Ende der 70er Jah re verzeichnet. Von neueren Forschem haben J . R i c h a r d, W. W e 11 n e r
und G. 0 . S a r s einige Arten von verschiedenen Gebieten Afrikas nachgewiesen, wogegen S. E k m a n
aus Ägypten bloß die Gattung erwähnt, weil er außer Stande war, die ihm vorgelegten jungen E xemplare
ganz sicher zu bestimmen (9. p. 6). Derzeit sind aus Afrika folgende 4 Arten bekannt: Simocephalus
vetulus (0. F. M.), S. capensis Sars, S. australiensis Sars und S. exspinosus (C. K.). Ich habe
bloß die nachstehenden 2 Arten beobachtet.
255. S i m o c e p h a l u s a u s t r a l i e n s i s Sars.
Simocephalus australiensis G. 0 . S a r s 28. p. 15. Taf. 2. Fig. 1 5.
Diese Art is t bisher bloß aus Australien und Afrika bekannt. Aus Afrika wurde sie n u r von
G. 0 . S a r s und W. W e l t n e r nachgewiesen u. z. von ersterem aus Südafrika, von letzterem
aus Deutsch-Ostafrika. S. E k m a n h a t unter den untersuchten ägyptischen jungen Exemplaren
welche gefunden, die sehr lebhaft an die entwickelten Exemplare erinnerten.
In den Gewässern der Umgebung des Nyassa scheint diese A rt selten zu sein, ich habe sie nämlich
bei meinen Untersuchungen bloß in dem Material von der sumpfigen Ufergrenze des Rikwa-Sees
gefunden (59).
256. S i m o c e p h a l u s v e t u l u s (0. F. M.).
Simocephalus vetulus W. L i 11 j e b o r g 18. p. 166. Taf. 24. Fig. 8 18;
Taf. 25. Fig. 1—7.
Allgemein verbreitete Art, die auch in Afrika ziemlich häufig zu sein scheint, denn J . F i s c h e r,
J . E. S c h ö d l e r , J. R i c h a r d und S. E k m a n verzeichneten sie aus Ägypten, letzterer mit
dem Bemerken, daß ihm nur junge Exemplare Vorlagen und er somit die Id e n titä t der Art nicht mit
voller Sicherheit festzustellen vermochte (9. p. 6).
In den Gewässern der Umgebung des Nyassa scheint dieselbe selten zu sein, ich habe sie nämlich
nur an einem einzigen Fundort, bei Kota-Kota (113) angetroffen. Im Plankton des Viktoria Nyanza
is t sie im Verhältnis häufig und mir von folgenden Fundorten vorgekommen: Entebbe (121), Rusinga
(122) und Bugaia (123), in größerer Menge aber zeigte sie sich nur an ersterem Fundort. Unter den
vorliegenden Exemplaren befanden sich sowohl junge, als auch ältere Exemplare, die sich von
europäischen nicht unterscheiden.
Gen. Daphnia 0 . F. M.
Die artenreichste und weit verbreitetste Gattung dieser Familie. Die in Afrika vorkommenden
Repräsentanten derselben sind seit 1849 bekannt, zu welcher Zeit H. L u c a s eine Art, Daphnia
acumihirostris, aus Algier beschrieben hat. 1854 h a t L. S c h m a r d a aus Ägypten zwei Daphnia-
Arten beschrieben u. z. D. acutirostris und D. echinata, deren erstere jedoch dem Genus Macrothrix
angehört. F a st jeder der späteren Forscher h a t eine oder mehrere Arten aus Afrika aufgezeichnet,
so daß nunmehr 14 afrikanische Arten bekannt sind, u. z. die nachstehenden: Daphnia acumwvrostris
Luc., D. Atkinsoni Baird., D. Chevreuxi Rieh., D. dolichocephala Sars. D. echinata Schmard.,
D. Jardinei Weltn., D. kirimensis Weltn., D. longispina Leyd., D. magna Straus, D. öbtusa Kurz.,
D. propinqua Sars, D. pidex de Geer, D. simüis Claus., und D. Thomsoni Sars.
Bei meinen Untersuchungen habe ich bloß nachstehende drei Arten beobachtet, was dafür
spricht, daß die Gattung in Deutsch-Ostafrika nicht sehr verbreitet ist.
257. D a p h n i a L u m h o l t z i G. 0 . Sars.
Taf. 8. Fig. 11—15.
