einer anfangenden Zerstörung. Die groisen
Zellen der Oberhaut fangen an zu zerreissen, und die zwey. nächsten
Schlauchreihen, welche ein röthliches Wasser enthielten, sind
liun braun gefärbt. Sonst ist in der äufsern Rinde alles genau so,
wie wir es im vorigen Jahre fanden. Gleichfalls in der innern.
Wir bemerken hier dasselbe Parenchyma, mit seinem dunkelgrünen
Safte; wir finden die Bastbiindel genau in derselben Lage, begleitet
von den abgestorbenen eigentümlichen Gefäfsen, welche ihre alte
Stellung genau behaupten und sich, wie im verflossenen Herbste,
durch ihre hochrothe Farbe auszeichnen. In dem ganzen Parenchyma
ist durchaus keine Spur der Zusammenpressung, Einschnürung,
oder Verrückung einzelner Theile. Nur gegen das Holz zu finden
wir, jenseits der innersten Schicht des dunkelgrünen Parenchyma,
welches im vorigen, Herbst die Rinde begränzte , eine auffallende
Veränderung. Die Rinde hat hier einen neuen Zuwachs erhalten,
es haben sich in demselben Querschläuche erzeugt, welche in der
letzten Zellenreihe des grünen Parenchyma anfangen. Diese Quer-
schläuche sind nicht zusammengeschnürt; sie sind vielmehr gewölbt,
aufgequollen und hier in jedem Durchmesser von gleicher Dicke.
Sie sind nicht von einer festen Masse umgeben, welche fähig wäre
sie einzuschnüren; die - viereckigen Portionen, welche- sie einschlie-
fsen, bestehen vielmehr aus einem äufserst zarten Parenchyma, welches
einen sehr dünnen grünlichen Saft enthält und zarte, kaum gebildete
fibröse Röhren einschliefst. Wir erkennen hier deutlich die
Bildung einer neuen Rinde und bemerken zugleich, dafs die Querschläuche
sich am frühesten völlig ausgebildet haben und sich durch
einen dunkelgrünen dickem Saft auszeichnen. Hinter dieser Masse,
dem zarten Parenchyma und den darin eingeschlossenen Bastbun-
deln; finden wir einen schmalen, äufserst zarten Streifen von zwey,
höchstens drey, im Durchschnitt rundlichen, oder eckigen, äufserst
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