
dem obige Fragen beurtheilt und zur Entscheidung gebracht
sind, soll die Geldentschädigung gezahlt werden.
Wir haben yon dem T a i k ü n keinen Befehl noch eine
Anzeige von dem Kommen eueres Geschwaders erhalten12).
Die Angabe von solchen Mittheilungen ist wahrscheinlich
nur gemacht, um uns. in schlechtem Lichte darzustellen.
Wenn dem nicht so ist, so habt ihr darüber sicher ein
Schreiben desGoRODzio, und wir bitten euch uns dasselbe
zu zeigen. Aus solchen falschen Angaben entstehen Verwirrungen.
Alles dieses überrascht uns sehr; überrascht
es euch nicht auch? Unsere Regierung handelt durchaus
nach den Befehlen der Regierung von Y e d d o . — Dieses
ist unsere offenherzige Antwort auf alle die verschiedenen
Puncte eueres Schreibens.
Am neunundzwanzigsten Tage des sechsten Monats
im dritten Jahre B u n k i h (13. August 1863).
K a v a k a m i T a y im a .
S i s e i , Minister13).
Den folgenden Morgen, am 14. August, erschienen noch zwei
Beamten an Bord des Euryalus, welche einen Empfangsschein über
das Schreiben verlangten und auf der darin vorgeschlagenen Lösung
bestanden. Das Haupt der Regierung von Y e d d o hätte den S im a d s o
S a b u r o bedeutet, dass S a t s o t a sich in keinerlei directe Verhandlungen
mit den Engländern einlassen sollte; dieser sei folglich nicht
berechtigt, deren Forderungen zu erfüllen noch sie abzuweisen.
Herr Neale sah aber das Schreiben als eine kategorische Weigerung
an und beauftragte den Admiral, vorläufig solche Gewaltmaassregeln
anzuwenden, als geeignet wären die Japaner zur Besinnung und
zum Nachgeben zu bringen. Der Geschwader-Commandant recognos-
eirte in Folge dessen die obere Bai auf dem Kanonenboot Havoc,
untersuchte die Stellung von drei schon am Tage vorher durch
seine Boote entdeckten Dampfern in einer kleinen Bucht nördlich
von K a g o s im a , und fand durchgängig tiefes Fahrwasser, fünfzig
12) S. oben. Die Mittheilungen des G orodzio vor Abgang des Geschwaders
enthalten nichts von einem an den Fürsten gesandten Befehl, doch geht aus der Som-
mation des englischen Geschäftsträgers an denselben hervor, dass die Regierung in
Y eddo früher behauptet hatte, die Auslieferung der Mörder verlangt zu haben.
13) Nach der englischen Uebersetzung. In der Ueberschrift heisst K avakami
T ayima Minister des M a t sd a ira S iu r i - n o - D a ib u , Fürsten von S atsuma.
Faden auf hundert Schritt vom Ufer. Capitän Borlase von der Pearl
wurde beordert am folgenden Morgen mit seinem Schiffe und der
Coquette, dem Argus, Racehorse und Havoc diese Dampfer wo
möglich ohne Blutvergiessen zu nehmen und nach dem Ankerplatz
des Geschwaders zu bringen; er führte diesen Auftrag auch ohne
Schwierigkeiten aus, da die schwache Besatzung sich gutwillig auf
S a k u r a s im a aussetzen liess. Es waren drei englische Schiffe, Contest,
England, Sir George Grey, welche der Fürst von S a t s u m a für zusammen
305,000 Dollars gekauft hatte, jetzt mit einer kostbaren
Ladung von Seide, Reis und Zucker befrachtet; sie wurden langseit
der Coquette, des Argus und der Racehorse festgelascht und ankerten
mit diesen am Morgen des 15. August gegen zehn Uhr an der alten
Stelle unter S a k u r a s im a .
Schon früh war ein heftiger Ostwind aufgesprungen, und das
schnelle Fallen des Barometers liess schweres Wetter befürchten.
In der That nahm der Wind an Heftigkeit zu. Gegen zwölf Uhr
Mittags, als Sich grade eine tobende Regenboe über die Schiffe err
goss, eröffneten plötzlich die Küstenbatterieen ein heftiges Feuer
auf den Euryalus, der allein in ihrem Bereiche lag. Da es nun bei
dem starken Winde unmöglich war, zugleich jene Dampfer zu bewachen
und den Kampf mit den Batterieen aufzunehmen, so beauftragte
der Admiral den Befehlshaber des Havoc die Prisen zu
verbrennen,’ was sogleich bewerkstelligt wurde. Der Perseus erhielt
Befehl, seinen Anker im Stiche zu lassen und auf die nördlichste
Verschanzung zu feuern; bald darauf stellten sich die übrigen Schiffe
auf das Signal des Admirals nach ihrer Rangordnung in .Schlachtreihe
auf, in welche dann auch der Perseus eintrat.' Der Euryalus
führte, mit halber Dampfkraft auf kurze Distance die Batterieen
entlang fahrend; man zählte dort über achtzig Feuerschlünde. Der
Wind war äusserst heftig, der Seegang dagegen in dem rings geschlossenen
Becken gering, daher es möglich wurde genau zu zielen.
Da wegen des starken W ehens die anderen Schiffe nicht schnell
genug folgen könnten, so hatte der Euryalus geraume Zeit das
Kreuzfeuer mehrerer Batterieen auszuhalten und litt beträchtlichen
Schaden; der Commandant, Capitän Josling und der erste Officier,
Commander Wilmot würden an der Seite des Admirals durch dieselbe
Kugel getödtet. Der Pulverdampf und der strömende Regen
erlaubten nicht den dem Feinde zugefügten Schaden genau zu erkennen,
doch bemerkte man vom Flaggschiffe aus, als es an der