Auf eine ähnliche Art, als die bisher betrachteten. der Mays-
pflanze, entwickeln sich die grofsen porösen Röhren des Bambusrohrs,
obgleich ihre Bereitung schwieriger' ist, da man sie, wegen
der grolsen Festigkeit ihrer Umgebungen, nicht so leicht durch Ma-
ceration, sondern blofs mit dem Messer darstellen kann. Tab. III.
hg. 7. zeigt ein Segment eines solchen sich erst bildenden Gefäßes
des Bambusrohrs, in derselben Periode als das der Mayspftanze hg. 52.,
unter einer sehr starken Vergrößerung, von ungefähr vierhundert
Mahl im Durchmesser, und hg. 6. den untern Theil desselben unter
eben der Vergrößerung, nach welcher die übrigen Gefäße gezeichnet
sind. Auffallend unterscheiden sich hier, selbst bey der schwachem
Vergrößerung (hg. 6.) die breiteren spiralförmigen Fibern und
ihre Zweige von den feinen verbindenden Fäden, welche bey genauerer
Ansicht des Gefäßes hg. 6. einen besonderen zusammenhängenden
Grundtheil zu bilden scheinen, der auf den spiralförmigen Fibern
ruht, und sich, beym ersten Anblick, als ein netzförmiges Gewebe
darstellt 1 8) Bey der stärkeren Vergrößerung, (hg. 7.) welche die
spiralförmigen Fibern und ihre Theilungen hoch auffallender, doch
weniger glänzend, dunkler und gegen Jene feinen verbindenden Fäden
weniger abstechend zeigt, ist ein solcher Zusammenhang der ein-
I)als unter der lamina nicht, wie man glaubt, ein zusammengesetztes Band
zu verstehen sey, folgt schon aus seiner Bemerkung, (anat. pl. idea,. p. 3.
am En d e,) dafs diese lamina eine sehr geringe Breite habe.
18) In der Mayspflanze findet nian bisweilen nahe beym Knoten, wo die großen
Spiralgefafse des Mays allmählich die Form der porösen Böhren annehmen,
an einer Seite des Gefäfses, oder einigen Stellen desselben, gewöhnlich
verästelte und verbundene spiralförmige Fäden, (Tab. II. fig. i 5. a.)
da hingegen der übrige Theil des Gefäfses wie mit einem netzförmigen
Gewebe (fig. i 5., b.) überzogen scheint.
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zelnen Fäden und eine Verbindung derselben auf den spiralförmigen
Fibern selbst zwar niclit bemerkbar, doch zeichnen sich jene Fäden
zwischen den Windungen weit unverkennbarer aus. Deutlich wird
man gewahr, dafs sie jetzt in der Mitte beträchtlich schmäler, als an
ihren. Enden sind, dafs sie schon hin und wieder, indem sie sieh
verkürzen und znsammenziehen, die spiralförmigen Fibern etwas von
der geraden Richtung abbiegen, und dadurch den ursprünglich viereckigen
Zwischenräumen eine rundliche Form geben, welche sich
immer runder darstellen, je schwächer die Vergröfserung ist Der
obere durchschnittene Theil des Gefäfses zeigt, dafs die feinen Faden
sich von den spiralförmigen trennen, und die letztem sich besonders
darstellen lassen.. Nach seinem wesentlichen Bau, ohne jene
verbindenden Fäden, ist also das vorliegende Gefafs ein wahres Spi-
ralgefäfs, welches sich nur durch häufigere Theilungen und Verbindungen
der' spiralförmigen Fibern von dem abgerollten eigentlichen
Spiralgefäfs Tab. I. fig, 5- unterscheidet. Da aber nicht alle spiralförmigen
Fibern des Gefäfses, sondern nur diejenigen durch solche
Verästelungen verbunden sind, welche in einer Windung neben einander
um den Canal laufen, uiid ein aus mehreren einfachen Fibern
zusammengesetztes Band (Tab. X. fig. fr.) bilden, so läfst sich das Ge-
fäfs nach Mafsgabe des jiingern oder hohem Alters der feinen Fäden,
welche die Windungen zusammen halten, mit einer gröfseren oder
geringeren Leichtigkeit abrollen. Wenn aber beide Grundtheile des
Gefäfses den höchsten Grad der Consistenz erreicht haben, und zugleich
durch die Verkürzung der feinen senkrechten Fäden die Richtung
der spiralförmigen etwas verändert ist, so stellt sich das Geiäfs,
dessen innere Membran nun zugleich mehr verdichtet ist, in der gewöhnlichen
Form der porösen Röhren,|* ^Tab. III. fig. 5) mit kleinen
dunkeln OefiMungen und weifsen glänzenden Fibern dar, und läfst
sich’ nun nicht mehr ahrollen. Doch bemerkt man in dem Gefäße