
in seiner Macht stand; die Fruchtlosigkeit aller Bemühungen und
die traurige Aussicht unverrichteter Sache heimzukehren drückten
sichtlich sein Gemüth. Jetzt endlich erheiterte sich der Gesichtskreis,
und 'die Hoffnung, seine Entschlossenheit und Ausdauer
belohnt zu sehen, wirkte freudig belebend. Der Gedanke, die aufzuschiebende
Eröffnung der Häfen als Basis seiner Operationen zu
benutzen, gehörte ihm allein, konnte aber unter den obwaltenden
Verhältnissen nur mit Hülfe der anderen Gesandten verwirklicht
werden. Alle haben diese Hülfe mit liebenswürdiger Bereitwilligkeit
geleistet und sich dadurch ihren preussischen Collegen zu bleibendem
Danke verpflichtet; als besonders erfolgreich muss aber das Auftreten
des Herrn Harris bezeichnet werden, dessen Stellung in
Y e d d o ihn vor Allen zum Amte des Vermittlers befähigte.
An demselben Tage mit diesem willkommenen Besuche erhielt
Graf Eulenburg eine Mittheilung von A n d o T s u s - s im a - n o - k a m i ,
dass dessen College W a k i s a k a N a k a t s u - K a s a - n o - T a y u , welchen
er niemals gesehen, aus Gesundheitsrücksichten sein Amt niedergelegt
habe. — Am 3 . December war die »Elbe« vor Y o k u h am a
eingetroffen.
VIII.
DIE FAHRT DER ELBE VON SINGAPORE NACH YEDDO ÜBER
HONGKONG, FORMOSA UND NANGASAKI.
VOM 4. SEPTEMBER BIS 8. DECEMBER 1860.
D a s königliche Transportschiff Elbe blieb, wie im ersten Abschnitt
dieses Berichtes erwähnt wurde, nothwendiger Reparaturen wegen
in Singapore zurück, als Sr. Majestät Schiffe Arkona, Thetis und
Erauenlob im August die Reise nach Y e d d o antraten. Der Comrnan-
dant Lieutenant z. S. I. CI. Werner hatte den Befehl, mit seinem
Eahrzeuge möglichst bald dahin nachzukommen, oder, wenn der
herrschende Nord-Ost-Monsun diese Reise unmöglich machte, in
den Hafen von H o n g k o n g einzulaufen und dort weitere Befehle
abzuwarten.BB Die Reparaturen waren am 27. August beendet; ein
Theil der Schiffsmannschaft lag aber an Fiebern krank, welche um
diese Jahreszeit in Singapore zu herrschen pflegen; die Elbe konnte
deshalb erst am 4. September in See gehen. Als Passagiere befanden
sich die Kaufleute Herren Jakob, Grube und Commercienrath Wolf
an Bord.D
ie Fahrt war von Anfang an sehr mühselig; der Südwest-
Monsun wehte zwar noch, aber so schwach, dass in den ersten*
vierzehn Tagen der Reise durchschnittlich nur je achtzig Seemeilen
zurückgelegt wurden. Am 17. September — das Schiff befand sich
mitten im Chinesischen Meere zwischen I I a i n a n und der Nordspitze
von Luzon ^ setzte der Wind plötzlich um und wurde sehr heftig.
Das starke Fallen des Barometers liess das Nahen eines T a i f u n ’s
vermuthen; der Commandant segelte deshalb, den Nordost-Sturm
benutzend, eine Zeit lang nach Südwest, dann, sobald die veränderte
Windrichtung es erlaubte, nach Norden. Er wehte die ganze Nacht
zum 18. durch gewaltig und am folgenden Morgen nur wenig
schwächer. Der Sturm bezeichnete das Umsetzen des Monsuns,
der von jetzt an stätig und heftig aus Nordosten blies. Lieutenant