Daphnia Lumholtzi G. 0 . S a r s 27. p. 18. Taf. 1. Fig. 1—10. Taf. 3. Fig. 1—3. Taf. 7. Fig. 1—3.
Diese Art, welche vermöge der Form und Richtung des Stirnfortsatzes, sowie der Struktur
des Fornix leicht zu erkennen ist, war bisher bloß von Australien (North Queensland) und Palästina
(Tiberias-See) bekannt. Bei meinen Untersuchungen habe ich sie im Plankton des Viktoria Nyanza
gefunden, wo sie ziemlich, aber nicht in Menge auftritt. Fundorte: Entebbe (121), Rusinga (122)
und Bugaia (123).
Unter den vorliegenden Exemplaren befanden sich vollständig entwickelte Weibchen und
Junge verschiedenen Alters, letztere besonders in dem Material von Rusinga.
Die vollständig entwickelten Weibchen sind von der Seite gesehen (Taf. 8. Fig. 12) den von
G. 0 . S a r s abgebildeten australischen durchaus gleich (cfr. G. 0 . S a r s 27. Taf. 3. Fig. 1); allein
der Kopf ist an der Rumpfgrenze mehr vörspringend, der Stirnrand vom Auge an mehr oder weniger
gewölbt. Das Fornix entspringt vor dem Auge, is t in der Mitte in einer sehr langen Spitze fortgesetzt,
die seitwärts steht, weshalb sie in der Rücken- oder Bauchlage des Tierchens flügelförmig erscheint
(Taf. 8. Fig. 13). Der Rücken- und Bauchrand is t ebenso gewölbt wie bei den australischen Exemplaren
von G. 0 . S a r s und auch die Lage und relative Länge des Dornfortsatzes ist dieselbe. Die
Schalenoberfläche is t entweder retikuliert oder bloß fein granuliert.
Die Zahl und Form der Abdominalfortsätze is t ebenso, wie bei den australischen Exemplaren.
Das Postabdomen (Taf. 8. Fig. 15) ist von demjenigen der australischen Exemplare nur wenig verschieden,
d. i. in eine kleinere anale und eine größere supraanale Partie geteilt, die durch eine seichte
Vertiefung von einander getrennt sind. Am Hinter- bezw. Dorsalrand des Postabdomens erheben sich
von der Basis der Endkrallen nach oben allmählich kleiner werdende krallenförmige Dornen, deren
Zahl zwischen 12—14 schwankt. An beiden Seiten der supraanalen Partie des Postabdomens stehen
zerstreut Bündel kleiner Haare und in dieser Beziehung weichen meine Exemplare von den australischen
ab. An der Basis der Endkralle bilden 4—5 Dornen einen kleinen Kamm, jenseits dessen
die ganze Kralle der Länge nach mit einer Reihe feiner Haare besetzt ist (Taf. 8. Fig. 15).
Die jüngeren Exemplare gleichen im Habitus jenem Exemplar, welches G. 0 . S a r s 1. c.
Taf. 1. Fig. 10. abgebildet hat, allein der Rückenrand des Kopfes ist an der Rumpfgrenze höckerartig
vorspringend und scheint gewissermaßen eine Haftscheibe zu bilden (Taf. 8. Fig. 11).
Das Postabdomen is t kurz und breit, gegen das distale Ende wenig verengt, die anale Partie
gerundet und mit 10—12 allmählich kürzer werdenden Dornen besetzt. An der Basis der Endkralle
ist ein kleiner Kamm wahrzunehmen (Taf. 8. Fig. 14).
Die Verschiedenheiten, welche sich in den Organisationsverhältnissen, besonders in der S truktur
des Postabdomens meiner und der australischen Exemplare zeigen, halte ich nicht für so wesentlich,
um dieselben etwa als Varietäten zu trennen.
258. D a p h n i a l o n g i s p i n a Leyd.
Daphnia longispina W. L i 11 j e b o r g 18. p. 74. Taf. 12. Fig. 14. Taf. 13. Fig. 1—8. Taf. 14. Fig. 1—3.
Sehr verbreitete und auch aus Afrika schon länger bekannte Art, die J . R i c h a r d 1892
aus Ägypten, W. W e l t n e r aber 1892 aus Deutsch-Ost-Afrika, bezw. aus dem Viktoria Nyanza
(Fundort Djuma) nachgewiesen hat.